Niedriger Milchpreis, hohe Anforderungen: Warum setzt Arla auf das Qualitätsprogramm Arlagården?
Hübers: Mit Arlagården setzen wir Standards für Tierwohl, Nachhaltigkeit, Lebensmittelsicherheit und Qualität, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. So garantieren wir eine hohe Qualität vom Hof bis ins Kühlregal und stärken die Zusammenarbeit mit dem Handel.
In Deutschland haben wir QM-Milch und bald ein Nachhaltigkeitsmodul. Reicht das nicht?
Hübers: Arlagården gibt es schon länger als QM-Milch. Und QM-Milch ist der kleinste gemeisame Nenner, auf den sich die Initiatoren einigen konnten. Wir verfolgen einen anderen Ansatz: Wir wollen eine Hilfe sein, wie die Betriebe besser wirtschaften können, kein reines Kontrollinstrument.
Mit Arlagården Plus gehen Sie einen Schritt weiter. Was sind die Inhalte?
Hübers: Mit der Datenbank AG+ bauen wir unser Qualitätsprogramm Arlagården aus. Wir setzen auf mehr Digitalisierung und einen enormen Informationspool zu Betriebsdaten, Herdeninformationen und Tierbeurteilung. Als Bonus zahlen wir 1 ct/kg. Damit bleiben wir der Arla-Linie treu: Wer höhere Standards erfüllt, bekommt einen höheren Preis. Das „Plus“ steht für Transparenz. Handel und Verbraucher wollen genauer wissen, wie Landwirte Milch produzieren. Das wollen wir anschaulicher zeigen.
So könnte aber ein Wettlauf unter den Molkerein um Nachhaltigkeitsprogramme entstehen, oder?
Hübers: Das kann gut möglich sein, die Standards gehen immer weiter nach oben. Aber mit den Qualitätsprogrammen können wir Landwirte diese Standards gestalten – und nicht irgendwer anders. Gleichzeitig müssen wir so strikt sein, Problembetriebe früher auszuschließen. Diese schaden dem Image der Branche.