Am Schweinemarkt rumort es derzeit kräftig. Denn Mitte November haben die Schlachtunternehmen Vion und Tönnies wieder Hauspreise herausgegeben, die deutlich unter dem Vereinigungspreis lagen. Trotz der offiziellen Notierung von 1,44 E pro kg Schlachtgewicht schraubten Vion und Tönnies ihre Auszahlung auf 1,41 E/kg SG herunter. Die Westfleisch und andere kleine Schlachthöfe folgten kurz danach dem schlechten Vorbild. Marktexperten halten die Hauspreise der Schlachthöfe für absolut ungerechtfertigt. Denn Fakt ist: Der Schweinemarkt tendiert derzeit freundlich. Weder Schlachthöfe noch Einzelhandel haben Probleme, das Angebot am Markt zu platzieren. Die mittelständischen Schlachthöfe haben bis auf wenige Ausnahmen den offiziellen Vereinigungspreis ausgezahlt. Einige größere Vermarkter erhalten im Nachhinein offenbar Zahlungen der Schlachthöfe, die die Differenz zwischen Notierung und Hauspreisen ausgleichen. Es bleibt der Eindruck, dass die größeren Schlachthöfe ihre Marktmacht ausspielen, um mit Hauspreisen ihre Gewinne zu erhöhen. Ziel der roten Seite scheint auch, die Position des Vereinigungspreises zu schwächen. Um der Willkür der Schlachthöfe entgegenzuwirken, wollen einige Erzeugergemeinschaften den Vereinigungspreis künftig wieder zweimal pro Woche notieren.
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