Josef und Maria Hainz aus Dietramszell stellten auf Heumilch um, um die Tiergesundheit zu verbessern.
Als die Molkerei Alpenhain Ende 2013 Heumilcherzeuger suchte, ergriffen Josef und Maria Hainz aus dem oberbayerischen Dietramszell sofort die Chance. Schon seit längerem trugen sie sich mit dem Gedanken, auf Heumilch umzustellen. Denn in der außerorts gelegenen Fahrsiloanlage traten Schimmelecken auf, die auf Mäusefraß am Silostock und Krähenlöcher in der Siloplane zurückzuführen waren. Das Ehepaar machte die Silagen für die sich häufenden Probleme im Stall wie Kälberdurchfall und Euterentzündungen verantwortlich.
Seit Juni 2014 liefert das Ehepaar, das 40 Fleckviehkühe auf 33 ha Grünland hält, Heumilch. Dafür erhält es einen Zuschlag von 4 ct/kg. Die Milch wird aber derzeit noch nicht getrennt gesammelt und verarbeitet.
Genauso wichtig wie der Zuschlag ist den Milchviehhaltern die bessere Tiergesundheit. Seit die Kühe nur Heu und Gras erhalten, gibt es keine Probleme mehr mit Kälberdurchfällen und Euterentzündungen. „Antibiotika mussten wir seit der Umstellung kein einziges Mal mehr verabreichen“, freut sich Josef Hainz. Die Zellzahlen liegen bei 100 000. Auch die Herdenleistung ist mit 7 300 kg bei 4,09 % Fett und 3,40 % Eiweiß auf einem guten Niveau, da 75 % der Futterration aus Grundfutter bestehen muss.
Rundballen-Trocknung:
Um gute Futterqualitäten zu erreichen, investierte der Betrieb 50 000 € in eine Unterdachtrocknung für Rundballen. Damit kann er gleichzeitig 23 Heuballen mit einem Durchmesser von 1,25 Meter trocknen. Um die Lagerkapazitäten zu erhöhen, überdachte er ein Fahrsilo mit einer Rundbogenhalle und baute einen Feldstadl. Zudem kaufte er wegen der zweitägigen Abholung einen neuen Milchtank. Insgesamt investierte der Betrieb 90 000 € für die Umstellung auf Heumilch.Für das Ehepaar hat sich die Investition gelohnt. „Wir gehen wieder gern in den Stall“, bestätigt Maria Hainz. Positiv sei auch die verringerte Geruchsbelästigung und der Rückgang des Plastikmülls, weil keine Silofolien mehr anfallen.