Hohe Milchpreise allein lösen nicht die Probleme von wirtschaftlich weniger erfolgreichen Milcherzeugern – sie verlängern sie nur. Diese provokante These vertritt Bernd Lührmann, LK Niedersachsen.
Seine Begründung: Die wirtschaftlich erfolgreichen Milcherzeuger melken bei hohen Milchpreisen deutlich rentabler als die weniger erfolgreichen Milcherzeuger. Dadurch erreichen sie erheblich höhere Gewinne und Liquiditätsüberschüsse. Das verbessert ihre Wettbewerbsfähigkeit und betriebliche Entwicklungsfähigkeit.
Grund dafür sind die Produktionskosten: Die erfolgreichen Betriebe produzieren zu deutlich geringeren Kosten. „Ziel muss deshalb sein, unabhängig vom Milchpreis Kostenführer in der Milcherzeugung zu sein“, sagt Lührmann. Dazu müssten die Futterkosten unter 19 ct/kg liegen (inkl. Färsenaufzucht), die Arbeitserledigungskosten unter 10 ct/kg (inkl. Färsen).
Dadurch können erfolgreiche Betriebe bei hohen Milchpreisen Liquiditätsreserven aufbauen. Lührmann empfiehlt, mindestens ein Monatsmilchgeld auf die hohe Kante zu legen.