Tierärztliche Hochschule Hannover, Außenstelle Bakum
Die Außenstelle Bakum der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat ihre Improvac-Studie zur Mast- und Schlachtleistung in einem konventionellen Mastbetrieb mit Sensorfütterung und PIC-Genetik durchgeführt. Verglichen wurden 274 frühkastrierte männliche Ferkel mit 280 Improvac-geimpften Ferkeln und 56 „intakten“ Ebern.
Die Improvac-Ferkel erhielten die erste Impfung beim Einstallen in die Mast (13. bis 14. Lebenswoche) und die zweite Impfung vier bis sechs Wochen vor dem Schlachten (20. bis 21. Lebenswoche).
Keine höheren Zunahmen
Bei den täglichen Zunahmen konnte man in Bakum keinen Unterschied zwischen den herkömmlich kastrierten und den mit Improvac geimpften Tieren feststellen. Vom „Tag 0“, dem Termin der Kastration, bis zur Schlachtung erzielten die intakten Eber 625 g Tageszunahmen, die Kastraten 681 g und die mit Improvac behandelten Schweine 675 g. Das entspricht einem Zunahmeniveau in der Mast von über 800 g.
Signifikant höhere Zuahmen (+ 176 g) zeigten die Improvac-Tiere erst ab der zweiten Impfung bis zur Schlachtung, wie Übersicht 2 deutlich zeigt. Dies lag vermutlich daran, dass die Tiere aufgrund des Kastrationseffektes der zweiten Injektion deutlich ruhiger wurden.
Zur Futterverwertung: Über den gesamten Versuchszeitraum gesehen erzielten die intakten und die geimpften Eber mit 1 : 2,44 eine gleich gute Futterverwertung. Deutlich schlechter fiel hier dagegen mit 1 : 2,72 die Futterverwertung der Kastraten aus.
Unterschiede zwischen den intakten und den Improvac-geimpften Schweinen offenbarten sich überraschenderweise auch hier erst nach der zweiten Impfung, also vier bis sechs Wochen vor der Schlachtung. Hier erreichten die Improvac-Tiere mit einer Futterverwertung von 1 : 2,71 das beste Ergebnis. Die Futterverwertung der Eber betrug in diesem Mastabschnitt hingegen nur 1 : 2,96 und die der Kastraten 1 : 3,31 wie Übersicht 3 deutlich zeigt.
Fleischanteil um 1,1 % erhöht
Weder beim durchschnittlichen Lebend- noch beim Schlachtgewicht gab es zwischen den Kastraten und den mit Improvac geimpften Schweinen einen statistisch signifikanten Unterschied.
Anders dagegen beim Muskelfleisch-anteil (MFA). Die Improvac-geimpften Eber wiesen einen um 1,1 % signifikant höheren MFA-Wert auf als die Kastraten. Die Rückenspeckdicke der kastrierten Tiere war deutlich höher. Dafür hatten die Improvac-Tiere einen um 2,1 %-Punkte höheren Bauchanteil aufzuweisen, wie Übersicht 4 zeigt.
Bei der abschließenden Klassifizierung nach FOM wurde fast die Hälfte der immunokastrierten Tiere mit „E“ klassifiziert. Bei den Kastraten erreichten hingegen nur 36 % die Klasse „E“. Rund 55 % der Kastraten landeten in Klasse „U“. Bei den Improvac-Tieren waren es dagegen 47 %. In der Klasse „R“ des EUROP-Klassifizierungssystems landeten 9 % der Kastraten und 4 % der mit Improvac behandelten Schweine.
Fazit
Die Studie der Tierärztlichen Hochschule, Außenstelle Bakum, belegt, dass eine zweimalige Improvac-Impfung die Mast- und Schlachtleistungen der Mastschweine verbessert. Die Futterverwertung der mit Improvac geimpften Tiere war um 1 : 0,28 besser. Der Muskelfleischanteil erhöhte sich um 1,1 %, und die Rückenspeckdicke war signifikant geringer. Der Einsatz von Improvac führte zur Produktion von mageren Tieren mit höherer Fleischfülle.
Dr. Elisabeth große Beilage