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Grimme SE 260

Lesezeit: 4 Minuten

Kompakte, solide Erntemaschine


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Zwei Jahre nach AVR stellte auch Grimme einen zweireihigen Kartoffelvollernter vor. Er zeigt sich im Test robust und kompakt.


Grimme führte im Herbst 2012 den SE 260 als Nachfolger des veralteten BR 150 (vorher DR 1500) ein, um die Lücke zwischen der einreihigen SE-Serie und der größeren Hochleistungsmaschine SE 150-60 zu füllen. Der SE 260 basiert hinsichtlich des Erntekonzepts auf dem einreihigen SE 85-55. Seit 2014 gibt es eine Version mit Überladebunker. Ein hydraulischer Radantrieb ist dem größeren und luxuriöseren SE 150-60 vorbehalten.


Konstruktion:

Die Verarbeitung ist bis ins Detail ausgezeichnet. Einige Beispiele: Edelstahlplatten entlang des Grabbandes, farbige Kabelbinder, um die Hydraulikleitungen zu markieren (beispielsweise Blau für Leitungen mit einem Drosselventil) und gute Schutzabdeckungen über den elektrischen Bauteilen. Die Hydraulikanlage ist modular aufgebaut, damit zusätzliche Optionen im Nachhinein leicht angebaut werden können.


Die Aufnahme hebt über zwei Hubzylinder aus. Es gibt viele Einstellmöglichkeiten, die in der Praxis oftmals nicht verwendet werden. Die Rücklauflaschen sind am Rahmen der Aufnahme montiert. Profilierte Krauteinzugsrollen ziehen das Kraut in die Maschine. Das lange Krautband ist komplett mit Gummi verkleidet.


Was das Format und die Konstruktion betrifft sind SE 260 und AVR Spirit 6200 nahezu gleich, der Grimme ist allerdings etwas länger und niedriger. Außerdem ist beim Grimme der Platz zwischen Krautband und Siebband größer als bei AVR, wodurch die Kartoffeln unmittelbar nach dem Verlassen des Grabbandes durch die Stäbe des Krautbandes fallen. Grimme hat daher unten zwei Reihen Abstreiferkämme montiert, um sofort einen Teil des Produktstroms zu trennen, während bei AVR alle Abstreiferkämme oben am Krautband angeordnet sind.


Zwei Hebel – einer für die vorderen zwei und einer für die hinteren vier Reihen – regeln die Intensität der Abstreiferkämme. Drei Stangen quer zur Strömungsrichtung, die leicht entfernt werden können, sorgen für noch mehr Trennleistung.


Das nach hinten und danach seitlich ausgerichtete Igelband mit Abstreiferwalzen (optional mit Fingerband) leitet die Kartoffeln zum Verleseband, das schräg nach vorne in Richtung Bunker führt. Ein Drucksensor unter dem ersten Igelband (Option) gibt eine Warnung aus, wenn zu viel Erde mitgefördert wird.


Die Speedtronic (ebenfalls optional) regelt automatisch zu der zu verarbeitenden Produktmenge die Geschwindigkeiten der beiden Igelbänder.


Die Höhe der Abstreiferwalzen lässt sich über Spindeln einstellen. Eine hydraulisch verstellbare Neigung des ersten Igelbandes ist optional.


Die Bügeltüren auf der Verlesebühne klappen mit einer Gasfeder immer wieder zu. Das ist während des Besteigens und Verlassens etwas störend, für die Sicherheit ist es aber die beste Lösung. Die anderen Hersteller verwenden Ketten mit Karabinerhaken oder ein ausklappbares U-Profil.


Rechts kann die steile Leiter abgenommen worden, damit die Maschine während des Transports schmaler ist. Der Aufstieg an der rechten Seite ist nicht ganz optimal gelöst. Links lässt sich die Leiter dafür einfach nach innen klappen.


Der Überladebunker ist der gleiche wie am selbstfahrenden Grimme Varitron. Er macht wegen der vielen Teile und Leitungen einen komplizierteren Eindruck, als der Bunker des AVR. Bei Grimme ruht der Bunker während des Rodens auf dem Fahrwerk, zwei parallele Arme heben ihn während des Entladevorgangs an.


Der Kunststoffentladeboden geht weiter über die Rückwand. Nach dem Entladen bewegt sich der Entladeboden zurück, damit der Trichter des Bunkers leer ist. Das Entladen erfolgt etwa eine halbe Minute schneller als beim AVR.


Gewicht:

Leer wiegt der Roder 10,75 t und ist damit etwa eine Tonne schwerer als der vergleichbare AVR Spirit 6200. Der Grimme hat allerdings einen erheblich größeren Bunker. Dieser fasst voll 6,8 t im Vergleich zu 5,4 t bei dem AVR. Beladen wiegt der Grimme 17,6 Tonnen. Mit dem größeren Bunker steigt die Stützlast der Deichsel auf bis zu 5,65 t.


Trotz des größeren Gewichts ist der Grimme bodenschonender. Der Roder verursacht maximal 1,04 kg/cm2 Bodendruck. Bei AVR (1,17 kg/cm2) ruht nahezu der gesamte Bunkerinhalt auf dem rechten Rad, während der Bunkerinhalt bei Grimme besser auf beide Räder verteilt wird.


Rodequalität:

Mit 95 SCF-Punkten hat Grimme den geringsten Abzug für Ernteschäden erzielt. Die Kartoffeln weisen nahezu keine Enthäutungen (0,1%) und kaum Blaufärbung (Blau-Index 0,08) auf. Hinsichtlich leichter und schwerer Schäden erzielt Grimme fast das gleiche Ergebnis wie AVR.


Die Zahlen für Erd- und Kraut-Tara sind relativ hoch. Grimme hat bei der Einstellung sehr auf Kartoffelschonung gesetzt, indem die Igelbänder (zu) langsam liefen. Positiv sind die geringen Ernteverluste von nur 0,03 t/ha.


Knollenschonung:

Die elektronische Kartoffel registrierte im Einsatz im Schnitt 10,4 Schläge mit einer durchschnittlichen Schlagstärke von 42,7. Das ist vergleichbar mit den Ergebnissen des AVR. Ropa erzielt ein geringfügig besseres Resultat, Dewulf ein schlechteres. Wirklich starke Schläge treten im Grimme-Roder nicht auf. Die durchschnittliche Höchstschlagstärke aus den fünf Durchgängen der elektronischen Knolle beträgt 67,2 Punkte.

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