Die Gegensätze könnten derzeit nicht größer sein: Während die Preise für konventionell produziertes Schweinefleisch ruinös sind, erzielen Produzenten von Bio-Fleisch Spitzenerlöse. Das ist erfreulich!
Die Gründe für die Preisexplosion sind sehr schnell ausgemacht: Am Bio-Markt fehlen allein in diesem Jahr über 25 000 Ferkel, da etwa 10 % der rund 15 000 Bio-Sauen aus der Produktion genommen wurden. Niedrige Preise, Brucellosefälle und der Verkauf eines großen Bio-Betriebes an einen Investor, der umgehend auf „Konventionell“ umgestellt hat, waren die Hauptursachen.
Gleichzeitig ordert der Handel deutlich mehr Bio-Schweinefleisch. Sprunghaft gestiegen ist die Nachfrage der Discounter. Aldi-Süd z. B. bietet jetzt im großen Stil Bio-Bratwürstchen zu günstigen Preisen an. Auch die großen Supermarktketten erweitern ihre Produktpalette im Bio-Segment.
Aber auch am Bio-Markt gelten die Gesetze von Angebot und Nachfrage. Wird die momentane Angebotslücke durch „Umsteller“ aus dem konventionellen Bereich geschlossen, dürften sich die Preise schnell wieder auf Normalniveau einpendeln. Und schon ein kurzer Blick auf die Preiskurven der letzten Jahre genügt, um festzustellen, dass sich auch die Erlöse für Bio-Fleisch langfristig an den Erzeugungskosten orientieren.
Und auch hier gilt: Nur wer sein Management und die Kosten im Griff hat, verdient langfristig Geld. Auch der Bio-Markt ist letztendlich kein Preisparadies!
Marcus Arden, top agrar-Redaktion