Schwankungen der wöchentlichen Futteraufnahme erhöhen das Risiko für klinische Euterentzündungen bei Milchkühen. Das ergab eine Studie der Hochschule Hannover zusammen mit dem Rindergesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Mecklenburg-Vorpommern und der Tierarztpraxis Mengel auf zwei Milchviehbetrieben mit insgesamt 2300 laktierenden Kühen.
Erste vorläufige Ergebnisse der Studie liegen vor. In einem Zeitraum von acht Monaten dokumentierten die Wissenschaftler auf den Milchviehbetrieben alle klinischen Mastitisfälle. Dabei wurde ihr Schweregrad erfasst (leicht, mittel, schwer) und die betroffenen Viertel bakteriologisch untersucht. Einmal pro Woche bestimmten sie zudem die durchschnittliche Trockenmasse (TM)-Aufnahme in 30 verschiedenen Fütterungsgruppen sowie die TM-Aufnahme pro Tier und deren Schwankungen.
Die TM-Aufnahme lag im Mittel bei 23,9 kg pro Tier und Tag. Insgesamt gab es im Studienzeitraum 886 klinische Euterentzündungen.
Ergebnis: Die Zahl klinischer Mastitisfälle ist deutlich höher, wenn die Trockenmasseaufnahme stark schwankt. So war die Zahl der Euterentzündungen niedriger, wenn die Schwankung in der täglichen TM-Aufnahme unter 2,7 kg pro Tier lag. Durch eine regelmäßige Bestimmung des TM-Gehaltes der Ration lässt sich die Futteraufnahme der Herde kontrollieren und gleichmäßiger gestalten.
Die Studie zeigt, dass dieses Herdenmanagement-Werkzeug auch die Zahl klinischer Euterentzündungen reduzieren kann.