Heu ist Rohfaserlieferant und Eiweißträger. Das Verhältnis hängt vom Schnittzeitpunkt und der Pflanzenzusammensetzung ab. Ein früher Schnitt ist proteinreicher, rohfaserärmer und dadurch energiereicher. Kräuter und Klee erhöhen den Protein-, Vitamin- und Mengenelementanteil. Heu kann man klassisch als Heu füttern. Es ist aber auch gehäckselt oder gepresst als Cob erhältlich. Heulage wird kürzer angewelkt und dann in Ballen einsiliert. Heulage unterscheidet sich nur in der Trockensubstanz und durch den leicht säuerlichen Geruch vom Heu.
Stroh: Die goldene Struktur
Stroh ist protein- und energiearm. Dafür enthält es sehr viel strukturierte Rohfaser. Stroh in der Ration kann auch die Futteraufnahme von anderen Futtermitteln verlangsamen. Ein Pferd sollte aber nicht mehr als 1 kg/100 kg LM pro Tag verzehren. Zusätzlich gilt: Nicht mehr als zwei Drittel der Grundfuttermenge darf aus Stroh bestehen! Dafür ist die Verweildauer des ligninhaltigen Strohs im Blinddarm zu lang. Das Pferd kann dann koliken. Pferde fressen am liebsten Haferstroh. Wird Stroh gehäckselt (> 5 cm), ist der Mistanfall zwar geringer, aber auch die Kauwirkung ist dahin. In vielen Regionen wurde dieses Jahr Stroh mit sehr guter Qualität geerntet.
Mais: Knackige Stärke mit Struktur
Maissilage enthält Rohfaser und Stärke, dafür aber wenig Eiweiß und Mineralstoffe. Der Anteil der strukturierten Rohfaser ist gering. Nur Maissilagen mit einem Trockensubstanzgehalt über 30% sind für Pferde geeignet. Silagen aus diesem Jahr sind deutlich stärkeärmer als sonst. Für eine genaue Fütterung ist eine Analyse unerlässlich.
Ist der Vorschub zu gering, kann es zur Nacherwärmung im Silo kommen. Eine Kooperation mit einem viehhaltenden Betrieb in der Nähe kann dann die Lösung sein. Bei geringerem Verbrauch kann Mais auch in Ballen umsiliert oder von vornherein gecobst werden. Die Nacherwärmung bleibt dann aus.
Vorsicht: Maiscobs sind auch allein aus dem Kolben erhältlich. Diese enthalten fast nur Stärke und zählen zu den Kraftfuttermitteln.
Luzerne: Eiweißträger mit unterschätzter Rohfaser
Luzerne enthält viel Eiweiß und Rohfaser. Wie bei Heu gilt: Je früher der Schnitt, desto mehr Protein und desto weniger Rohfaser ist enthalten. Weil der Eiweißgehalt deutlich höher als bei Heu ist, ist die Luzerne ein Kraftfuttermittel. Durch die Trockenheit ist sie dieses Jahr aber so schnell gewachsen, dass die Rohfasergehalte denen von Heu ähneln. Luzerne kann deswegen einen Teil des Bedarfs an strukturierter Rohfaser decken. Dann muss aber der Protein- und der Energiegehalt an anderer Stelle gesenkt werden, z.B. durch proteinärmeres Kraftfutter.
Trockenschnitzel: Energie ohne Eiweiß
Trockenschnitzel bestehen aus entzuckertem Rübenmark. Sie enthalten durch ihr hochverdauliches Pektin viel Energie, aber dafür überhaupt kein Eiweiß. In eiweißreichen Rationen, z.B. mit viel proteinreichem Heu oder Luzerne können Trockenschnitzel Hafer oder Gerste ersetzen. Getreide hat nämlich deutlich mehr Eiweiß. Trockenschnitzel müssen mit mindestens 4 l Wasser auf 1 kg Schnitzel für mindestens zwölf Stunden eingeweicht werden, sonst drohen Schlundverstopfungen. Eingeweichte Schnitzel werden schnell schlecht. Weichen Sie die Schnitzel morgens für abends und andersherum ein. Überschreiten Sie nicht die Maximalmenge von 1 kg je 100 kg LM pro Pferd und Tag!
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Heu ist Rohfaserlieferant und Eiweißträger. Das Verhältnis hängt vom Schnittzeitpunkt und der Pflanzenzusammensetzung ab. Ein früher Schnitt ist proteinreicher, rohfaserärmer und dadurch energiereicher. Kräuter und Klee erhöhen den Protein-, Vitamin- und Mengenelementanteil. Heu kann man klassisch als Heu füttern. Es ist aber auch gehäckselt oder gepresst als Cob erhältlich. Heulage wird kürzer angewelkt und dann in Ballen einsiliert. Heulage unterscheidet sich nur in der Trockensubstanz und durch den leicht säuerlichen Geruch vom Heu.
Stroh: Die goldene Struktur
Stroh ist protein- und energiearm. Dafür enthält es sehr viel strukturierte Rohfaser. Stroh in der Ration kann auch die Futteraufnahme von anderen Futtermitteln verlangsamen. Ein Pferd sollte aber nicht mehr als 1 kg/100 kg LM pro Tag verzehren. Zusätzlich gilt: Nicht mehr als zwei Drittel der Grundfuttermenge darf aus Stroh bestehen! Dafür ist die Verweildauer des ligninhaltigen Strohs im Blinddarm zu lang. Das Pferd kann dann koliken. Pferde fressen am liebsten Haferstroh. Wird Stroh gehäckselt (> 5 cm), ist der Mistanfall zwar geringer, aber auch die Kauwirkung ist dahin. In vielen Regionen wurde dieses Jahr Stroh mit sehr guter Qualität geerntet.
Mais: Knackige Stärke mit Struktur
Maissilage enthält Rohfaser und Stärke, dafür aber wenig Eiweiß und Mineralstoffe. Der Anteil der strukturierten Rohfaser ist gering. Nur Maissilagen mit einem Trockensubstanzgehalt über 30% sind für Pferde geeignet. Silagen aus diesem Jahr sind deutlich stärkeärmer als sonst. Für eine genaue Fütterung ist eine Analyse unerlässlich.
Ist der Vorschub zu gering, kann es zur Nacherwärmung im Silo kommen. Eine Kooperation mit einem viehhaltenden Betrieb in der Nähe kann dann die Lösung sein. Bei geringerem Verbrauch kann Mais auch in Ballen umsiliert oder von vornherein gecobst werden. Die Nacherwärmung bleibt dann aus.
Vorsicht: Maiscobs sind auch allein aus dem Kolben erhältlich. Diese enthalten fast nur Stärke und zählen zu den Kraftfuttermitteln.
Luzerne: Eiweißträger mit unterschätzter Rohfaser
Luzerne enthält viel Eiweiß und Rohfaser. Wie bei Heu gilt: Je früher der Schnitt, desto mehr Protein und desto weniger Rohfaser ist enthalten. Weil der Eiweißgehalt deutlich höher als bei Heu ist, ist die Luzerne ein Kraftfuttermittel. Durch die Trockenheit ist sie dieses Jahr aber so schnell gewachsen, dass die Rohfasergehalte denen von Heu ähneln. Luzerne kann deswegen einen Teil des Bedarfs an strukturierter Rohfaser decken. Dann muss aber der Protein- und der Energiegehalt an anderer Stelle gesenkt werden, z.B. durch proteinärmeres Kraftfutter.
Trockenschnitzel: Energie ohne Eiweiß
Trockenschnitzel bestehen aus entzuckertem Rübenmark. Sie enthalten durch ihr hochverdauliches Pektin viel Energie, aber dafür überhaupt kein Eiweiß. In eiweißreichen Rationen, z.B. mit viel proteinreichem Heu oder Luzerne können Trockenschnitzel Hafer oder Gerste ersetzen. Getreide hat nämlich deutlich mehr Eiweiß. Trockenschnitzel müssen mit mindestens 4 l Wasser auf 1 kg Schnitzel für mindestens zwölf Stunden eingeweicht werden, sonst drohen Schlundverstopfungen. Eingeweichte Schnitzel werden schnell schlecht. Weichen Sie die Schnitzel morgens für abends und andersherum ein. Überschreiten Sie nicht die Maximalmenge von 1 kg je 100 kg LM pro Pferd und Tag!