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Interview

Festpreis: 33 ct/l bis Ende 2022

Lesezeit: 3 Minuten

Mit rund 4800 Lieferanten und 2,4 Mrd. l verarbeiteter Milch ist „Glanbia Ireland“ das größte Molkerei-Unternehmen der Insel.


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Glanbia verarbeitet heute 30% mehr Milch als noch vor drei Jahren. Wohin fließt die Milch?


Seán Molley: Wir haben rund 270 Mio. € in Verarbeitungskapazitäten, neue Produkte und Märkte investiert. Im Fokus steht Baby-Nahrung, unter anderem haben wir für 185 Mio. € eine spezielle Trockenanlage dafür gebaut. Im Bereich der Sporternährung sind wir weltweit mit neun Eigenmarken Marktführer.


Wir exportieren in 60 Länder und fokussieren uns insbesondere auf Westafrika und den Mittleren Osten. In Europa ist Deutschland ein wichtiger Markt, den wir direkt und über unsere Exportorganisation Ornua bedienen.


Die Milchpreise schwanken immer stärker. Wie unterstützen Sie Ihre Lieferanten?


Molley: In verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel bieten wir den speziellen Kredit „Milk-flex“. Unsere Lieferanten können 25000 bis 300000 € beantragen. Die Höhe der Rückzahlung richtet sich nach dem aktuellen Milchpreis. Damit wollen wir Milcherzeuger in geringen Niedrigpreisphasen entlasten. Das Modell ist erfolgreich – einige Banken bieten das jetzt auch an.


Insgesamt haben wir Anträge in Summe von 75 Mio. € bekommen. Die Kredite finanzieren wir gemeinsam mit der Rabobank und irischen Finanzunternehmen, die auch die Organisation übernehmen.


Seit sechs Jahren bietet Glanbia Festpreise an. Wie ist Ihr Fazit?


Molley: Etwa die Hälfte unserer Lieferanten sichert einen Teil ihrer Milchmengen ab, sodass rund 30% unserer Milchmenge in Festpreis-Verträgen ist. Insgesamt konnten wir in den letzten Jahren 1,7 Mrd. l Milch aus Kontrakten mit unseren Kunden direkt an unsere Lieferanten weitergeben. Wir haben zwölf Monate bis hin zu drei Jahren angeboten. Jede Runde war bisher überzeichnet. Zwar sind die Verhandlungen nicht leicht, doch letztendlich wollen alle verlässliche Preise.


Dieses Jahr bieten wir erstmals 31 ct/l für fünf Jahre (1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2022) an. Das Besondere: Optional können Milcherzeuger zusätzliche 2 bis 3 ct/l bekommen, wenn sie ihr Futter bei uns bestellen. Sie bekommen einen Rabatt von 30 € pro t Kraftfutter.


Damit haben wir auch die ganze Produktionskette im Blick und können kalkulieren, wie viel Milch produziert wird. Unseren Kunden garantieren wir gleichzeitig Transparenz, Sicherheit und Rückverfolgbarkeit der Produkte.


Im irischen Preisvergleich ist Glanbia selten Top-Auszahler. Wie sind die Aussichten für das nächste Jahr?


Molley: Das ist nicht ganz richtig. Die Vergleiche berücksichtigen keine Nachzahlungen oder Boni. Auch die Preise aus den Festpreis-Verträgen sind nicht eingerechnet. Aktuell zahlen wir einen Basispreis von 35 ct/l (3,6% Fett, 3,3% Eiweiß) und im Schnitt einen Bonus von 3,5 ct.


Die letzten Monate liefen besser als erwartet, besonders für die Fettverwertung. Wir zahlen unseren Lieferanten deshalb zusätzlich 1 ct/l rückwirkend für Januar bis Juni.


Bis 2020 erwarten wir noch einmal 15 bis 20% mehr Milch. Der Weltmarkt ist aktuell positiv. Wir wollen weiterhin einen guten Preis für unsere Lieferanten erwirtschaften.

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