Nach gut einem Jahr Roboter-Melken zieht Jörg Mothes ein positives Fazit: „Die Herde ist viel ruhiger und ausgeglichener. Dadurch zeigen die Tiere mehr Brunstsymptome. Und durch die Aktivitätsmessung hat sich die Brunst-erkennungsrate deutlich verbessert.“
Zudem ist der Arbeitsaufwand zurückgegangen. Der Personalbestand hat sich von zehn auf sechs Mitarbeiter verringert. Die „frei gesetzten“ Mitarbeiter haben andere Aufgaben übernommen oder sind in Rente gegangen.
Heute betreuen drei Personen die Melkroboter, zwei übernehmen das Füttern und ein Mitarbeiter kümmert sich um die Kälber. Die Arbeitsschichten der Roboter-Betreuer sind so eingeteilt, dass immer ein Mitarbeiter im Stall ist. Um sich mit der Technik vertraut zu machen, besuchten die Mitarbeiter einen Lehrgang beim Hersteller. Um auf dem aktuellen technischen Stand zu bleiben, nehmen sie an Fortbildungen teil.
Die erzielten Leistungsdaten können sich sehen lassen: Im Schnitt werden 2,9 bis 3,1 Melkungen pro Tag erreicht. Etwa 2 bis 8 % der Kühe müssen nachgetrieben werden. Die Laktationsleistung liegt bei 9 583 kg mit 4,1 % Fett und 3,4 % Eiweiß und einem Zellgehalt von 169 000. Da auf dem Betrieb bereits vorher dreimal täglich gemolken wurde, blieben Milchleistung und Zellgehalt konstant.
Dr. Lutz Daßler vom Landeskontrollverband vermutet zudem eine verbesserte Melkhygiene: „Die permanente Desinfektion verhindert die Übertragung pathogener Keime. Langfristig sollten deshalb die Mastitisfälle zurückgehen.“