Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Aus dem Heft

Neue Melkroutine war die Lösung

Lesezeit: 3 Minuten

Von 250 000 auf 100 000 Zellen – das hat der Familien-betrieb Andresen/Gerdes aus Schleswig-Holstein vor allem durch eine konsequente Melkroutine geschafft.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Zellzahlen unter 100 000 im Herdenschnitt – das gelingt der Andresen und Gerdes GbR in Haurup (Schleswig-Holstein) schon seit Jahren.


Neben einer konsequenten Melk­routine führt auch die Zucht zu diesem Erfolg: „Kuhfamilien mit einem trockenen Skelett und einem drüsigen Euter zeigen große Vorteile im Hinblick auf die Zellzahl,“ so Knud Andresen. Er führt den Betrieb gemeinsam mit seiner Tochter Dörte Andresen und deren Partner Arndt Gerdes als GbR.


Eutergesundheit ist wichtig:

Ein besonderes Augenmerk legt der ­Betrieb auf die Eutergesundheit.


Als vor zehn Jahren die Zellzahlen im Jahresschnitt bei 200 000 Zellen/ml lagen und vermehrt Mastitisfälle auftraten, wurde Knud Andresen aktiv. Mit Beratern der Landwirtschaftskammer erstellte er einen Aktionsplan zur Verbesserung der Eutergesundheit.


Das bedeutete eine Umstellung der Melkroutine mit einem hohen Maß an Selbstdisziplin. Alle Beteiligten mussten die veränderten Arbeitsroutinen konsequent einhalten und die neuen Handgriffe verinnerlichen.


Melken: Mit Selbstdisziplin zum Erfolg


Familie Andresen/Gerdes melkt 150 Kühe in einem Doppel 10er Side-by-Side Melkstand mit Frontaustrieb. Die Technik ist zwar schon 20 Jahre alt, funktioniert aber noch einwandfrei. Im Jahr 2002 stellte die Familie mit dem Aktionsplan die Melkroutine um:


  • Für die Euterreinigung verwendete sie ab dem Zeitpunkt Tücher mit einer Seifenwaschlotion.
  • Für jede Kuh nutzte die Familie ein eigenes Tuch.
  • Die Reinigung der Tücher erfolgte täglich bei 90°C in der Waschmaschine.
  • Es wurde intensiv vorgemolken.
  • Nach der Melkzeugabnahme wurden die Kühe gedippt.
  • Alle Melkzeuge wurden konsequent mit Peressigsäure zwischendesinfiziert.


Um Eutertücher, Dippmittel oder den Eimer mit der Peressigsäurelösung im Melkstand immer griffbereit zu haben, funktionierte der Betrieb einen ausgedienten Einkaufswagen als Melkstandwagen um. Dieser lässt sich nun bequem zu jedem Melkplatz schieben.


Die neue Melkroutine brachte einen zeitlichen Mehraufwand von 20 Minuten pro Melkzeit mit sich. Seitdem melken grundsätzlich zwei Personen, in der Regel einer der Betriebsleiter gemeinsam mit einem Auszubildenden.


Die Maßnahmen zahlten sich bereits ein Jahr später aus. Im Jahr 2003 lagen die Zellzahlen meist unter 150 000 Zellen/ml und in den Jahren 2005 und 2006 sogar fast immer unter 100 000 Zellen/ml.


Daraufhin passte der Betrieb die Melk­routine an. Die Betriebsleiter stellten die Melkzeugzwischendesinfektion mit Peressigsäure ein. Kühe mit einem Zellgehalt von mehr als 200 000 erhalten seitdem ein gelbes Fesselband zur Kennzeichnung. Das Melkzeug wird nach der Melkung lediglich mit Wasser durchgespült.


Nach einigen Jahren mit stabil niedrigen Zellzahlen stellte der Betrieb im Jahr 2010 die Melkroutine noch einmal um. Nach dem Vormelken erfolgt die Euterreinigung weiterhin mit Tüchern, jedoch reicht nun ein Tuch für zwei bis drei Kühe aus. Die Tücher werden vorgereinigt, mit kochendem Wasser desinfiziert und alle zwei Tage in der Waschmaschine bei 90°C gewaschen. Das Dippen erfolgt durch Sprühen mit einem Zwei-Komponenten-Mittel auf Chlordioxid-Basis.


Kühe mit gelben Fesselbändern (über 200 000 Zellen/ml) werden als letzte in der Reihe vorgemolken und gereinigt, um die Übertragung von Mastitiserregern über Eutertücher und Melkerhände zu vermeiden. Die Melkzeuge dieser Kühe werden nach dem Melken mit Wasser durchgespült um die Gefahr der Erregerübertragung über die Melkzeuge zu verringern.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.