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Webinar: Die wichtigsten Fragen unserer Leser

Lesezeit: 4 Minuten

Beim top agrar-Webinar „Niedrige Milchpreise – wie scharf darf man füttern?“ haben unsere Leser viele spannende Fragen gestellt. Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge liefert die Antworten.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

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Kraftfutter: Wo lässt sich sparen?


Wie groß darf der Unterschied der Kraftfuttermenge in der Ration bei zwei Leistungsgruppen (bis und ab 100 Laktationstage) maximal sein?


Der Unterschied sollte nicht mehr als ca. 2,5 kg/Kuh und Tag betragen. Das ist jedoch nur ein grober Anhaltspunkt und von der Qualität des Grundfutters etc. abhängig. Der Energiegehalt in der TMR sollte bei einer Herdendurchschnittsleistung von 10000 kg bei Hochleistungskühen rund 7,2 MJ NEL/kg Trockenmasse (TM) betragen. Der Energiegehalt der niederleistenden Kühe ca. 0,1 bis 0,2 MJ NEL je kg TM geringer sein. Die Einstellung des Energiegehaltes für die niederleistenden Kühe muss sehr stark nach der Leistungsbereitschaft und der Körperkondition ausgerichtet sein. Dabei spielen auch die Fruchtbarkeit und der Besamungszeitpunkt eine Rolle.


Außerdem wird mit steigender Differenz von z.B. mehr als 0,3 MJ NEL/kg TM die Gefahr des Leistungsabfalls nach dem Gruppenwechsel größer. Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle der Haltung und Rangordnung.


Macht es Sinn, den niederleisten-den Kühen am Futtertisch nur Grundfutter (60% Mais und 40% Gras) zu füttern und den Eiweißausgleich als Lockfutter am Melkroboter zu füttern, um Kraftfutter zu sparen?


Ja! Man sollte grundsätzlich beachten, dass derjenige Nährstoff, der nicht ausreichend vorhanden ist, das Leistungspotenzial bestimmt.


Wenn die Grundfutterration mit Gras- und Maissilage z.B. Energie für 16 kg Milch liefern würde, Eiweiß aber nur für 14 kg Milch ausreicht, sollte auch die leistungsärmste Kuh noch so viel Eiweißfutter am Roboter erhalten, dass sie damit eine ausgeglichene Ration aufnimmt.


Wenn die Grundfutterration mit Gras- und Maissilage z.B. Energie für 16 kg Milch liefern würde, Eiweiß aber nur für 14 kg Milch ausreicht, sollte auch die leistungsärmste Kuh noch so viel Eiweißfutter am Roboter erhalten, dass sie damit eine ausgeglichene Ration aufnimmt.


Was ist besser: Der relativ günstige Roggen als Energielieferant oder Körnermais, der zwar deutlich teurer ist, dafür aber langsamer in der Stärkeverdauung?


Das hängt stark davon ab, welchen Energielieferant die Rationszusammensetzung fordert. Getreide liefert viel Energie, v.a. in Form von Stärke. Diese wird umfangreich (zu 90%) und schnell im Pansen abgebaut. Körnermais liefert zwar nahezu genauso viel Stärke wie Getreide, diese wird aber im Pansen deutlich langsamer abgebaut als die Getreidestärke und ist zudem zu einem größeren Anteil (44 %) pansenstabil.


Je mehr man eine Übersäuerung des Pansens befürchten muss, weil die Grundfutterration bereits große Mengen an pansenverfügbarer Stärke (maissilagereiche Ration) oder auch an Zucker (grasbetonte Ration mit einer sehr zuckerreichen Grassilage) liefert oder strukturschwach ist, umso sparsamer muss man mit Getreidestärke sein. In so einem Fall wäre durchaus eine größere Körnermaismenge sinnvoll. Die Rationskomponenten dürfen keineswegs allein nach ihren Kosten ausgesucht werden. Billige, aber unpassende Komponenten können letztlich die Ration deutlich teurer machen, weil sie z.B. die Stoffwechselgesundheit der Tiere beeinträchtigen.


Je mehr man eine Übersäuerung des Pansens befürchten muss, weil die Grundfutterration bereits große Mengen an pansenverfügbarer Stärke (maissilagereiche Ration) oder auch an Zucker (grasbetonte Ration mit einer sehr zuckerreichen Grassilage) liefert oder strukturschwach ist, umso sparsamer muss man mit Getreidestärke sein. In so einem Fall wäre durchaus eine größere Körnermaismenge sinnvoll. Die Rationskomponenten dürfen keineswegs allein nach ihren Kosten ausgesucht werden. Billige, aber unpassende Komponenten können letztlich die Ration deutlich teurer machen, weil sie z.B. die Stoffwechselgesundheit der Tiere beeinträchtigen.


Wie viel Rapsschrot lässt sich mit Harnstoff einsparen?


Grundsätzlich sollte klar sein, dass Harnstoff kein Eiweißfuttermittel ist! Er stellt lediglich eine schnell verfügbare Stickstofquelle für die Pansenmikroorganismen dar. Er enthält keine Aminosäuren und auch keine Energie und ist insofern mit Rapsschrot nicht zu vergleichen.


Der Einsatz von Futterharnstoff kommt in Betracht, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass immer genügend Stickstoff im Pansen verfügbar ist. Rein rechnerisch wäre es der Fall, wenn die Ruminale Stickstoffbilanz (RNB) negativ ist.


Zwar ist der Wiederkäuer in der Lage, eine geringfügig negative RNB selbst wieder auszugleichen, aber bei einer stärker negativen RNB (ca. 1 g/kg TM) besteht die Gefahr, dass die Pansenmikroben nicht mehr genügend Stickstoff zur Verfügung haben und die Eiweißsynthese beeinträchtigt wird.


Nur dafür ist der Einsatz von Futterharnstoff gerechtfertigt, i.d.R. also bei maissilagereichen Rationen mit einer negativen RNB. Zwar kann man eine negative RNB auch durch Raps- und Sojaextraktionsschrot ausgleichen, aber dies macht ökonomisch gesehen keinen Sinn.


Futterharnstoff enthält 46% Stickstoff und hat eine rechnerische RNB von +460 g/kg TM.

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