Auch bei der Produktion von Bioschweinen hängen der Stallbau und die Tiergesundheit ganz eng zusammen. Dr. Stefan Wesselmann, Tierarzt mit Bioerfahrung, betonte, dass neue Ställe immer gemeinsam mit dem Tierarzt geplant und gebaut werden sollten. Nur dann werden seiner Meinung nach die Aspekte der Tiergesundheit von Anfang an ausreichend berücksichtigt.
Als Beispiel nannte der Praktiker das Thema Dysenterie. „Wenn Sie plötzlich Dysenterie im Stall haben und Infektionsketten nicht unterbrechen können weil alle Tiere in einem Stall stehen, wird es schwer, die Dysenterie wieder loszuwerden“, machte der Fachmann deutlich. Er appellierte eindringlich, sich früh mit den Fragen der Biosicherheit zu beschäftigen. Sein Ratschlag lautet: Wenn es um Biosicherheit geht, gibt es auch bei der Bioproduktion keine Kompromisse!
Wesselmann gestand ein, dass es bei der Umnutzung von Altgebäuden häufig Probleme gebe. Denn hier sei die Trennung der Altersgruppen oft nicht möglich. Er verwies zudem auf typische Baufehler, die auch in Biobetrieben immer wieder gemacht werden. „Fehler bei der Planung der Wasserversorgung, der Fütterungstechnik, des Lüftungssystems oder den Geh- und Treibwegen passieren auch heute noch viel zu oft“, so der Tierarzt.
Auch die Außenausläufe sind seiner Meinung nach in vielen Fällen noch nicht optimal gestaltet. Durch Zugluft entstehen immer wieder Lungenprobleme. Sonnenbrände sind ebenfalls ein Problem, oft mangelt es an fehlendem Sonnenschutz, so Wesselmann.