Ein optimales Kolostrum-Management ist eine wirksame Gesundheitsvorsorge. Positive Effekte lassen sich bis in die Laktation nachweisen.
In den ersten Lebensstunden sollten Kälber 2 l mit einem Antikörpergehalt von über 50 g/l aufnehmen. Nimmt das Kalb zeitiger und mehr Erstgemelk auf, umso besser. Säuft das Kalb weniger oder gar nichts, ist ein einmaliges Drenchen von 3 bis 4 l sinnvoll.
Bei Krankheitsraten von rund 30% oder mehr als 2% Verlusten von lebend geborenen Kälbern sollte das Kolostrum-Management überprüft werden. Dabei ist es hilfreich, den Gesamteiweißgehalt im Blut von gesunden Kälbern im Alter von zwei bis sieben Lebenstagen zu überprüfen.
Mindestens 80% der Kälber sollten Werte von über 55 bis 65 g/l aufweisen. In Untersuchungen der LLG Iden hatten Kälber mit einem Eiweißgehalt im Blutplasma von 60 bis 65 g/l die geringsten Erkrankungsraten und um 100 g/Tag höhere Zunahmen in der Tränkeperiode. Im Vergleich dazu erkrankten Kälber mit weniger als 50 g/l mehr als doppelt so häufig.
Für die kommenden 14 Lebenstage ist es vorteilhaft, Kolostral- und Vollmilch in einem Verhältnis von 20:80 gemischt anzubieten. Das reduziert Verdauungsprobleme durch gemelksbedingte Veränderungen der Inhaltsstoffe und ist besonders bei Mutterschutzimpfungen sinnvoll.