Besonders in der vierten Säugewoche produzieren säugende Sauen viel Milch. Darunter leidet oft die Körperkondition. In einem Fütterungsversuch im Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp wurde überprüft, ob der Einsatz von Linolsäure im Laktationsfutter einen positiven Einfluss auf die biologischen Leistungen, die Körperkondition, die Milchzusammensetzung und die Konzentration an Immunglobulinen in der Milch hat. Konjugierte Linolsäuren beeinflussen den Fettstoffwechsel positiv und sollen den Gewichtsverlust während der Laktation begrenzen.
Im Versuch wurde im Laktationsfutter 0,5% Sojaöl durch 0,5% konjugierte Linolsäure ersetzt. An der Untersuchung nahmen insgesamt 213 Sauen teil.
Ergebnisse: Die Geburts- und Aufzuchtleistungen unterschieden sich kaum. Signifikant abzusichern waren nur geringfügige Unterschiede in der Anzahl tot geborener Ferkel und bei den Tageszunahmen der Saugferkel.
Der Gewichtsverlust bei den Kontroll- und Versuchstieren war bei erstmaliger Fütterung von Linolsäure annähernd identisch. Erhielten die Sauen in der folgenden Laktation wiederum Linolsäure, fiel der Gewichtsverlust jedoch sig-nifikant kleiner aus (vergleiche Übersicht).
Mögliche Ursache könnten Veränderungen in der Milchzusammensetzung sein. Der Rohfettgehalt lag in der Versuchsgruppe mit 68,8 g je Liter signifikant niedriger als bei den Sauen in der Kontrollgruppe (75,8 g/l).
Die Konzentration an Immunglobulinen A und G unterschied sich statistisch nicht. Allerdings war die Anzahl der Immunglobuline in der Versuchsgruppe leicht höher.
Fazit: Durch den Einsatz von konjugierter Linolsäure bei laktierenden Sauen ist es möglich, den Körpermasseverlust während der Säugezeit zu senken. Der Effekt kommt jedoch erst bei zweimaliger Verfütterung zum Tragen.
Kontakt: Dr. Onno Burfeind, LVZ Futterkamp, Mail: oburfeind@lksh.de