Die Preise für Getreide und Sojaschrot explodieren. Woran liegt das?
Breker: Die hohen Futtermittelpreise gehen vor allem auf Einbußen bei den Getreideernten in führenden Anbau- und Exportgebieten wie Russland und Kanada zurück. Gleichzeitig importieren die traditionellen Einfuhrländer rege. Auch bei den Eiweißfuttermitteln sind die weltweiten Vorräte geschrumpft. Nord- und Südamerika bauen inzwischen zwar mehr Sojabohnen an. Das größere Angebot wird aber vom steigenden Import Chinas geradezu aufgesaugt.
Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie?
Breker: Neben dem knappen Angebot und einer regen Nachfrage beeinflussen auch die gestiegenen Energie- und Frachtkosten die Preisentwicklung. Die weltweit gefallenen Schweinepreise führen nach dem neuen Bericht des US-Agrarministeriums jedoch zu einem Abbau der Bestände, dadurch sinkt auch der Futterbedarf.
Hierzulande hat die ASP-Situation an der deutsch-polnischen Grenze dazu geführt, dass kaum Futterkontrakte abgeschlossen werden. Kurzfristig sind eher feste Preise zu erwarten. Erst zum späten Frühjahr könnten die Mischfutterpreise leicht sinken.
Welche Preisentwicklung sehen Sie bei Rapsschrot als Alternative zum Sojaschrot?
Breker: Im mehrjährigen Durchschnitt ist Raps- im Vergleich zu Sojaschrot rund 30% billiger. Man muss jedoch beachten, dass sich Rapsschrot mit einem Eiweißgehalt von 35% aber 11% Rohfaser im Vergleich zu Sojaschrot mit einem Proteingehalt von 44% und 5% Rohfaser nur eingeschränkt im Schweinefutter einsetzen lässt.
Aufgrund der um 70% gestiegenen Preise für Körnerraps ist zudem damit zu rechnen, dass auch die Preise für Rapsschrot bis zur Ernte 2022 weiter auf hohem Niveau bleiben. Für Sojaschrot ist aufgrund der aktuell guten US-Ernte und hohen Ernteerwartungen in Brasilien eher mit nachgebenden Preisen zu rechnen.
Sind Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen preislich interessant?
Breker: Die Preise für Hülsenfrüchte erscheinen zwar auf den ersten Blick günstig. Sie lassen sich aber aufgrund ihrer geringen Gehalte an Eiweiß und essenziellen Aminosäuren nur begrenzt in der Futterration einsetzen. Zudem ist das verfügbare Angebot im Markt gering.
Breker: Die Ernte ist noch nicht in allen bedeutenden Anbaugebieten abgeschlossen. Die bisherigen Ernteschätzungen sind noch unsicher. Es zeichnet sich jedoch ab, dass mit größeren Preissteigerungen kaum zu rechnen ist. Da aber weiterhin Risiken bestehen, sind Teilabsicherungen durch Futterkontrakte je nach Finanzlage ratsam.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Die Preise für Getreide und Sojaschrot explodieren. Woran liegt das?
Breker: Die hohen Futtermittelpreise gehen vor allem auf Einbußen bei den Getreideernten in führenden Anbau- und Exportgebieten wie Russland und Kanada zurück. Gleichzeitig importieren die traditionellen Einfuhrländer rege. Auch bei den Eiweißfuttermitteln sind die weltweiten Vorräte geschrumpft. Nord- und Südamerika bauen inzwischen zwar mehr Sojabohnen an. Das größere Angebot wird aber vom steigenden Import Chinas geradezu aufgesaugt.
Mit welcher weiteren Entwicklung rechnen Sie?
Breker: Neben dem knappen Angebot und einer regen Nachfrage beeinflussen auch die gestiegenen Energie- und Frachtkosten die Preisentwicklung. Die weltweit gefallenen Schweinepreise führen nach dem neuen Bericht des US-Agrarministeriums jedoch zu einem Abbau der Bestände, dadurch sinkt auch der Futterbedarf.
Hierzulande hat die ASP-Situation an der deutsch-polnischen Grenze dazu geführt, dass kaum Futterkontrakte abgeschlossen werden. Kurzfristig sind eher feste Preise zu erwarten. Erst zum späten Frühjahr könnten die Mischfutterpreise leicht sinken.
Welche Preisentwicklung sehen Sie bei Rapsschrot als Alternative zum Sojaschrot?
Breker: Im mehrjährigen Durchschnitt ist Raps- im Vergleich zu Sojaschrot rund 30% billiger. Man muss jedoch beachten, dass sich Rapsschrot mit einem Eiweißgehalt von 35% aber 11% Rohfaser im Vergleich zu Sojaschrot mit einem Proteingehalt von 44% und 5% Rohfaser nur eingeschränkt im Schweinefutter einsetzen lässt.
Aufgrund der um 70% gestiegenen Preise für Körnerraps ist zudem damit zu rechnen, dass auch die Preise für Rapsschrot bis zur Ernte 2022 weiter auf hohem Niveau bleiben. Für Sojaschrot ist aufgrund der aktuell guten US-Ernte und hohen Ernteerwartungen in Brasilien eher mit nachgebenden Preisen zu rechnen.
Sind Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen preislich interessant?
Breker: Die Preise für Hülsenfrüchte erscheinen zwar auf den ersten Blick günstig. Sie lassen sich aber aufgrund ihrer geringen Gehalte an Eiweiß und essenziellen Aminosäuren nur begrenzt in der Futterration einsetzen. Zudem ist das verfügbare Angebot im Markt gering.
Breker: Die Ernte ist noch nicht in allen bedeutenden Anbaugebieten abgeschlossen. Die bisherigen Ernteschätzungen sind noch unsicher. Es zeichnet sich jedoch ab, dass mit größeren Preissteigerungen kaum zu rechnen ist. Da aber weiterhin Risiken bestehen, sind Teilabsicherungen durch Futterkontrakte je nach Finanzlage ratsam.