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Vom Fassbinder zum Gülletechnik-Pionier

Lesezeit: 3 Minuten

Das Familienunternehmen Zunhammer steht heute für Hightech bei der Gülleausbringung. Angefangen hat alles mit Jauchefässern aus Fichtenholz.


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Landwirtschaftliche Ausstellungen wie die Rottalschau oder die Agritechnica sind für Sebastian Zunhammer Pflichttermine. „Messen sind hervorragende Gelegenheiten, mich mit vielen Landwirten auszutauschen“, sagt der Geschäftsführer der Zunhammer GmbH mit Sitz in Traunreut. „Ich höre jedem Bauern zu und versuche herauszufinden, ob er eine Idee hat, die ich weiterverfolgen muss.“


50 Patente:

Die Wünsche der Kunden waren schon für Zunhammers Vater Sebastian senior der Antrieb für weitere technische Entwicklungen. Der Firmengründer, ein gelernter Fassbinder, konstruierte 1957 die ersten Holzfasswägen für die Ausbringung von Flüssigmist.


Eine der ersten Serien hatte einen Schaufelradverteiler, bei der jede zweite Schaufel nach außen gekröpft war, um die Gülle besser zu verteilen. Darauf bekam Zunhammer senior sein erstes Patent. Seither hat das Unternehmen 50 Patente angemeldet.


Um sich gegen die Anbieter von Stahlfässern zu behaupten, die damals aufkamen, konzentrierte sich das Unternehmen auf große Tankwagen. Der Oberbayer entwickelte deshalb Ende der 1960er-Jahre die erste Tandem-Pendel-Achse für ein 6 000-l-Fass. Und in den 70er-Jahren lieferte Zunhammer die ersten Zubringer-Fässer aus, die er auf gebrauchte 3-Achs-Lkw-Anhänger montierte.


Erst ab 1978 stellte das Unterneh-men die Tankproduktion von Holz auf Glasfaser-verstärkten Kunststoff (GfK) um. „Das Material ist deutlich leichter als Stahl, sodass unsere Fahrzeuge mehr Gülle transportieren können als vergleichbare Fässer aus Stahl“, begründet Zunhammer.


Das Abweichen vom Mainstream ist Teil der Unternehmensphilosophie des Mittelständlers. „Wir machen Dinge gerne bewusst etwas anders als der Wettbewerb, um uns so am Markt abzuheben“, erläutert der Firmenchef.


Mit dieser Strategie ist der Familienbetrieb, in dem auch Sebastian Zunhammers Frau Hedwig, sein Sohn Sebastian und sein Bruder Rudolf beschäftigt sind, kontinuierlich gewachsen. 2015 verkaufte er rund 420 Gülletankwagen und 40 Selbstfahrer. Daneben stellt das Unternehmen jährlich noch einige Kranmobile für die Fertigungsstraßen großer Automobilkonzerne her.


In der Summe erwirtschaftet die Zunhammer GmbH 33 Mio. € pro Jahr und beschäftigt 125 Mitarbeiter.


Exportanteil steigern:

Der Firmenchef erwartet jedoch für die nächsten Jahre eine gewisse Sättigung des Marktes. „Unser Absatz hat in der Vergangenheit davon profitiert, dass die Tankwagen immer größer wurden, aber wir haben hier bereits eine Obergrenze erreicht“, ist Zunhammer überzeugt.


Er will deshalb neue Auslandsmärkte erschließen und den Exportanteil von derzeit 20 % steigern. Die wichtigsten ausländischen Absatzmärkte sind aktuell Österreich, die Schweiz, Tschechien, die Slowakei und Polen.


Doch auch auf dem Inlandsmarkt sieht der Gülletechnik-Pionier noch Absatzchancen: „Die Verteiltechnik ist naturgemäß etwas anfälliger als die Fahrzeuge selbst, so dass hier die Nachfrage hoch bleibt.“ Potenzial erwartet er auch bei der Einbringungstechnik, weil immer mehr Gülle sofort eingearbeitet wird.


Und er geht davon aus, dass die exakte Nährstoffausbringung zunimmt, was eine Nährstoffmessung voraussetzt. Der Tüftler aus Traunreut bietet seit Herbst 2015 schon die zweite Generation seines automatischen Nährstoffmessgeräts an. -do-

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