Für eine erfolgreiche Stromproduktion ist die Vorplanung wichtig, erläutert Vanessa Doering.
Wann lohnt sich ein Kleinwindrad?
Doering: Dafür ist ein hoher Eigenverbrauch wichtig. Es muss also ein relativ gleichmäßiger über den Tag verteilter Strombedarf vorhanden sein. Prädestiniert sind Milchviehhalter mit Melkrobotern. Genauso wichtig ist aber auch ein geeigneter Standort für die Anlage.
Was ist ein guter Standort?
Doering: Das Windrad muss aus der Hauptwindrichtung frei angeströmt werden können. Hinter jedem Hindernis wie Bäumen, Hecken, Gebäuden usw. kommt es zu Verwirbelungen. Diese schränken den Energieertrag ein. Die mittlere Jahreswind-geschwindigkeit sollte bei mindestens 4 m/s liegen, gemessen auf der Nabenhöhe des späteren Windrads. Es kommt aber auch auf die Häufig-keitsverteilung der Windgeschwindigkeiten an. Um die Windverhältnisse zu kennen, ist eine Windmessung über sechs Monate nötig.
Was ist bei der Technik zu beachten?
Doering: Es gibt immer wieder Angebote von unausgereiften Konzepten. Generell sollten Sie nach Referenzen fragen. Über Hersteller informieren kann man sich z.B. auf www.klein-windkraftanlagen.com oder über den Bundesverband Kleinwindkraft. Auch sollten Käufer auf die Lautstärke achten. Die Schallemissionen dürfen z.B. in Mischgebieten 45 dB(A) in der Nacht nicht überschreiten. Vor allem aber muss die Anlage zum Standort passen. So gibt es speziell für Schwachwindstandorte geeignete Anlagentypen mit einer größeren Rotorfläche.
Ist eine Genehmigung nötig?
Doering: Bei einer Gesamthöhe von über 50 m ist in allen Bundesländern eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz notwendig. Darunter regeln die Länder das unterschiedlich. Nach §35 Baugesetzbuch ist die Anlage privilegiert, wenn sie dem landwirtschaftlichen Betrieb untergeordnet ist. Hierfür muss der Landwirt mehr als 51% des im Jahr erzeugten Stroms nutzen.
Was kostet ein Kleinwindrad?
Doering: Man muss mit 3000 bis 9000 €/kW rechnen. Es kommt auch darauf an, was in dem Preis enthalten ist, wie z.B. die Windmessung, die Beratung, die Planung, die Projektierung und die Genehmigung inklusive der Gutachten, die Installationskosten sowie die Kosten für die Standorterschließung mit Verkabelung, Kranstellfläche, Zuwegung und Netzanschlussgebühr.
Wann amortisiert sich eine Anlage?
Doering: Wir haben überschlägige Berechnungen für ein 20 kW-Windrad bei einer Windgeschwindigkeit von 5 m/s durchgeführt. Bei einer Eigenverbrauchsquote von 50% würde sich ein Windrad nach 16 Jahren bezahlt machen. Bei nur 4 m/s und 75% Eigenverbrauch erreichen wir das erst nach 20 Jahren. Eine hohe Windgeschwindigkeit und ein großer Eigenverbrauchsanteil sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Der Strom lässt sich für 15 bis 30 ct/kWh produzieren, je nach Anlagentyp, Kosten und Windverhältnissen.
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Für eine erfolgreiche Stromproduktion ist die Vorplanung wichtig, erläutert Vanessa Doering.
Wann lohnt sich ein Kleinwindrad?
Doering: Dafür ist ein hoher Eigenverbrauch wichtig. Es muss also ein relativ gleichmäßiger über den Tag verteilter Strombedarf vorhanden sein. Prädestiniert sind Milchviehhalter mit Melkrobotern. Genauso wichtig ist aber auch ein geeigneter Standort für die Anlage.
Was ist ein guter Standort?
Doering: Das Windrad muss aus der Hauptwindrichtung frei angeströmt werden können. Hinter jedem Hindernis wie Bäumen, Hecken, Gebäuden usw. kommt es zu Verwirbelungen. Diese schränken den Energieertrag ein. Die mittlere Jahreswind-geschwindigkeit sollte bei mindestens 4 m/s liegen, gemessen auf der Nabenhöhe des späteren Windrads. Es kommt aber auch auf die Häufig-keitsverteilung der Windgeschwindigkeiten an. Um die Windverhältnisse zu kennen, ist eine Windmessung über sechs Monate nötig.
Was ist bei der Technik zu beachten?
Doering: Es gibt immer wieder Angebote von unausgereiften Konzepten. Generell sollten Sie nach Referenzen fragen. Über Hersteller informieren kann man sich z.B. auf www.klein-windkraftanlagen.com oder über den Bundesverband Kleinwindkraft. Auch sollten Käufer auf die Lautstärke achten. Die Schallemissionen dürfen z.B. in Mischgebieten 45 dB(A) in der Nacht nicht überschreiten. Vor allem aber muss die Anlage zum Standort passen. So gibt es speziell für Schwachwindstandorte geeignete Anlagentypen mit einer größeren Rotorfläche.
Ist eine Genehmigung nötig?
Doering: Bei einer Gesamthöhe von über 50 m ist in allen Bundesländern eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz notwendig. Darunter regeln die Länder das unterschiedlich. Nach §35 Baugesetzbuch ist die Anlage privilegiert, wenn sie dem landwirtschaftlichen Betrieb untergeordnet ist. Hierfür muss der Landwirt mehr als 51% des im Jahr erzeugten Stroms nutzen.
Was kostet ein Kleinwindrad?
Doering: Man muss mit 3000 bis 9000 €/kW rechnen. Es kommt auch darauf an, was in dem Preis enthalten ist, wie z.B. die Windmessung, die Beratung, die Planung, die Projektierung und die Genehmigung inklusive der Gutachten, die Installationskosten sowie die Kosten für die Standorterschließung mit Verkabelung, Kranstellfläche, Zuwegung und Netzanschlussgebühr.
Wann amortisiert sich eine Anlage?
Doering: Wir haben überschlägige Berechnungen für ein 20 kW-Windrad bei einer Windgeschwindigkeit von 5 m/s durchgeführt. Bei einer Eigenverbrauchsquote von 50% würde sich ein Windrad nach 16 Jahren bezahlt machen. Bei nur 4 m/s und 75% Eigenverbrauch erreichen wir das erst nach 20 Jahren. Eine hohe Windgeschwindigkeit und ein großer Eigenverbrauchsanteil sind entscheidend für die Wirtschaftlichkeit. Der Strom lässt sich für 15 bis 30 ct/kWh produzieren, je nach Anlagentyp, Kosten und Windverhältnissen.