Rinderhalter sollten von ihren Grassilagen des ersten Aufwuchses unbedingt ein Gärsäure-Muster erstellen lassen. Denn ein Viertel aller Silagen haben niedrige Tockenmassegehalte und zum Teil sehr hohe Gehalte an Milchsäure, was zu einer Pansenübersäuerung führen kann. Darauf weist Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hin.
Aufgrund der unbeständigen Witterung im Frühjahr 2013 sind viele Grassilagen relativ feucht unter die Folie gekommen. Das fördert die Produktion von Gärsäuren. Einige Proben kommen auf 10 bis 15 % Milchsäure. In einer Ration mit 10 kg Grassilage sind das 1 bis 1,5 kg Milchsäure allein aus dem Futter. Das belastet den Pansen und erhöht die Gefahr einer Acidose (Pansenübersäuerung). Tierärzte sprechen in diesem Zusammen-hang von einer Laktat-Acidose.
Gegensteuern lässt sich mit höheren Anteilen an Strukturkomponenten wie Stroh in der Ration oder dem Verschneiden der Grassilage. Zudem sollten die Kühe zum Laktations-start gut vorbereitet sein, damit sich die Pansenzotten optimal ausgebildet haben und somit viel resorbieren können.