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Ursachen für Fruchtbarkeits­-Störungen

Lesezeit: 4 Minuten

Zysten:

Als Zyste bezeichnet man einen überdurchschnittlich großen Follikel (ab 10 bis 15 mm) am Eierstock, der dünnwandig und mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt ist. Der Follikel hat die Eizelle nicht freigegeben, weil die Ovulation ausgeblieben ist. Dazu kann es kommen, wenn stressbedingt kein sogenannter LH-Peak entstanden ist. Diese hohe Konzentration des Luteinisierenden Hormons (LH) gibt normalerweise den Startschuss für die Ovulation. Auch eine hohe Mykotoxinlast, besonders Zearalenon (ZEA), kann den LH-Peak unterbinden.


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Er kann aber ebenfalls ausbleiben, wenn Hormone zur Zyklus­steuerung zum falschen Zeitpunkt oder in falscher Dosis verabreicht wurden. Deshalb sollte man immer die Hormongabe überprüfen, sobald gehäuft Zysten im Bestand nach­gewiesen werden. Sind überwiegend mit Altrenogest (Regumate) synchronisierte Jung­sauen davon be­-troffen, liegt es meist daran, dass das Tier nicht genug Regumate aufgenommen hat.


Einzelne und/oder kleinere Zysten erhöhen meist die Umrauschrate oder reduzieren die Wurfgröße. Mehrere, sogenannte multiple Zysten blockieren hingegen häufig den Zyklus, sodass die Sauen nicht befruchtet werden können.


Geübte Augen erkennen Zysten bei einer Ultraschall-Untersuchung der Eierstöcke. Sind sie diagnostiziert, kann man in Absprache mit dem Tierarzt einen hormonellen Behandlungsversuch erwägen! Laut internationalen Studien findet man bei etwa 5 bis 10 % der geschlachteten Sauen Eierstockzysten.


Eileiterverschlüsse:

Die Eileiter verbinden die Eierstöcke mit der Gebärmutter. Sind sie verschlossen, finden Eizellen und Spermien nicht zueinander. Diese Eileiterverschlüsse entstehen sehr wahrscheinlich durch aufsteigende Gebärmutterentzündungen nach der Geburt. Deshalb ist eine gute Geburtshygiene und MMA-Prophylaxe bzw. -Behandlung sehr wichtig.


Eileiterverschlüsse lassen sich an der lebenden Sau nicht diagnostizieren. Sie können lediglich durch eine Untersuchung der Schlachtorgane festgestellt werden. In einer deutschen Studie hat man bei Schlachtsauen etwa 10 bis 20 % solcher Verschlüsse festgestellt, davon die Hälfte beidseitig.


Gebärmutterentzündungen:

An Entzündungen der Gebärmutter sind meist mehrere Keime beteiligt, darunter E. coli, Streptokokken, Staphylokokken und Klebsiellen. Verschiedene Faktoren begünstigen eine Gebärmutterentzündung (Endometritis). Dazu gehören eine lange Geburtsdauer, Hygienemängel bei der Geburt, Bewegungsmangel, hohe Schadgaskonzentrationen und Keimbelastung der Luft, Mykotoxine und Harnwegsinfekte.


Betroffene Sauen rauschen öfter um. Nicht zwangsläufig zeigen sie auch Ausfluss. Am besten lässt sich eine Gebärmutterentzündung mit einer Tupferprobe nachweisen, die aus dem Gebärmutterhals gewonnen wurde.


Um Gebärmutterentzündungen zu vermeiden, sind eine gute Hygiene bei der Besamung und Geburt sehr wichtig. Denn hier ist der Gebärmutterhals geöffnet, sodass ihn Keime leichter passieren können. Nach der Geburt sollte man darauf achten, dass die Nachgeburt komplett abgegangen ist – theoretisch müsste von jedem Ferkel eine Plazenta zu finden sein. Bei gehäuften Gebärmutterentzündungen im Bestand kann man in Ab­sprache mit dem Tierarzt PGF2a spritzen, um sicher zu gehen, dass die Gebärmutter „leer“ ist.


Harnwegsinfektionen:

Harnwegs- und Blaseninfektionen findet man relativ häufig in Sauenherden. Meist verlaufen sie subklinisch ohne Fieber, Fress­unlust oder gestörtes Allgemeinbefinden. Auch der Harn ist kaum sichtbar verändert. Verschlimmern sie sich jedoch zu einer Nierenbeckenentzündung, verringert die Sau deutlich ihre Futteraufnahme, hat Schwierigkeiten beim Aufstehen und Untertemperatur. Jetzt ist der Harn eitrig und sehr trüb eingefärbt. Zur Urämie (Harnvergiftung) und letztlich zum Tod kommt es aber eher selten.


Von einem Harnwegsinfekt spricht man bei mehr als 105 KbE/ml Harn (KbE= Koloniebildende Einheit). Häufig findet man mehrere bakterielle Erreger. Verschiedene Faktoren be­günstigen Harnwegsinfekte, darunter ein fütterungsbedingt zu alkalischer Harn-pH, ein seltener Harnabsatz z. B. bei Bewegungsmangel, kalte und nasse Böden, die Aufnahme zu geringer Wassermengen, Hygienemängel und Erkrankungen in der Säugezeit z. B. Gebärmutterentzündungen.


Besonders ältere Sauen neigen zu Harnwegsinfekten, weil ihre Blasenmuskulatur nicht mehr so stark kontrahieren kann. Häufig bleibt dann ein Restharn als „Pfütze“ in der Blase, in dem sich Bakterien vermehren. Sauen mit Harnwegsinfekten müssen viel trinken.

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