Der Kälberaufzuchtstall aus dem Jahr 2014 ist 36 x 14 m groß. Es handelt sich um eine Stahlhalle, die auf einer Längsseite ca. 4 m hoch mit Stahltrapezblechen verschlossen ist. Zwischen Wand und Traufe gibt es ein 1 m breites Fenster, durch das Licht und Luft in den Stall kommt. Die Südseite ist mit einem Rollo ausgestattet, das Meidert bei Bedarf vollständig öffnen kann. „Wir haben in dem Stall eher im Sommer Probleme mit Wärme als im Winter mit Kälte“, hat er festgestellt.
120 Tiere in vier Abteilen:
Der Stall ist in vier Abteile für je 30 Tiere aufgeteilt. Quer zu den Abteilen verläuft der 5 m breite Futtergang. Hier stallt Meidert konsequent alle zwei Monate 120 Tiere auf. Dafür hat er einen Einstallplan für das ganze Jahr, von dem er nicht abweicht. Die meisten Kälber stammen von bekannten Betrieben aus der Umgebung, den Rest kauft er über eine Sammelstelle. Der Mäster legt Wert darauf, dass sie zwischen 90 und 100 kg schwer sind und altersmäßig maximal drei Wochen auseinanderliegen. Je nach Markt- und Preislage stallt er mehr männliche oder weibliche Kälber auf. „Der Kälberpreis ist ein gewaltiger Faktor in der Fresseraufzucht. Er macht fast zwei Drittel der gesamten Aufzuchtkosten aus“, begründet er.Komplett auf Stroh:
Da er für die Bullen einen Tretmiststall hat, bot sich die Strohhaltung im gesamten Betrieb an. Denn die Technik und der Lagerplatz waren vorhanden. Ein Warmstall wäre für ihn auch so nicht infrage gekommen: „Die meisten Kälber in den Milchviehbetrieben werden an der frischen Luft aufgezogen und auch die Bullenmastställe sind häufig unbeheizt.“ Weiterer Vorteil: Abgesehen von den deutlich niedrigeren Baukosten kann er den Stall auch als Halle nutzen, falls er den Betriebszweig irgendwann einmal aufgeben müsste.Er streut alle Ställe mit einem angehängten Einstreugerät mit Ballenauflöser und Auswurfgebläse ein. Pro Tag benötigt er dafür zwei Quaderballen. Um mit dem Traktor schneller von Stall zu Stall fahren zu können, hat er die vier Rolltore von Kälber- und Fresseraufzuchtstall mit einer Fernbedienung ausgestattet, die er vom Schlepper aus betätigt.
Beim Einstallen impft er die Tiere intranasal gegen Grippe. Sollte sie trotzdem ausbrechen, bekommen die Kälber Antibiotika über den Tränkeautomaten. Sie erhalten täglich zweimal 2,5 l Milchaustauscher mit 30% Magermilchpulver. Die Konzentration beträgt 120 g pro Liter Milch. Getränkt wird exakt 42 Tage, das entspricht einem Gesamtverbrauch von 25 kg Milchpulver pro Tier. Über die Transponderfütterung kontrollieren Meidert oder seine Mitarbeiterin, ob alle Kälber getrunken haben. Die genaue Überwachung in den ersten 14 Tagen ist ihm enorm wichtig.
Zusätzlich füttert er in den ersten 14 Tagen eine Mischung aus Kälberkorn und staubfreiem Gerstenstroh sowie einmal täglich Heu. Nach 14 Tagen beginnt er behutsam mit der Zufütterung von Silomais. Spätestens zum Absetzen der Milch fressen die Kälber die Eigenmischung aus Silomais und Kraftfutter.