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Ställe waschen mit Köpfchen

Lesezeit: 5 Minuten

Abklatschproben zeigen es immer wieder: Viele Ställe werden nicht sorgfältig genug ­gereinigt. Worauf Sie bei der Stallwäsche achten sollten, erklärt Ursula Wuttge von der Firma FarmWorker.


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Erst vorbe­reiten und einweichen


Bevor Sie mit der Reinigung beginnen, müssen Sie das Abteil vorbereiten und einweichen. Überprüfen Sie zu­-nächst die Deckenlampen. Sie müssen abwaschbar und dicht sein, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Um empfindliche elektronische Teile, z. B. die Stellmotoren der Abluftschächte, sollten Sie eine Folie wickeln. Denn nach wie vor sind nicht alle Modelle spritz­wassergeschützt. Zum Umwickeln eignet sich am besten Frischhaltefolie.


Falls möglich, nehmen Sie den Schutz­schalter/Sicherungsautomaten für diejenigen Steck­dosen heraus, die sich direkt im Abteil befinden. Öffnen Sie zudem die Buchtentrennwände, Ferkelnestabdeckungen etc., sodass möglichst alle Bereiche nass werden. Und lassen Sie die Lüftung auf kleiner Stufe laufen, damit übermäßige Feuchtigkeit aus dem Abteil entweichen kann.


8 bis 16 Stunden einweichen:

Weil man durchnässte Flächen besser reinigen kann, wird das Abteil vor der Reinigung gründlich eingeweicht. Am einfachsten gelingt das über eine fest installierte Einweichanlage.


Sie sollte mindestens acht bis maximal 16 Stunden laufen, am besten mehr als zehn Stunden. Dabei „regnet“ sie jedoch nicht permanent, sondern im Intervall, d. h. vier bis sechs Mal in der Stunde für jeweils ein bis zwei Minuten.


Grundsätzlich gilt: Am besten weichen Sie das Abteil direkt nach dem Ausstallen ein, um es anschließend zu waschen und zu desinfizieren. Danach kann das Abteil „ruhen“, bis es wieder neu belegt wird. Steht es länger als eine Woche leer, steigt der Keimdruck wieder an, weil z. B. Staub über die Lüftungsklappen eindringt. Dann sollten Sie vor dem Einstallen nachdesinfizieren.


Wer einschäumt, gewinnt


Vor der Reinigung des Abteils ziehen Sie passende Schutzkleidung an. Empfehlenswert sind Wasch­overall, Gum­mi­stiefel, lange Handschuhe sowie ein Schutzschild aus Plexiglas für die Augen bzw. das Gesicht. Um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, können zu­-dem gebläseunterstützte Atemgeräte hilfreich sein.


Ähnlich dem Spülen einer fettigen Bratpfanne mit Spülmittel sollten Sie das Abteil zunächst „einschäumen“. Nur so können Sie die Fett- und Eiweißverbindungen, z. B. aus dem Kot der Tiere, an den Wänden und Trögen etc. lösen.


Den Schaum bringen Sie über eine Schaumpistole bzw. -lanze am Hochdruckreiniger (HD-Reiniger) aus. Wichtig: Verwenden Sie immer eine Schaumpistole, die der Hersteller des HD-­Reinigers empfiehlt. Diese sollte per Schnell­verschluss an- und abgekuppelt werden können, teilweise lassen sich solche Schnellverschlüsse auch nachrüsten.


Richtige Schaumwahl:

Auf dem Markt gibt es inzwischen verschiedene Reinigungsschäume. Stark alkalische Reiniger lösen Fett und Eiweiß am besten. Sie kann man zudem mit kaltem Wasser mischen. Auch Schäume auf Enzym­basis knacken Fett- und Eiweißverbindungen zuverlässig. Sie greifen jedoch Aluminiumoberflächen an.


Damit der Schaum auf den teils glatten Oberflächen ausreichend haftet, sollten Sie ihn immer im empfohlenen Mischungsverhältnis ausbringen. Auch in puncto Wartezeit bestehen Unterschiede. Meist liegt diese zwischen 15 bis 30 Minuten. Grundsätzlich dürfen zwischen dem Einschäumen und Reinigen nicht mehr als drei Stunden vergehen, weil der Schaum sonst eintrocknet.


Die Taktik für den Abferkelstall


Acht Abferkelbuchten in der Stunde – das schaffen Profi-Stallreiniger einschließlich aller Vor- und Nacharbeiten im Schnitt. Um auch schwer zugäng­liche Stellen in der Bucht gut erreichen zu können, ist eine ca. 15 cm kurze Lanze in jedem Fall hilfreich.


Doch bevor die eigentliche Reinigung beginnt, müssen die Ferkelschalen aus der Bucht herausgenommen werden – sofern sie nicht am Ferkelschutzkorb oder der Buchtentrennwand befestigt werden können. Am besten weicht man die Schalen in einem großen Behälter, z. B. einem 1 000 l IBC-Tank, mit Reinigungslösung ein. Später kann man sie dann mit einer kurzen Lanze oder einem Wasserschlauch abwaschen. Auch die Ferkellampen sollten außerhalb des Abteils vorsichtig gereinigt werden. Denn sie sind beliebte Salmonellenhorte.


Im Abferkelabteil schließen Sie zunächst die Rotordüse bzw. Dreckfräse an den HD-Reiniger an. Damit können Sie festsitzenden Sauen- und Ferkelkot wunderbar „zerfetzen“. Anschließend schäumen Sie das Abteil bzw. maximal 20 Buchten ein. Nach der Einwirkzeit gehen Sie dann in folgender Reihenfolge beim Reinigen vor:


  • Vom Abteilgang aus waschen Sie mit einer Flachstrahllanze die Decke und Lüftungskanäle. Dann beginnen Sie mit der ersten Bucht.
  • Hier reinigen Sie, sofern vorhanden, den Volumendosierer sowie die ersten 20 cm des Futterrohres mit der Spülmaus. Danach spritzen Sie den Trog aus.
  • Anschließend waschen Sie den Boden in der Bucht von allen Seiten. Vor allem bei Kunststoffrosten ist es wichtig, die Stege ordentlich zu reinigen. Ansonsten würden hier Krankheitskeime überdauern, die die nächsten Saugferkel sofort wieder infizieren können.
  • Beim Waschen des Ferkelschutzkorbes haben Sie meist nicht viel Platz. Eine kurze Lanze hilft hier besonders, um die Rohre ganzflächig saubermachen zu können.
  • Anschließend spritzen Sie die Wände sowie Buchtentrennwände gründ­lich von oben bis unten ab. Besonders das untere Drittel ist wichtig, weil hier die Coli-Keime aus dem Ferkelkot kleben.
  • Zum Schluss ist die Buchtentür von innen und die gegenüberliegende Tür von außen an der Reihe.
  • Unterwegs zur nächsten Bucht reinigen Sie den Boden des Futtergangs. Jetzt beginnt der Ablauf von Neuem.


Nachdem das Abteil gewaschen ist, sollten Sie unter die Spalten schauen und dort restliche Schwimmschichten zerstören. Wichtig: Schäumen, reinigen und desinfizieren Sie Besen, Schaufel, Bretter etc. immer mit.

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