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Güllerühren: Vorsicht Schwefelwasserstoff!

Lesezeit: 2 Minuten

Beim Aufrühren von Gülle kann es zur Bildung und Freisetzung von Schadgasen kommen. Dies gilt auch für Schwefelwasserstoff (H2S). Ab einer Konzentration von über 500 ppm ist das Gas für Menschen und Tiere lebensbedrohlich. Schwefelwasserstoff riecht in geringen Konzentrationen nach faulen Eiern, ab 250 ppm werden die Geruchsrezeptoren betäubt. Das heißt, man glaubt, es ist kein Schwefelwasserstoff mehr vorhanden.


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Im Rahmen einer Masterarbeit haben die Universität Hohenheim, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau und das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg untersucht, wie viel H2S beim Aufrühren der Gülle in Ställen mit Slalomsystemen entsteht. Die Messungen fanden in acht Praxisbetrieben mit Schweinemast statt. Die Gülle wurde 30 Minuten lang bei Zapfwellendrehzahlen von 350 bis 1426 Umdrehungen pro Minute aufgerührt. Gemessen wurde auf Höhe des Spaltenbodens.


Ergebnisse: Die H2S-Konzentrationen direkt am Rührwerk schwankten zwischen unter 100 und über 3500 ppm. In 34 von 48 Messungen lag die Maximalkonzentration im tödlichen Bereich von über 500 ppm. Im Sommer war die H2S-Konzentration generell höher.


Je höher die Drehzahl am Gülle-mixer war, desto schneller stieg die H2S-Konzentration an (siehe Übersicht). Der für Mensch und Schweinelebensbedrohliche Wert von 500 ppm wurde bereits ab Zapfwellendrehzahlen von 550 U/min erreicht.


Bei der Mehrzahl der Messungen trat das Gas im Kanal schwallartig auf. Dies könnte mit dem Aufreißen der Schwimmdecken zusammenhängen, z.B. an den Windungen des Slalomsystems. Auch oberhalb der Spaltenböden sammelte sich beim Rühren vermehrt Schwefelwasserstoff an. Das dürfte an den geschlossenen Buchtenwänden und einem zu niedrigen Luftaustausch gelegen haben.


Fazit: Hohe H2S-Konzentrationen sind eine tödliche Gefahr. Grundsätzlich sollten sich beim Aufrühren der Gülle keine Tiere und Menschen im Stall befinden. Für ausreichend Frischluft im Stall ist zu sorgen.


Kontakt: Dr. Monika Krause, Universität Hohenheim, E-Mail: monika.krause@uni-hohenheim.de

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