Das Narkosegas Isofluran betäubt die Ferkel zwar, nimmt ihnen aber nicht den Kastrationsschmerz, so lautete bisher die Meinung der Experten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit kommt in einer aktuellen Bewertung dagegen zu einem anderen Ergebnis. Während der durch Isofluran herbeigeführten Bewusstlosigkeit werde der Schmerz wirksam ausgeschaltet. Allerdings sei die Aufwachphase sehr kurz. Daher komme auch das Schmerzempfinden schnell zurück. Es wird daher empfohlen, begleitend zur Narkose rechtzeitig ein Schmerzmittel zu verabreichen.
Das größte Problem ist jedoch nach wie vor die fehlende Zulassung. Denn Isofluran ist in Deutschland nur für die Anwendung beim Pferd zugelassen, müsste also für Ferkel umgewidmet werden. Außerdem darf das Narkosegas bei uns – anders als in der Schweiz – nicht von Landwirten angewendet werden, sondern nur vom Tierarzt.