Laut Tierschutz-Nutztierhaltungs-verordnung muss jedes Schwein ständig Zugang zu gesundheitlich unbedenklichem und in ausreichender Menge vorhandenem Beschäftigungsmaterial haben. Das Spielmaterial muss beweglich bzw. veränderbar sein.
An der Fachhochschule Südwest-falen wurde untersucht, wie attraktiv verschiedene Beschäftigungsmateria-lien für Aufzuchtferkel sind. Folgende Varianten wurden eingesetzt:
- Beißring aus Kunststoff gewölbt mit durchgehender Eisenkette,
- Beißblume aus Kunststoff mit durchgehender Eisenkette,
- Aroma-Beißstab an Eisenkette aus lebensmittelechtem und beißzähem Kunststoff,
- Sisalseil mit 7 bzw. 9 mm Seildicke.
Ergebnisse: Wie in der Übersicht dargestellt, nutzten die Ferkel den Beißring und die Beißblume aus Kunststoff besonders intensiv. Der leicht gewölbte Beißring wurde täglich über 1 000 mal benutzt. Bei 28 Ferkeln pro Bucht waren das 36 Tierkontakte täglich. Es zeigte sich zudem, dass die Ferkel nicht nur gerne auf dem Kunststoff herumkauen, sondern auch sehr intensiv an den fünf Kettengliedern unterhalb der Kunststoffmaterialien lutschten.
Wesentlich unattraktiver waren Sisalseile. 9 mm-Seile erwiesen sich zudem als zu dick. Die Ferkel konnten das Seilende nicht auffasern, dadurch verklebte es und wurde uninteressant.
Fazit: Beißringe oder Beißblumen aus Kunststoff, die an Eisenketten hängen, sind für Aufzuchtferkel interessanter als Sisalseile.
Kontakt: Prof. Dr. Martin Ziron, FH Soest, E-Mail: Ziron.Martin@fh-swf.de