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So meistern Sie das Tohuwabohu des Alltags

Lesezeit: 6 Minuten

Familie, Haus, Hof und vielleicht noch ein Ehrenamt: Alles unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Pläne und klare Struktur können dabei helfen.


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Aufstehen. In den Stall gehen. Die Tiere versorgen. Schnell duschen. Die Kinder wecken. Das Frühstück machen. Die Kinder in die Schule schicken. Kurz Luft holen. Und weiter geht’s.


Die Arbeit am Hof geht nie aus. Von früh bis spät ist Tatkraft und Einsatz gefragt. Nicht nur wer noch außerhalb der Landwirtschaft einem Beruf nachgeht, braucht ein gutes Zeitmanagement. Gut durchdachte Pläne vermindern das Tohuwabohu des Alltags.


Dem Tag eine Struktur geben


Vor allem organisatorische Verbesserungen und konzentrierteres Arbeiten lassen die Arbeitszeit schrumpfen. Aber auch ordentliches Ausmisten minimiert den Arbeitsaufwand. Ein Tagesplan oder Wochenkonzept schafft klare Abläufe, die effizientes Arbeiten ermöglichen. Ein Essensplan mit dazugehörigem Großeinkauf spart Zeit ein.


„Wer nicht plant, der wird verplant“, heißt es so schön. Dass wir das nicht wollen, liegt auf der Hand. Deshalb ist es hilfreich, für jeden Tag ein Grundgerüst im Kopf zu haben. Denn viele Arbeitsschritte laufen automatisiert.


Ein Tagesplan umfasst grob alle Aktivitäten des Tages. Jeder Tag lässt sich in drei Blöcke gliedern: Morgenblock, Mittagsblock, Abendblock. Der Morgenblock beginnt mit dem Aufstehen und endet mit dem Abschluss der morgendlichen Routinearbeiten.


Der Mittagsblock beginnt mit dem ersten Handgriff fürs Mittagessen und endet nach dem Essen. Der Abendblock beginnt mit den Stallaufgaben und endet mit dem Feierabend.


Zeitfenster nutzen


Nach dieser ersten groben Tageseinteilung können wir abschätzen, wie viel Zeit uns grundsätzlich jeden Tag bleibt, um alles andere noch nicht Erwähnte zu erledigen: Bügeln, Einkaufen, Arbeiten im Garten, Hilfestellungen bei den Hausaufgaben und vieles mehr.


Tatsache ist, dass für viele Arbeiten meist nur wenig Zeit übrig bleibt. Ein Plan kann helfen, den Überblick zu wahren. Die grobe Einteilung von bestimmten Arbeiten auf die Wochentage kann helfen.


Ich habe folgenden Rhythmus: Montagvormittag tätige ich die Hauszustellung unserer Eier und erledige gleichzeitig den Großeinkauf. Ebenfalls am Montag nehme ich die Schmutzwäsche in Angriff und versuche diese am Dienstag fertigzumachen.


Am Mittwoch erledige ich das, was gerade anfällt und dringend notwendig ist. Egal ob es Familie, Haus oder Hof betrifft. Donnerstags widme ich mich einem Zimmer (aufräumen, staubsaugen und -wischen). Der Freitagvormittag gehört dem Badezimmer.


Samstags erledige ich anstehende landwirtschaftliche Arbeiten. Es heißt nicht, dass dieser grobe Plan nicht gekippt werden kann, aber er hilft mir ungemein, eine Struktur im Kopf zu haben und so am Ball zu bleiben.


Hat jeder Wochentag ein „Motto“, bringt das in der Umsetzung tatsächlich Zeitgewinn. Tägliche Überlegungen: „Was mache ich heute“, fallen weg.


Heißes Eisen „Feierabend“


Besonders wichtig ist der Feierabend. Sich diesen zu nehmen, ist in etwa gleich schwer, wie auf etwas Süßes zu verzichten – vor allem für Mütter.


Schließlich bietet sich die Zeit nach dem Zubettgehen der Kinder prima dafür an, Liegengebliebenes, Dringend-zu-Erledigendes und Wichtig-Vorzubereitendes zu vollenden oder anzupacken. Die Versuchung ist groß, noch schnell E-Mails zu beantworten oder den Wäscheberg zu minimieren.


Aber: Wer sich auf Dauer nicht erlaubt, Feierabend zu machen oder sich einen freien Sonntag zu gönnen, dessen Kräfte schwinden nach und nach. Auch die Nerven werden dünner, die Gesundheit leidet irgendwann und auch familiäre Beziehungen könnten Risse bekommen.


Um auf lange Sicht leistungsfähig zu sein, müssen wir auf gewisse Dinge achten: genügend Schlaf, gesundes Essen und eine ausgewogene „Work-Life-Balance“. Aber auch gesunde Beziehungen zu unseren Liebsten sind Quellen, aus denen wir Kraft schöpfen können.


Nicht ablenken lassen!


Ein wichtiger Punkt, um Struktur in den Arbeitsalltag zu bekommen, ist unsere Arbeitshaltung. Wie arbeite ich? Konzentriert und motiviert? Oder zerstreut und antriebslos? Unsere schnelllebige Zeit hat uns leider etwas eingebracht, das uns in Bezug aufs Arbeiten gerne hemmt. Ich nenne es das „Schmetterlingswesen“.


Wir flattern von einer Sache zur nächsten. Sind gerne zerstreut und unkonzentriert. Fokussiert an einer Sache dranzubleiben, ist zu einem wahren Kraftakt geworden. Immer wieder werden wir von irgendetwas abgelenkt. Ein Gepiepse des Smartphones. Ein Anruf. Ein Gedanke wie: „Oje, ich muss ja noch schnell zur Bank!“ Und schon sind wir weggeflattert von dem, was wir gerade tun wollten.


Überlegen wir: Wann sind wir mit einer Arbeit zufrieden? Wenn das Ergebnis stimmt? Oder wenn wir konzentriert über einen bestimmten Zeitraum bei der Arbeit geblieben sind und etwas weitergebracht haben?


Um konzentriert zu arbeiten, gibt es vier wertvolle Regeln:


  • Zur richtigen Zeit mit der Arbeit beginnen (Kampf der Aufschieberitis!),
  • dranbleiben und weitermachen,
  • nicht ablenken lassen (nicht wegflattern!),
  • zur richtigen Zeit abschließen (Willkommen Feierabend!).


Grundsätzlich ganz logische Dinge, heutzutage aber eine Herausforderung.


Wegwerfen: eine Befreiung


Wer gerne in Zukunft noch mehr Zeit einsparen möchte, dem ist ein mutiger Befreiungsschlag zu empfehlen: Ordentliches Ausmisten minimiert unseren täglichen Zeitaufwand für Unnötiges enorm.


Lassen wir unseren Blick doch einmal schweifen. Gehen wir von Zimmer zu Zimmer, in den Keller und in den Dachboden, auf den Hof, in den Stall und den diversen Lagerräumen. Überall werden wir zum gleichen Schluss kommen: Es ist zu viel Zeug! ▶


Das Interessante dabei ist, dass wir die meisten Dinge davon eigentlich als Belastung wahrnehmen. Die 20 zu 80 Regel (Pareto) trifft hier zu: 80% unseres Besitzes sind tote Gegenstände, das heißt, sie werden von uns nicht oder kaum benutzt. Nur 20% des Inventars haben wir regelmäßig in Verwendung.


„Krempel hält beschäftigt“, sagt ein altes Sprichwort. Wollen wir nicht im Chaos ersticken, sollten wir Zeit darauf verwenden, alles in Ordnung zu halten. Wir gewinnen so langfristig Zeitfenster für unsere Familien, wenn wir unsere Wohnung mal so richtig ausmisten.


Geduld beim entrümpeln


Wer Mut zur Einfachheit und zum Wegwerfen „toter“ Gegenstände aufbringen kann, wird belohnt! Die Früchte des Minimierens sind vor allem: eine hohe Grundordnung, mehr Zeit und weniger Stress. Wir können wieder freier atmen. Es entsteht Raum für uns und für unsere Familie.


Ausmisten braucht jedoch eines: Geduld. Dinge, die sich über Jahre, vielleicht sogar über Jahrzehnte, bei uns angesammelt haben, können nicht innerhalb einer Woche entrümpelt werden. Dafür müssen wir in längeren Zeiträumen denken.


Dabei dürfen wir jedoch auch die andere Seite nicht außer Acht lassen: Es ist nicht zielführend, fleißig auszumisten, aber den Zufluss nicht zu stoppen. Weniger kaufen und dafür nur Dinge, die wir brauchen und echt konsumieren, sollte langfristig das Ziel sein.


Unsere Zeit ist begrenzt! Deshalb ist es gut, einmal mit etwas Abstand auf unseren Alltag zu blicken: Für was set-zen wir unsere Zeit ein? Wohin geht sie? Vielleicht können wir Zeitdiebe ausfindig machen, die uns kostbare Zeit stehlen. Das Smartphone z.B. kann sich als echter Zeitdieb entpuppen.


Um Verbesserungen in unserem Alltag – vor allem in unserem Arbeitsalltag – zu erzielen, können wir uns also vieler Strategien bedienen. Struktur, Rhythmus, eine gute Arbeitshaltung und Ausmisten sind dabei erste Schritte.


anja.rose@topagrar.com

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