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Entwicklungsauftrag: Bodenschutz!

Lesezeit: 3 Minuten

Prall aufgepumpte Reifen und hohe Radlasten sind Gift für die Bodenstruktur. Dabei bietet die Technik immer mehr Möglichkeiten, auch mit großen Maschinen sanft über den Acker zu fahren. Wir geben einen Überblick.


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Reifen: Der Druck muss runter!


Reifen sind die „Schnittstelle“ zwischen Maschine und Boden. Unterschiedliche Reifendrücke wirken sich direkt auf den Bodendruck aus, in 10 cm Tiefe entspricht der Reifeninnendruck in etwa dem Bodendruck. Je höher der Druck, desto weniger Grobporen. Die Wurzeln haben es schwerer und der Boden nimmt schlechter Wasser auf.


Der Reifendruck muss runter auf dem Acker! Selbst Breitreifen schonen den Boden nur, wenn der Innendruck gesenkt wird. Sonst haben sie gleiche Aufstandsfläche wie herkömmliche Reifen. Pneus mit geringerem Druck platten ab und machen sich lang. Mehr Stollen greifen ein, der Reifen überträgt mehr Zugkräfte. Der Schlupf nimmt ab, was deutlich Diesel spart. Durch die größere Aufstandsfläche sind die Spuren weniger tief. Jeder Zentimeter Einsinktiefe kostet 10 % mehr Diesel, weil der Reifen lockeren Boden vor sich her schiebt bzw. permanent gegen einen Erdkeil fährt. 10 cm Spurtiefe bedeuten eine Verdoppelung des Verbrauchs. „Falsche“ Reifen müssen bis zu 100 m3 mehr Erde pro ha verdrängen als eine bodenschonende Bereifung. Das Ausgleichen der Spuren mit Spurlockerern ist Kosmetik und kostet Diesel – Spuren vermeiden, nicht reparieren!


Ein Absenken des Drucks von 1,4 bar auf 0,8 bar reduziert den Schlupf um 50 %, die Spurtiefe nimmt um 30 bis 50 % ab. Viele nutzen Möglichkeiten moderner Reifen nicht aus. Das Walken des Reifens ist gewollt – der Reifen soll sich verformen, nicht der Acker. Erst wenn man den Druck zu weit absenkt oder der Reifen zu schnell gefahren wird, walkt er zu intensiv, erwärmt sich stark und nimmt Schaden. Die Reifendrucktabelle zeigt, wie weit man mit dem Druck runter kann. Faustregel: Mindestens drei Stollen haben Kontakt zum Boden, die Flanken bilden eine gleichmäßige Wölbung – nicht eine platte Falte.


Je mehr Luftvolumen ein Reifen hat, desto eher kann er auch bei niedrigerem Druck mit hohen Geschwindigkeiten fahren. Die Luft trägt die Last. Die Entwicklung der letzten Jahre: Super-Volume-­Tyres – Volumen-Reifen mit großem ­Außen- und vor allem mit kleinem Felgendurchmesser. Doch die Felgen können nicht unendlich schrumpfen: Die nötige Kontaktfläche für die Übertragung der Zugkraft, der Platzbedarf der Achs-trichter und die Wankneigung von Reifen mit hohen Flanken setzen Grenzen.


Richtig eingesetzt, leisten auch Zwillingsräder einiges: An Mähdreschern bringen sie die gleiche Aufstandsfläche wie Bandlaufwerke. Allerdings muss dazu auch hier der Druck runter!

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