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Milch auf Rädern

Lesezeit: 4 Minuten

Die „rollenden Milchtanks“ zum Tränken der Kälber sind beliebt. Wo liegen die Vorzüge der einzelnen Geräte? Wie unterscheiden sie sich?


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Die meisten Landwirte mit einem Milchwagen zum Kälbertränken sind begeistert: In dem Edelstahltank auf Rädern ist ein Rührwerk und eine Heizung eingebaut. Mit einer Pumpe können sie die Milch aus dem Tank in den Nuckeleimer befördern. Ein Display zum Bedienen des Gerätes zeigt die Temperatur und die ausdosierte Milchmenge an. Das ist praktisch. Vor allem Frauen, die häufig die Kälber versorgen, sehen Vorteile. Sie müssen keine schweren Eimer mehr schleppen, schonen den Rücken und sparen Arbeitszeit. Zudem ist ein portionsgerechtes und genaues An- und Abtränken der Kälber anhand ihres Alters möglich.


Doch wie unterscheiden sich die Fabrikate? Um das zu beantworten, haben wir die neuen Modelle von drei Herstellern genauer unter die Lupe genommen:


  • Förster-Technik: Milchmobil 4x4 (Vertrieb u.a. über Fa. GEA)
  • Holm & Laue: Milchtaxi 4.0
  • Urban: MilkShuttle


Auch Beiser Environment verkauft Milchwagen in Deutschland. Die Franzosen haben uns zwei Betriebe genannt. Allerdings nutzen beide ihr Gerät aufgrund technischer Mängel nicht mehr.


Gemeinsam mit Christine Hinz, Beraterin bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, haben wir drei Betriebe besucht. Die Adressen hatten uns die Hersteller gegeben. Die Betriebsleiter versorgen zwischen 20 und 80 Kälber. Alle tränken mit Milchaustauscher aufgewertete Vollmilch.


Aufbau:

Holm & Laue sowie Urban bauen den Milchtank stehend ein, bei Förster liegt er. Das Rührwerk sitzt bei Förster und Urban oben, Holm & Laue hat es von unten installiert. Die Schläuche, durch die die Milch in den Eimer fließt, sind bei allen Modellen lang genug und die Zapfpistolen aus Edelstahl.


Anmischen und Heizen:

Beim Erwärmen der Milch setzen Urban sowie Holm & Laue auf eine Heizung unter dem Bottich, Förster auf ein Wasserbad. Das Bedienterminal zeigt bei allen Fabrikaten die Temperatur auf 0,1 Grad Celsius genau an. Doch das sollte der Landwirt von Zeit zu Zeit kalibrieren, damit die Anzeige genau misst.


Fahren:

Urbans Gerät ist ein Dreirad, Förster sowie Holm & Laue statten ihr Gerät mit vier Rädern aus. Der elektrische Fahrantrieb ist mittlerweile bei allen rollenden Milchwagen serienmäßig. Dafür sind Akkus eingebaut. Diese laden beim Anschluss an den Starkstrom. Holm & Laue sowie Urban bieten noch einen ausklappbaren Kannenhalter an. Damit lässt sich Zubehör wie Biestmilchkannen oder Nuckeleimer gleich mittransportieren.


Tränken:

Unser Praxis-Test hat gezeigt, dass es handlicher ist, zum Tränken rückwärts statt vorwärts an den Kälberboxen vorbeizufahren. Bei allen Modellen lässt sich die Pistole in einer Halterung fixieren und die Milchmenge per Knopfdruck am Bedienterminal ausdosieren. Dafür muss der Landwirt sehr genau lenken. Alternativ kann er die Zapfpistole zum Ausdosieren in der Hand halten.


Reinigen:

Die Edelstahl-Pistolen lassen sich zur Reinigung auseinanderschrauben, das garantiert gute Hygiene. Die Firmen bieten (halbautomatische) Reinigungsprogramme an. In der Praxis haben wir jedoch beobachtet, dass kaum ein Landwirt dieses Reinigungsprogramm nutzt. Die meisten säuberten das Gerät einfach mit Wasser, Spülmittel und einer Bürste.


Fazit für die Praxis:

Jeder Betrieb muss individuell entscheiden, welches Taxi mit wie viel Zubehör und Funktionen zu ihm passt. Der Grundpreis für die Milch auf Rädern liegt bei circa 1500 €. Je mehr Ausstattung hinzukommt, desto teurer wird das Gerät.


  • Urbans MilkShuttle eignet sich auch für einen kleinen Milchviehbetrieb, in dem die Kälber verteilt stehen. Denn es ist wendig und passt in jede Ecke. Praktisch ist zudem, dass es schon ab 100 Litern erhältlich ist.
  • Das Förster Milchmobil 4x4 eignet sich vor allem für den mittleren Familienbetrieb, der lange Wege zwischen Milchkammer und Kälberstall zügig zurücklegen muss. Das Fassungsvermögen ist auf 200 Liter begrenzt.
  • Das Milchtaxi 4.0 von Holm & Laue ist mit bis zu 260 Litern auf einem Großbetrieb mit vielen Kälbern gut aufgehoben. Da das Gerät Kalb und Milchmenge erkennt, können leichter Fremdarbeitskräfte das Kälberfüttern übernehmen. Theresa Hagemann
  • Das Milchtaxi 4.0 von Holm & Laue ist mit bis zu 260 Litern auf einem Großbetrieb mit vielen Kälbern gut aufgehoben. Da das Gerät Kalb und Milchmenge erkennt, können leichter Fremdarbeitskräfte das Kälberfüttern übernehmen. Theresa Hagemann


Detailliertere Testergebnisse finden Sie auf den folgenden Seiten.

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