- Standgerüst: Lemmer-Fullwood hat sich mit einer detallierten Zeichnung sehr gut in die Planung des Melkgebäudes eingebracht. Das loben Architekt und Betriebsleiter ausdrücklich.
Das Standgerüst ist im Vergleich zu den anderen Testkanditaten nicht so stabil. Im Testbetrieb sind einige Rohre bereits verbogen, weil Kühe davor geschlagen haben. Knackpunkt sind vor allem die Verbindungen zwischen den Rohren.
Kabel und Elektronik sind in einem Edelstahlkasten verstaut. Das schützt vor Schmutz und Wasser. In dem Kasten herrscht aber „geordnetes Chaos“. Das erschwert den Service und eventuelle Reparaturen.
- Ein- und Austrieb: In der Grundausstattung sind die Tore sehr klein und wenig massiv. Auf Wunsch des Betriebsleiters musste die Firma die Tore verstärken, was aber anstandslos geklappt hat.
Beim Austrieb verspielt der Betrieb die Vorteile des Schnellaustriebs. Bauartbedingt stehen die Kühe direkt vor den Seitenwänden des Melkgebäudes. Sie können somit nicht nach vorne heraustreten. Wenn der Schnellaustrieb hochfährt, verlassen sie seitlich hintereinander den Melkstand. Das verzögert den Gruppenwechsel und verlängert die Melkzeit.
- Vorarbeiten: Alle vorbereitenden Arbeiten lassen sich in wenigen Handgriffen erledigen. Etwas ungünstig ist der Milchfilter platziert: Er ragt in die Eintrittstreppe zum Melkstand. Das kann stören.
Alle Spülaufnahmen einer Melk-standseite lassen sich mit einem Handgriff hin- und herschwenken. So stören sie beim Melken nicht und sind schnell und einfach in Spülposition.
- Melken: Weil die Edelstahl-Verkleidung relativ hoch montiert ist, sind auch die Bedienelemente hoch platziert. Das verbessert die Sicht auf das Euter, erschwert aber das Erreichen der Be-dienelemente.
Die Melkzeuge sind leicht und handlich. Sie sitzen tadellos am Euter. Eine zusätzliche Schlauchführung gibt es nicht. Milch- und Luftschlauch sind mit drei Gummiringen verbunden. Das reicht für eine perfekte Schlauchführung und eine sehr gute Melkzeug-Positionierung aus.
Nach der automatischen Abnahme sind die Melkzeuge verdreht. Teilweise bleibt ein Melkbecher auf der Grubenkante liegen.
- Nacharbeiten: Das Einsetzen der Melkzeuge in die Spülaufnahme klappt gut. Bedenklich ist die Aufhängung für die Melkzeuge an der Spülaufnahme: Sie besteht aus Edelstahl, das an die Spülaufnahme geschweißt ist. Es besteht die Gefahr, dass es irgendwann bricht. -pl-