Kühe sollten möglichst früh ausgetrieben werden,auch wenn die Gefahr besteht,dass sie wegen ungünstiger Witterungsbedingungen nochmals kurzfristig eingestallt werden müssen.Das berichtet Luc Delaby von der französischen Versuchsanstalt INRA St.Gilles (Bretagne). Viele Milchviehhalter warten mit dem Weideaustrieb ab,bis die letzten Spätfröste ausbleiben.Sie befürchten,dass bei einem frühen Austrieb in klimatisch ungünstigen Lagen die Gefahr besteht, dass sie die Kühe wegen einem zu geringen Futterangebot kurzfristig wieder ganztägig aufstallen müssen. Der Frage,wie sich ein solcher Futterwechsel (Weide,Stallfütterung und erneuter Weideaustrieb)auf die Milchleistung der Milchkühe auswirkt,ging Luc Delaby in einem Fütterungsversuch nach.Dazu teilte er insgesamt70 Kühe in drei Versuchsgruppen auf: Gruppe 1:Während der dreiwöchigen Übergangsphase wurde,zusätzlich zur Weide,im Stall Maissilage vorgelegt (optimale Übergangsfütterung). Gruppe 2:Der Austrieb der Tiere erfolgte 14 Tage später als bei Gruppe1. Den Kühen wurde nur fünf Tage im StallMaissilage zugefüttert (verkürzte Übergangsfütterung). Gruppe 3:Diese Gruppe wurde zeitgleich mit Gruppe 1 ausgetrieben,nach zwei Wochen aber erneut für 7 Tage aufgestallt (ungünstige Witterungsbedingungen). Mit Beginn der vierten Woche wurden alle Kühe gemeinsam ganztägig geweidet,es erfolgte keine Zufütterung mehr im Stall. Ergebnis:Die Milchleistung der Kühe wurde in nur geringem Maße von der Übergangsfütterung beeinflusst.Während der dreiwöchigen Übergangsperiode sank die täglicheZurückzuführen ist dies auf die hohe Futteraufnahme der Tiere. So haben die Kühe in Gruppe 3 über die gesamte Laktation hinweg rund 19,5 kg Trockenmasse aufgenommen,davon stammten nur 27 %(1.Laktationshälfte) bzw.18 %(2.Laktationshälfte) aus dem Kraftfutter (Übersicht 1).In den beiden anderen Gruppen fiel die Trockenmasseaufnahme mit 17 bis 18 kg etwas geringer aus.Hier betrug der Kraftfutteranteil der Ration jedoch nur 3 %(Gruppe 1)bzw. 14 %(Gruppe 2). Milchleistung in den Gruppen 1 und 2 mit 2,4 kg/Kuh stärker ab als in Gruppe 3 (-1,8 kg),acht Wochen nach Versuchsbeginn (Weideaustrieb)hatten sich die Leistungen der Tiere jedoch angeglichen. Foto: agrar- pres