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Es geht auch ohne viel Schnickschnack

Lesezeit: 4 Minuten

Die Traktoren der Global Serie 4700 von Massey Ferguson sind besonders einfach gestrickt und eignen sich für kleine Betriebe. Wir testeten den MF 4709 mit 95 PS auf Stärken und Schwächen.


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Die 4700er-Serie von Massey Ferguson ist an und für sich für den globalen Markt konzipiert worden. Da auch in Europa eine Nachfrage für diese Traktoren besteht, brachte Massey Ferguson 2016 die europäischen Modelle auf den Markt.


Wir wollten wissen, wie sich die einfach gestrickten Traktoren in der Praxis schlagen. Hauptsächlich nutzten wir den MF 4709 für tägliche Hof- und Transportarbeiten.


Niedrig gebaut:

Rein optisch sticht beim MF sofort die niedrige Bauweise ins Auge. Das dürfte zu einer guten Hangtauglichkeit beitragen.


Auf der linken Seite gelangen Sie bequem neben dem 120-l-Dieseltank in die Kabine. Auf der rechten Seite ist ein Ein- und Ausstieg über eine klappbare Notstiege möglich.


Dort verbirgt sich auch der 15-l-AdBlue-Tank und der Batteriekasten. Laut Massey Ferguson muss AdBlue nur bei jeder zweiten Dieselfüllung getankt werden. Weit öffnende Türen und ein breiter Einstieg führen in die geräumige Kabine.


Inneraum wirkt aufgeräumt.

Große Fenster und helle Materialien sorgen neben der top Rundumsicht für ein angenehmes Raumklima. Der luftgefederte Fahrersitz ist für den einfach gehaltenen Traktor passend.


Der Innenraum wirkt nicht überladen, und alle Bedienelemente sitzen an der richtigen Stelle. In die Lenksäule verpflanzten die Ingenieure von MF den Potenziometer für die Aggressivität der Wendeschaltung.


Im Armaturenbrett wird analog die Motordrehzahl, Motortemperatur und der Kraftstoffstand angezeigt. Zusätzlich gibt ein digitales Display über die Zapfwellen- und Fahrgeschwindigkeit, die Motorstunden, den AdBlue-Stand, den Kraftstoffverbrauch und die bearbeitete Fläche Auskunft. Rechts neben dem Fahrersitz befinden sich: Drehzahlspeicher, Allrad- und Differenzialkippschalter, Vorwahlhebel für die Zapfwelle (optional), Hubwerksschalter und das Handgas.


Massey Ferguson verbaut serienmäßig eine 540 und 540 E Zapfwelle in den 4700er-Modellen. Optional bietet der Hersteller eine 1000er-Variante an.


Stärkere Scheinwerfer:

In der rechten B-Säule befinden sich die Regelknöpfe für die elektrohydraulische Hubregelung, das Zündschloss sowie die Schalter für die Arbeitsscheinwerfer und Rundumleuchte.


Unser Testkandidat war in der Grundausstattung eher mager mit Arbeitsscheinwerfern ausgestattet. Da ist Luft nach oben, um in der Nacht anständig zu arbeiten. Besonders bei Hofarbeiten im dunklen Winter ist eine gute Sicht wichtig – sonst kracht es womöglich.


Unter der Motorhaube arbeitet ein 95 PS starker 3-Zylinder (siehe Datenkompass). Beim Getriebe setzt MF auf ein einfaches Synchrongetriebe. Zwei Gruppen mit je 12 Vorwärts- und 12 Rückwärtsgängen sorgen für die gewünschte Arbeitsgeschwindigkeit. Die erste Gruppe (Arbeitsgruppe) deckt einen Geschwindigkeitsbereich zwischen 4 und 12 km/h ab. Die zweite Gruppe dient für Transportarbeiten und reicht bis 40 km/h.


Optional bietet Massey Ferguson einen Super-Kriechgang mit einer Mindestgeschwindigkeit von 0,14 km/h an.


Die Gänge lassen sich einfach und angenehm schalten. Die Schalthebel sind gut erreichbar platziert und stören nicht beim Ein- und Aussteigen. Für noch mehr Fahrkomfort sorgt der Drehregler für das Ansprechverhalten der Wendeschaltung. Besonders gut gefallen hat uns die Easy Shift-Taste am Ganghebel. Damit kann ohne zu kuppeln geschaltet werden.


Hubkraft bis 3 t.

Bei der Hydraulik setzt Massey Ferguson auf ein einfach gehaltenes Open Center-System mit zwei Zahnradpumpen. MF gibt für die erste Pumpe eine Leistung von 27 l/min an, die alle internen Aufgaben des Traktors abdeckt. Die zweite Pumpe mit einer höheren Leistung von 65 l/min soll für eine Heckhubkraft bis zu 3000 kg sorgen.


Das Hubwerk der Kategorie 2 ist serienmäßig mit einer elektrohydraulischen Hubregelung (EHR) ausgestattet und kann von außen an den Kotflügeln gesteuert werden. Die Hydraulikanschlüsse sind unserer Meinung nach sehr eng angeordnet und verfügen über kein Leckölsammelsystem (optional erhältlich). Die Anschlüsse selbst werden spartanisch durch Gummistöpsel vor Staub geschützt. Das geht besser.


Probleme bereitete uns die Einstellung des Dauerdurchflusses für unseren Futtermischwagen. Die zwei mechanischen Steuergeräte ließen sich nur schwer an die erforderliche Durchflussmenge anpassen.


Kommen wir zur Wartung: Unter der Motorhaube ist durch die kompakte Bauart nicht viel Platz. MF löste dieses Problem durch eine einteilige Motorhaube. Dadurch kommt man relativ gut an alle Wartungsstellen heran.


Erst schrauben, dann reinigen.

Umständlich wird es, wenn der Kühler zu reinigen ist, da zuerst die Luftleitbleche mit einem Torx-Schraubenzieher zu entfernen sind. Das kann man einfacher lösen! Der Luftfilter dagegen ist sehr gut zugänglich.


Trotz kleiner Schwächen fanden wir den MF 4709 robust und einfach zu bedienen. Ein Traktor für Hofarbeiten und kleine landwirtschaftliche Betriebe, die auf technische Extras verzichten können.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Markus Schwaiger, top agrar-Testteam.


Kontakt: claus.mayer@topagrar.com

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