Die ersten Stunden im Leben eines Saugferkels sind entscheidend für die weitere Entwicklung des Tieres. Die Aufnahme von Kolostrum in ausreichender Menge beeinflusst die gesamte weitere Entwicklung der Schweine.
An der Universität in North Carolina haben Forscher untersucht, welche drastischen Folgen eine mangelnde Biestmilchversorgung hat. Bei insgesamt 808 neugeborenen Ferkeln wurden die Geburtsgewichte, das Gewicht nach 24 Stunden sowie nach 21 Tagen, die Kolostrummenge und die Überlebensrate erfasst. Das durchschnittliche Geburtsgewicht betrug 1,15 kg, nach 24 Stunden wogen die Tiere 1,26 kg, nach 21 Tagen 5,32 kg. Die durchschnittlich aufgenommene Biestmilchmenge pro Tag lag bei 411 g, also auf einem hohen Niveau, allerdings mit starken Schwankungen.
Bei Ferkeln, die unter 300 g Ko-lostrum aufnahmen, erhöhte sich die Sterblichkeit auf 20%, bei 200 g betrug sie bereits fast 40%, bei 100 g Biestmilchaufnahme überlebten 65% aller Saugferkel nicht.
Ähnlich sah es bei den Geburtsgewichten aus: Ferkel mit 800 bis 1000 g Geburtsgewicht wiesen eine Sterblichkeit von 15 bis 20% auf, unter 800 g stieg die Mortalität drastisch an.
Ferkel, die bei der Geburt schwerer waren, hatten höhere Absetzgewichte und bessere Zunahmen in der Mast. Dies galt auch für Tiere, die große Mengen Biestmilch aufgenommen hatten. Sie entwickelten sich im Flatdeck und in der Mast deutlich besser.