Als Markus Traber aus Hecheln bei Mühlingen (Lkr. Konstanz) 2014 zum ersten Mal Rüben für seine Biogasanlage zugekauft hat, war das eine „nasse und dreckige Erfahrung.“ Sie waren durch viel Schmutz nur in seiner 360 kW-Biogasanlage zu verwerten, an eine Verfütterung war nicht zu denken.
Im zweiten und dritten Jahr, als er Überrüben von Südzucker bezog, machte ihm der hohe Steinanteil zu schaffen. Entmutigen ließ sich Traber dadurch aber noch nicht: „Mittlerweile bekommen wir saubere Ware von einem Betrieb und haben einen Trockenentsteiner und Zerkleinerer, der die Steine über die Motorüberwachung findet. Die Probleme mit Erdanhang und Steinen sind gelöst.“ Gleichzeitig zerkleinert ihm dieser stationäre „Biocracker“ per Gegenschneide die Rüben auf die gewünschte Schnitzelgröße. Der Strom- und Zeitbedarf des Gerätes, das über einen Kratzbogen verfügt, sei gering.
Ausreichend hohe Miete
Zu Beginn lagerte Markus Traber die ganzen Rüben frisch ein und deckte sie mit einer Folie und Sandsäcken ab. Bei Frost packte er zusätzlich Stroh obendrauf. Das hat zwar gut funktioniert, doch der hohe Anfall an Sickersaft hat ihn von diesem Verfahren wieder abgebracht. „Wir silieren die Rüben jetzt nicht mehr ein, sondern ziehen allenfalls bei Frost oder viel Niederschlag ein Vlies über die Miete.“
Diese sollte für die Rüben mindestens 5bis 6 m hoch sein, damit sie durch ihr Eigengewicht um bis zu 50% schrumpfen können. „Zu hoch darf die Miete aber auch nicht sein, da die Rübe sonst in der Mitte anfängt, zu silieren“, weiß Traber aus eigener Erfahrung. Zum Schutz vor dem aggressiven Sickersaft legt er vor der Einlagerung großzügig eine Wandfolie aus.
Der Milchviehhalter empfiehlt, die Rübenmenge in der Fütterung und in der Biogasanlage langsam zu steigern. Er geht damit abhängig vom Zuckergehalt in der Grassilage mittlerweile auf bis zu 12 kg Frischmasse pro Tier und Tag. „Jedes Kilo Rübe in der Ration wird zusätzlich gefressen“, sagt er. Selbst hohe Zuckergehalte in der Grassilage hätten bisher keine Probleme verursacht.
Die Kühe seien scharf darauf und er erziele durch die um zwei bis drei Zehntel höheren Inhaltsstoffe bis zu 2 ct/kg mehr Milchgeld. „Schade ist nur, dass die Rüben bis April/Mai verfüttert sein müssen.“-sl- ▶
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Als Markus Traber aus Hecheln bei Mühlingen (Lkr. Konstanz) 2014 zum ersten Mal Rüben für seine Biogasanlage zugekauft hat, war das eine „nasse und dreckige Erfahrung.“ Sie waren durch viel Schmutz nur in seiner 360 kW-Biogasanlage zu verwerten, an eine Verfütterung war nicht zu denken.
Im zweiten und dritten Jahr, als er Überrüben von Südzucker bezog, machte ihm der hohe Steinanteil zu schaffen. Entmutigen ließ sich Traber dadurch aber noch nicht: „Mittlerweile bekommen wir saubere Ware von einem Betrieb und haben einen Trockenentsteiner und Zerkleinerer, der die Steine über die Motorüberwachung findet. Die Probleme mit Erdanhang und Steinen sind gelöst.“ Gleichzeitig zerkleinert ihm dieser stationäre „Biocracker“ per Gegenschneide die Rüben auf die gewünschte Schnitzelgröße. Der Strom- und Zeitbedarf des Gerätes, das über einen Kratzbogen verfügt, sei gering.
Ausreichend hohe Miete
Zu Beginn lagerte Markus Traber die ganzen Rüben frisch ein und deckte sie mit einer Folie und Sandsäcken ab. Bei Frost packte er zusätzlich Stroh obendrauf. Das hat zwar gut funktioniert, doch der hohe Anfall an Sickersaft hat ihn von diesem Verfahren wieder abgebracht. „Wir silieren die Rüben jetzt nicht mehr ein, sondern ziehen allenfalls bei Frost oder viel Niederschlag ein Vlies über die Miete.“
Diese sollte für die Rüben mindestens 5bis 6 m hoch sein, damit sie durch ihr Eigengewicht um bis zu 50% schrumpfen können. „Zu hoch darf die Miete aber auch nicht sein, da die Rübe sonst in der Mitte anfängt, zu silieren“, weiß Traber aus eigener Erfahrung. Zum Schutz vor dem aggressiven Sickersaft legt er vor der Einlagerung großzügig eine Wandfolie aus.
Der Milchviehhalter empfiehlt, die Rübenmenge in der Fütterung und in der Biogasanlage langsam zu steigern. Er geht damit abhängig vom Zuckergehalt in der Grassilage mittlerweile auf bis zu 12 kg Frischmasse pro Tier und Tag. „Jedes Kilo Rübe in der Ration wird zusätzlich gefressen“, sagt er. Selbst hohe Zuckergehalte in der Grassilage hätten bisher keine Probleme verursacht.
Die Kühe seien scharf darauf und er erziele durch die um zwei bis drei Zehntel höheren Inhaltsstoffe bis zu 2 ct/kg mehr Milchgeld. „Schade ist nur, dass die Rüben bis April/Mai verfüttert sein müssen.“-sl- ▶