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Pferdemist vom Nachbarn

Lesezeit: 2 Minuten

Pferdemist vom Nachbarbetrieb nutzt Michael Dörr aus Roßdorf in Hessen als Einstreu für seine 220 Milchkühe.


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„Früher haben wir ein Gemisch aus Sägemehl und Häkselstroh genutzt, das wurde uns aber zu teuer. Außerdem war ich es leid, in der Ernte das ganze Stroh zu häckseln“, begründet der Milcherzeuger seinen Wechsel. Sein Nachbar besitzt eine Pferdepension für ca. 40 Tiere. Von ihm bekommt Dörr frischen Pferdemist. Dafür bietet er ihm im Frühjahr Gülle an.


Die Kühe kamen von Anfang an gut mit der Einstreu klar. „Sie wollten gar nicht mehr aufstehen“, so Dörr. Die Anzahl der Mastitis-Fälle blieb nach dem Wechsel konstant, sie liegt bei zwei bis drei Fälle im Monat. Auch die Zellzahl von 170 000 bis 220 000 wurde nicht beeinflusst. Die Kühe sind sauber, so dass das Euter vor dem Melken nicht gereinigt werden muss. Mit dem Pferdemist gibt es bei der Güllelagerung und dem Einsatz in der Biogasanlage keine Probleme.


Der Mist besteht überwiegend aus Stroh. Allerdings variiert die Feuchtigkeit. „Dadurch ist die Mischung nicht immer gleich“, erklärt Dörr. Das Verhältnis zwischen Mist und Wasser beträgt im Sommer 4 zu 2, im Winter kann sich das aufgrund des feuchteren Mistes verändern. Frisch eingestreut wird alle drei Wochen. Dazu wird Mist und Wasser im Futtermischwagen gemischt und zerkleinert. Der Wasseranteil ist für die Ausbildung der Matratze wichtig.


Michael Dörr fährt mit dem Futtermischwagen in den Stall und verteilt dort das Material grob. Mitarbeiter verteilen dann das Mist-Wasser-Gemisch in den einzelnen Liegeboxen. Ca. 15 cm Pferdemist werden in die Boxen gestreut. Darauf wird eine Schicht von 3 bis 5 cm geschnittenes Stroh verteilt. Dadurch soll das Material etwas antrocknen.


Ein großer Nachteil dieser Variante ist der erhöhte Arbeitsaufwand. Dörr benötigt für das Anmischen, Einstreuen und Reinigen des Futtermischwagens mit drei bis vier Mitarbeitern ca. 2,5 Stunden. Außerdem setzen sich die Spalten der Laufflächen stärker mit Einstreu zu, so dass sie von einem Mitarbeiter wöchentlich gereinigt werden müssen. Ein Versuch, das Sägemehl durch geschredderte Rigipsplatten zu ersetzen, scheiterte, weil der Schwefelgehalt der Platten für die Biogasanlage zu hoch war.


Dörr bereut den Wechsel auf Pferdemist nicht. Im Abkalbebereich und im Kälberstall bleibt er aber bei Stroh. Denn sonst könnte er das Rein-Raus-Prinzip nicht durchhalten.

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