Chinesische Forscher haben bei Routineuntersuchungen in fünf Provinzen eine neue Form von Antibiotika-Resistenz entdeckt. Es handelt sich um Darmbakterien, denen selbst das hoch wirksame Reserveantibiotikum Colistin nichts mehr anhaben kann.
Auffällig ist, dass alle resistenten Keime Plasmide mit dem Gen MCR-1 in sich trugen. Die Forscher vermuten daher, dass das Resistenzgen exakt auf diesen Plasmiden sitzt, einer Art mobiler DNA. Und das macht die Sache so brandgefährlich. Denn Plasmide können schnell kopiert und die Resistenz daher von einer Bakterienart auf andere übertragen werden.
Die neu entdeckte Colistin-Resistenz habe deshalb durchaus Epidemie-Potenzial, schreiben die Forscher im Fachmagazin „The Lancet Infectious Diseases“. Bislang komme das Gen MCR-1 zwar nur in China vor. Es sei aber vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis es sich weltweit ausbreite.