In vielen Schweineställen sind Güllekanäle eingebaut. Das Ablassen der Gülle erfolgt über Wechselstau-, Slalom- oder Badewannensysteme mit Stopfen. Viele Systeme sind nicht für den Einsatz von größeren Mengen an Stroh oder anderen Raufuttermaterialien gebaut worden. Zu viel grobfaseriges Material vertragen die meisten Systeme nicht.

Daher ist es umso wichtiger, vor dem Kauf einer automatischen Strohförderanlage genau zu prüfen, wie das Flüssigmistsystem trotz Stroheinsatz funktionsfähig bleibt. Folgende Optionen sind denkbar:

Stroh auf Festfläche werfen

Damit das Stroh nicht direkt durch die Spaltenböden fällt, können Festflächen in der Bucht geschaffen werden. Dazu eignen sich z.B. Kunststoffplatten, die mit Spaltenankern auf die Spaltenböden geschraubt werden. Das Stroh fällt dann direkt auf die Festfläche, wo es von den Schweinen aufgenommen wird.

Spaltenclips, mit denen die Schlitze verschlossen werden, sind eine zweite Möglichkeit, um eine Festfläche zu schaffen. Die dritte Alternative ist der Einbau von Strohautomaten oder Raufen. Passt die Einstellung am Dosiermechanismus, können die Tiere immer nur kleine Mengen herauswühlen. Zu bedenken ist jedoch, dass der zusätzliche Einbau von Dosiertechnik die verfügbare Buchtenfläche reduziert. Unter Umständen können dann weniger Tiere eingestallt werden.

Passende Dosierung wichtig

Ganz entscheidend ist beim Stroheinsatz die Menge, die die Tiere bekommen. Wenn zu viel Stroh auf einmal in die Bucht fällt, kapituliert das Güllesystem sehr schnell. Entscheidend ist, dass die Schweine bei jeder Dosierung nur so viel Raufutter vorgelegt bekommen, wie sie auch aufnehmen können. Sie müssen den Großteil des Materials auffressen können! Erfahrungsgemäß sollten pro Dosiertermin und Tier nur wenige Gramm ausgeworfen werden. Besser ist es, mehrmals täglich kleine Mengen vorzulegen.

Spülleitung als Nothilfe

Zeigt sich, dass das Flüssigmistsystem trotz vorsichtiger Dosierung von Raufutter doch verstopft, kann der Einbau einer Spülleitung Abhilfe schaffen. Spülleitungen bestehen in der Regel aus druckfesten Kunststoffrohren. Der Durchmesser sollte 150 bis 200 mm betragen. Der Einbau einer Spülleitung ist in jedem Fall preiswerter als der Umbau des gesamten Flüssigmistsystems.

Keine senkrechte Steigung

In der Praxis hat sich gezeigt, dass bei der Verlegung der Förderrohre immer wieder Fehler gemacht werden. Ein Kardinalfehler ist der Einbau von senkrechten Steigungen. Höhenunterschiede dürfen immer nur mit einer leichten Steigung überbrückt werden, da sich das Stroh oder Heu ansonsten sehr schnell um die Umlenkecken wickelt. Das Problem ist, dass das Material bei senkrechter Förderung nicht schnell genug wegtransportiert wird. Empfehlenswert ist, dass an den empfindlichen Stellen des Transportsystems Revisionsöffnungen in die Ecken eingebaut werden. Dadurch ist die schnelle Reinigung bzw. Beseitigung von Störungen einfacher möglich.

Bei der Planung der Anlage muss auch überlegt werden, wo der Annahmebehälter für den Quader- oder Rundballen steht. Der Behälter muss mit dem Frontlader gut zu erreichen sein. Das setzt auch entsprechende Deckenhöhen voraus. Steht der Annahmebehälter draußen, darf kein Regenwasser in den Behälter eindringen. Auch die Motoren müssen vor Nässe geschützt werden.