Zu: „Elefanten im Kuhstall“, top agrar 3/2016 ab Seite R22
Ich bin der Meinung, die Kühe sollten eine Größe von etwa 150 cm haben. In den meisten Betrieben sind die Liegeboxen für die großen Kühe zu klein. Große Kühe bewegen sich oft schwerfälliger und haben einen höheren Erhaltungsbedarf. Es gibt Schätzungen, dass 1 cm Größe rund 70 Liter im Jahr mehr ergeben muss.
Auch fällt auf, dass immer weniger Besucher auf die Schauen kommen. Viele Landwirte fragen sich: „Was soll ich da noch? Die ‚großen‘ Tiere kann ich in meinem Stall nicht gebrauchen.“ Die Tiere sind auf den Schauen außerdem zu scharf.
Hans J. Peters, 25767 Rost
Diskussion gilt auch für Fleckvieh
Die Frage der optimalen Tiergröße stellt sich nicht nur bei HF, sondern auch beim Fleckvieh. Solange die Milchleistung das Maß der Dinge für einen erfolgreichen Rinderzüchter ist, werden die Kühe immer größer und schwerer werden (müssen?).
Erzielt eine Kuh mit 500 kg Lebendgewicht 6000 Liter Milch im Jahr, so erreicht der Züchter mit optimierter Aufzucht und verzögerter Erstbesamung mit 750 kg Lebend-gewicht bereits 9000 Liter. Dazu braucht an der Genetik der Milch-leistung noch gar nichts verbessert werden. Wenn Lebendgewicht zur Milchleistung nicht in Relation gestellt wird, werden die Elefanten bei den Züchtern überhandnehmen. Schade, dass Jersey-Rinder in den Schatten verdrängt wurden. Ludwig Schmidt, 91171 Kraftsbuch
Potenzial zur Entwicklung wichtig
Die Kühe müssen nicht zwangsläufig größer werden. Wichtig ist, dass sie Entwicklungspotenzial von der ersten bis zur dritten und vierten Laktation haben! Auf den meisten Betrieben werden sie ja gar nicht so alt. Bei einer Färse mit Entwicklungspotenzial wird die Größe sekundär!Dirk Huhne, 19370 Parchim