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Strategisch gegen Mortellaro

Lesezeit: 3 Minuten

Acht internationale Experten* haben einen Fünf-Punkte-Plan gegen die Mortellarosche Krankheit entwickelt. Damit sagen sie der Klauenkrankheit den Kampf an. Dr. Andrea Fiedler berichtet.


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Die Mortellarosche Krankheit ist sehr hartnäckig. Sie breitet sich schnell und großflächig im Betrieb aus. Die Ursachen sind vielfältig und liegen in der Haltung, dem Management und besonders in der Hygiene.


Ist die Digitale Dermatitis (DD) im Bestand, lässt sie sich nur mit strategischen Maßnahmen auf Betriebs- und Herdenebene sanieren. Entscheidend ist die Zusammenarbeit von Betriebsleiter, Tierarzt und Klauenpfleger, um Risikofaktoren zu finden und reduzieren.


Fünf-Punkte-Plan:

Internationale Experten für Klauenkrankheiten haben deshalb einen „Fünf-Punkte-Plan“ entwickelt. Dieser soll die Erkrankungsraten und Neuinfektionen bei Jungrindern und Kühen reduzieren. Er zeigt die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Klauenerkrankung auf.


Der Plan umfasst folgende Punkte:


top agrar stellt den Fünf-Punkte-Plan vor. Den Auftakt machen in diesem Heft die ersten beiden Punkte.


1. Erreger fernhalten


Mit jedem Tier, das auf den Hof kommt oder diesen für eine bestimmt Zeit verlässt, steigt das Risiko, neue Krankheitserreger einzuschleppen.


Ein „geschlossener Rinderbetrieb“ ist daher eine ideale Voraussetzung. Nahezu alle klinisch „Mortellaro-freien“ Betriebe setzen auf dieses Konzept: Sie verzichten vollständig auf den Tierzukauf, ausgelagerte Färsenaufzucht oder Alpung mit Tieren anderer Rinder-herden.


Zukauf-Tiere kontrollieren:

In der Praxis lässt sich das nicht immer umsetzten. Wenn Tiere zugekauft werden, sollten diese ausschließlich aus Mortellaro-freien Betrieben stammen beziehungsweise die Färsenaufzucht nur in freien Betrieben erfolgen. Als Information zum Infektionsstatus dient meist die Dokumentation der Klauenpfleger. Weiterführende Nachweise wären unter anderem durch einen Antikörper-Titer möglich.


In jedem Falle sollten neu einzustallende Tiere vorab stets auf Klauenkrankheiten untersucht werden. Um das Einschleppen von infektiösen Krankheiten effektiv zu verhindern, ist eine isolierte Haltung, individuelle Behandlung und ein intensives Gesundheitsmonitoring der Tiere über mehrere Wochen sinnvoll. Dies gilt auch für Tiere, die von einer Zucht- oder Verkaufsausstellung auf den Betrieb zurückkehren.


Da Tiere, die mit den typischen Erregern infiziert sind, nicht zwingend die typischen Mortellaro-Läsionen zeigen, ist eine absolut sichere Kontrolle bei dieser Krankheit leider nicht möglich. Auf jeden Fall müssen Tiere vor der Aufnahme in die Herde an den Klauen kontrolliert werden. Mögliche Erkrankungen sollten Sie schnell und effektiv therapieren.


Risiko reduzieren:

Auch Betriebsmittel wie Klauenpflegestände oder Traktoren, die von außerhalb auf den Betrieb verbracht werden, sind ein Übertragungsrisiko. Gegebenenfalls sollten diese vorher gereinigt und desinfiziert werden.


Besonders gilt dies für das Werkzeug professioneller Klauenpfleger. Diese Profis sollten ihre Pflegestände und Werkzeug nach jedem Betriebsbesuch gründlich reinigen und idealerweise desinfizieren.


Anschließend sollte das Werkzeug möglichst mehrere Stunden trocknen. Die Erreger der Klauenkrankheit (sog. Treponemen) sind sauerstoffempfindlich. Deshalb sterben die Erreger an der Luft ab.


Erreger auf Touch-Screen:

Nicht zu unterschätzen ist auch ein Ansammeln von Erregern jeglicher Art auf Oberflächen von Touch Screens und Computer-Tastaturen.


Grundsätzlich sollte der Zugang zum Stall für betriebsfremde Personen auf das Nötigste reduziert sein. Hofeigene Kleidung inklusive Stiefel sind unbedingt notwendig.

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