Wenn Fruchtbarkeitsprobleme in Ihrer Herde gehäuft auftreten, sollten Sie zunächst Ihr Management überprüfen. Das fängt mit einer Analyse der (Sauenplaner-)Daten an: Welcher Prozentsatz rauscht regelmäßig um, welcher unregelmäßig? Sind eher Jungsauen betroffen oder Altsauen?
Mithilfe der aufgedeckten Problemstellen sollten Sie das Besamungs- und/oder Abferkelmanagement unter die Lupe nehmen. Hilfreich kann es beispielsweise sein, den Ablauf der Besamung zu filmen (z. B. mit einer GoPro-Kamera auf dem Kopf) und dann von einem Berater oder Tierarzt auswerten zu lassen. Das ist meist besser, als den Experten bei der Besamung dabei zu haben, weil man sich dann anders verhält als sonst.
Zudem sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Tierarzt überlegen, ob eine Labordiagnostik sinnvoll ist und ob Sie Organe von Schlachtsauen zur pathologischen Untersuchung einschicken. Der Pathologe kann dann organischen Ursachen auf den Grund gehen, beispielsweise die Durchlässigkeit der Eileiter überprüfen oder die Uterusschleimhaut beproben. Empfehlenswert ist es, die Geschlechtsorgane samt Harnblase von drei bis fünf Schlachtsauen zur Untersuchung abzugeben.