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Besser gerüstet für ein neues Preistal?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahlen sind gar nicht schlecht: Aktuell bis zu 42 ct/kg Milch, im bundesweiten Jahresschnitt vermutlich ca. 36 ct/kg. Doch von Euphorie ist unter den Milcherzeugern nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die Unsicherheit ist mit den Händen greifbar.


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Fast allen Milchbauern stecken die katastrophalen Vorjahre noch in den Knochen. Und im nächsten Preistal müssen sie die Zeche wieder mit niedrigen Milchpreisen zahlen. Denn verbessert hat sich kaum etwas:


  • Preisabsicherung: Die MilchpreisAbsicherung kommt nicht in Gang. Zwar läuft ein Versuch bei der Molkerei Ammerland, was löblich ist. Aller-dings ist das Modell kompliziert und teuer (R6). Einfacher macht es Müller Milch: Die Molkerei bietet Festpreise für ein Jahr, aber nur in Großbritannien. Und lässt sich das gut bezahlen (R8). Die deutschen Molkereien müssen sich bewegen! Mit einfachen und günstigen Modellen könnten sie bei den Lieferanten punkten und sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
  • Lieferverträge: Der Aufschrei der Molkereien nach dem Bericht des Kartellamtes, der fairere Lieferverträge fordert, ist verstummt. Das DMK hat seine Kündigungszeit auf ein Jahr reduziert, sonst ist leider wenig passiert. Die Molkereien betonen zwar, offen für Anpassungen zu sein, wenn die Mehrheit der Landwirte es wünscht. Vom Staat wollen sie sich aber nichts diktieren lassen. Genau das kann jetzt aber kommen: Kartellamts-Chef Mundt kritisiert die Molkereien weiter und fordert Nachbesserungen. Der EU-Trilog will sogar gesetzlich mehr Wettbewerb um Milch schaffen (R4). Wenn die Molkereien offen für neue Lieferbeziehungen sind, müssen sie Beweise liefern!
  • Markt: Die Drossel-Prämie der letzten Krise war Wasser auf die Mühlen aller Marktregulierer. Sie fordern ein stärkeres Eingreifen der Politik in den Milchmarkt – zumindest in Krisen. Der Bayerische Landtag hat sich sogar fraktionsübergreifend dafür ausgesprochen. Doch das zeichnet sich in Brüssel derzeit nicht ab. Vielmehr will die EU das Sicherheitsnetz für den Milchmarkt zurückfahren. Um die rund 380000 t Magermilchpulver aus der Intervention loszuwerden, verkauft EU-Agrarkommissar Hogan bereits unter Einstandspreis. Für die Intervention ab März 2018 will er den Festpreis drastisch senken. Gleichzeitig verhandelt er über ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Die Politik sollte ehrlich sagen, wie stark sie künftig noch in den Markt eingreift.


Das Kernproblem für niedrige Milchpreise bleibt von alledem unberührt: Viele Molkereien erzielen eine zu geringe Wertschöpfung! Nur mit attraktiven Produkten sowie einer pfiffigen Vermarktung sind gute und stabile Milchpreise möglich. Deshalb sind auch die Milchbauern gefordert: Sie sollten mehr Druck von der Basis ausüben. Die Winterversammlungen bieten eine gute Gelegenheit dazu.

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