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Jersey: "Dicke" Milch wird gut bezahlt

Lesezeit: 2 Minuten

Für Arno Leurs aus Winternam bei Kerken am Niederrhein hat die Slom-II-Regelung den Ausschlag gegeben, mit der Rasse Jersey Anfang der 90er in die Milchviehhaltung einzusteigen: Wir durften damals unsere Fettquote selbst ermelken und so suchten wir natürlich eine Rasse mit möglichst hohen Inhaltsstoffen. Die 17 Jerseys, die Leurs 1992 einstallte, wollte er nur ein oder zwei Jahre melken und dann wieder verkaufen. Heute hält er 80 Kühe plus Nachzucht. Die Produktivität der kleinrahmigen Rasse, ihre Umgänglichkeit und vor allem die hohen Milchinhaltsstoffe, die sich positiv im Milchpreis niederschlugen, haben ihn überzeugt. 45,5 Cent pro Liter Milch mit 6,15 % Fett und 4,26 % Eiweiß bekam Leurs bei der belgischen Molkerei Walhorn im Jahr 2002. 45,5 Cent pro Liter Jersey-Milch ergeben bei einer Leistung von 5 500 Liter unterm Strich genausoviel wie 32,5 Cent für 7 700 Liter Milch mit weniger Inhaltsstoffen, rechnet der Betriebsleiter vor. Mit diesem Argument und dem geringeren Futteraufwand bei dieser Rasse durch bessere Verwertung kontert er regelmäßig das mitleidige Lächeln seiner Berufskollegen. Auch mit einem Erstkalbealter von 23 Monaten braucht er sich nicht zu verstecken. Die Zwischenkalbezeit von momentan 380 Tagen will er unter 370 drücken. Die leichten Abkalbungen und die Eutergesundheit der Herde lobt Leurs. Mit Stoffwechselproblemen hat er ab und an zu tun, vor allem ab der 2. Laktation: Jerseys haben im Hochleistungsbereich etwas höhere Ansprüche an die Mineralstoffversorgung. Auch Sauger gebe es häufiger als bei anderen Rassen. Ein grundsätzliches Problem bei der Vermarktung des Schlachtviehs ist der mangelnde Fleischansatz. Leurs ist froh, wenn er die Bullenkälber für 20 bis 50 E verkaufen kann. Da das Fleisch der Bullen sehr feinfaserig und daher von besonderer Qualität ist, könnte sich Leurs für die Zukunft den Absatz über Gourmet- Restaurants vorstellen. Von der Zucht auf höhere Milchleistung mit amerikanischen Bullen hält er wenig: Jerseys vertragen höhere Inhaltsstoffe besser als hohe Leistungen, meint der Züchter und favorisiert daher dänische Bullen. Allerdings sei das Sperma sehr teuer, da zu wenig gute Bullen zur Verfügung stünden. In Zukunft gelte es, die rege Nachfrage nach gutem Zuchtmaterial vor allem im Inland zu bedienen, damit effektiv Zucht betrieben werden könne.

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