Das PCV 2 schwächt das Immun-system. Es ist daher an vielen Krankheitsbildern beteiligt, die in der Regel immer dann zum Ausbruch kommen, wenn das Tier einer besonders hohen Stressbelastung ausgesetzt ist. Bisher konnte jedoch nur für zwei Krankheitsbilder eindeutig bewiesen werden, dass sie durch PCV 2 ausgelöst werden.
Die größten wirtschaftlichen Schäden verursacht weltweit das durch Circoviren hervorgerufene „Postweaning Multisystemic Wasting Syndrome“ (PMWS). Die Symptome: Sechs bis zwölf Wochen alte Ferkel kümmern, die Gruppen wachsen auseinander, die Tiere fiebern, haben eine blasse Haut und leiden unter Durchfall. Mitunter sind auch Saugferkel betroffen.
Darüber hinaus gibt es gesicherte Beweise dafür, dass das PCV 2-Virus auch an Fruchtbarkeitsstörungen beteiligt ist. Es werden Aborte in allen Stadien der Trächtigkeit beobachtet, aber auch Mumien sowie die Geburt von lebensschwachen oder toten Ferkeln.
Das Problem ist allerdings, dass sich die Beteiligung des Circovirus an Fruchtbarkeitsstörungen nur selten sauber nachweisen lässt. In eigenen Untersuchungen wurde zwar häufig das PCV 2 in Aborten gefunden. Es wurden jedoch nie die beschriebenen pathologischen Veränderungen beobachtet. In den meisten Fälle waren die Sauen zudem gleichzeitig mit PRRSV infiziert. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die PRRS-Viren der Auslöser der Fruchtbarkeitsstörungen waren, ist sehr viel größer.
Für viele andere Erkrankungen wie z. B. das „Porcine Dermatitis und Nephropathy Syndrome“ (PDNS) wird ein Zusammenhang vermutet. Er konnte jedoch bisher noch nie bewiesen werden. Das PDNS tritt häufig zu Beginn bis zur Mitte der Mast auf. Typisch sind kleine, rundliche, leicht erhabene Papeln auf der Haut bis hin zu rundlichen, dunkelroten Blutungsarealen. Einige Tiere haben Fieber und leiden unter Appetitmangel. Meist sterben die erkrankten Schweine innerhalb weniger Tage an Nierenversagen.
Für den Nachweis, dass es sich um eine PCV 2-assoziierte Erkrankung handelt, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:
Es muss ein typischer klinischer Befund vorliegen (siehe oben);
Bei der pathologischen Untersuchung müssen eine granulomatöse Entzündung und eine Zerstörung der Lymphozyten diagnostiziert werden;
In den Gewebeveränderungen muss der PCV 2-Erreger nachgewiesen werden.