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Organische Düngung noch effizienter

Lesezeit: 7 Minuten

Die optimale Ausbringung von Gülle und Festmist gewinnt weiter an Bedeutung. Die Schlagkraft wächst. Der Straßentransport innerhalb der erlaubten Grenzen steht im Vordergrund.


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Mit der neuen Düngeverordnung steigen die Ansprüche an die Technik zum Ausbringen von Gülle und Festmist weiter. Zur Agritechnica präsentieren die Hersteller zahlreiche Neuheiten. Die Trends sind: präzise Verteilung, hohe Ausbringleistung und wirtschaftlicher Transport. Sensortechnik zum Bestimmen der Inhaltsstoffe bleibt ebenfalls ein Thema, ist aber nach wie vor sehr teuer.


Gülle in die Schuhe:

Der Schleppschuh erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Durch die finanzielle Förderung bodennaher Ausbringtechnik steigt der Absatz. Neben anderen Herstellern bietet jetzt auch Joskin ein neues Schleppschuhgestänge an. Das Pendislide Pro mit Arbeitsbreiten von 12 m bis 18 m arbeitet mit einem 25 cm Reihenabstand. Die Arbeitsbreite lässt sich reduzieren.Bei Arbeiten am Hang übernehmen vier Hydraulikzylinder den Pendelausgleich. Die Schuhe arbeiten im 45° Winkel zum Boden, den Schardruck gibt Joskin mit 7 bis 9 kg an. Das Anti-​Crash-System verhindert größere Schäden bei Kollisionen.


Leichter Injektor:

Auf Grünland ist das Schlitzgerät weiter beliebt. Für leichtere, gezogene Güllefässer bietet Schuitemaker den Exacta-Injektor der Serie 10 an. Durch die dicht am Hauptrahmen angebrachten Scheiben-​elemente mit 20 cm Reihenabstand punktet das Schlitzgerät mit niedrigem Hubkraftbedarf. Für eine bessere Bodenanpassung drücken Federn jedes Scheibensegment einzeln auf die Erde. Der Injektor soll in den Arbeitsbreiten 6 m, 8 m, 7,6 m und 8,4 m erhältlich sein. Eine Vierpunkt-Aufhängung gibt es auf Wunsch. Bei den Verteilergeräten stehen Ausbringleistung und Verteilgenauigkeit im Vordergrund. Der Exact-Verteiler DosiMAT DMX von Vogelsang soll durch ein größeres Gehäuse und verbessertem Strömungsverhalten eine höhere Verteilgenauigkeit erreichen. Von Bomech kommt ein neuer Exact-Verteiler mit rotierenden Messern, die über eine fest montierte Lochplatte schneiden. Durch die Rotation sollen die Messer selbstschleifend sein und keine Verschleißrillen entstehen. Die Messer und Schneideinheiten sind von innen hohl. Davon verspricht sich der Hersteller einen höheren Luftdurchlass. Durch die Verwendung einer Hohlwelle gelingt es Bomech die Luftansaugung und den hydraulischen Antrieb auf einer Seite des Verteilers zu platzieren. Auf der gegenüberliegenden Seite ist somit Platz für einen 5’’ Anschluss ohne Verjüngung. Der Durchsatz soll dadurch steigen und Energieverluste sinken.


Legaler Transport:

Gerade in viehdichten Regionen steigt der Nährstoffdruck weiter an. Transporte von Gülle- und Festmist laufen über immer weitere Strecken. Mit dem Sattelauflieger Eco Tanker LS 38.28 bietet Annaburger ein neues Fahrzeugkonzept in Leichtbauweise an. Mit einem Eigengewicht von nur 5,3 t soll er bis zu 30 m3 Gülle oder Gärsubstrat transportieren können. Für den „legalen“ Straßentransport stellt Schuitemaker das Güllefass Robusta 155 WK vor. Das Transport- und Ausbringfass hat ein Fassungsvermögen von 15 m3. Ohne Anbaugerät hält das Fass die zulässige Gesamtmasse von 24 t ein. Bereifungen der Größe 750/60 R 30.5 sind möglich. Bei den Selbstfahrern geht Vredo neue Wege. Der Flextank ist ein klappbarer 6 m3 Tankaufbau aus einem Foliengewebe. Dadurch darf der Selbstfahrer mit 32 m3 Tankvolumen und 30 m Schleppschlauch- oder Schleppschuhgestänge bei eingeklappter 3 m Außenbreite auf der Straße fahren. Die Transporthöhe bleibt bei leerem Tank unter 4 m. Auch Bomech kümmert sich um die zulässigen Maße. Das Compact-Schleppschuhgestänge, mit drei Arbeitsbreiten von bis zu 18 m, klappt hinter dem Schlepper oder Selbstfahrer auf eine Transportbreite von 2,95 m zusammen.


Den Boden schonen:

Um den Boden gerade in feuchten Frühjahren nicht zu überlasten, kommt Holmer ab 2018 mit dem neuen Terra Variant 435 (435 PS) auf den Markt. Der kleinere Bruder vom Terra Variant 585 soll wesentlich leichter sein und mit Reifen der Größe 900/ 60 R38 sein Gewicht von 13,9 t (17,4 t mit Gülletechnik) breitflächig verteilen. Beim Tankaufbau setzen die Entwickler auf einen 16 m3 GFK-Tank von Zunhammer in Ultra-Light-Bauweise.


In den Bereichen Heckhydraulik, Pumpenausstattung, Kabine und Bedienung hat der kleinere Terra Variant die Ausstattung des größeren Bruders. ​Bei der Vogelsangpumpe kommen Alukomponenten zum Einsatz, die das Gewicht weiter reduzieren. Für die nährstoffgesteuerte Gülleausbringung ist optional das Zunhammer VAN-Control erhältlich.


Neuer Schwanenhals:

Zunhammer bringt mit dem ZuniSwan ein Güllefass für Systemschlepper wie den Claas Xerion heraus. Das Fass ist mit 18,5 m3 Tankvolumen und Kat. III Dreipunkt ausgestattet. Die Sattellast liegt bei 10 t, die zulässige Achslast ebenfalls. Technisch sind 14 t Achslast möglich. Das Eigengewicht beträgt 7400 kg. Reifen der Größe 900/60 R 38 sind möglich. Mit zwei 6 000 l-Pumpen und vollhydrostatisch gesteuerter Pumpenregelung per ISOBUS sind bei einer 10“ Ansaugleitung 12000 l-Saugleistung pro Minute möglich. Die Besonderheiten des Fasses sollen beim Einschlagwinkel von 90° und dem schnellen Wechsel des Zugfahrzeuges durch Verwendung einer Sattelplatte liegen.


Befüllen und Ausbringen:

Der Befüllvorgang der Güllefässer wird weiter optimiert. Saugarme ermöglichen das Auftanken aus Gruben, Andockstationen oder Übertanken aus Zubringern. Briri stellt dazu einen modular aufgebauten Saugarm vor, der ohne großen Aufwand um ein weiteres Gelenk erweitert werden kann. Ein zusätzlicher Turbobefüller ist möglich. Von Fliegl kommt ein neues Konzept. Am Saug- rüssel Dino übernimmt ein Parallelogramm die genaue Positionierung. Vorteil ist das senkrechte Eintauchen in Unterflurbehälter.


Auch Vogelsang hat einige Neuerungen parat. In der neuen Drehkolbenpumpe der VX Serie bringen Aluminiumkomponenten einen Gewichtsvorteil von 122,5 kg. Von Börger kommt die neue Drehkolbenpumpe XL 5350, die bis zu 25000 l pro Minute fördern soll. Die Pumpe ist vorrangig für mobile Befüllstationen gedacht.


Automatische Stützlastregelung:

Zu schwere Injektionstechnik hinter Güllefässern führt oft zu gefährlicher, negativer Stützlast. Viele Hersteller verschieben deshalb die Achsen nach hinten. Hydraulische Systeme sind Stand der Technik, aber oft sehr teuer. Wienhoff bietet zur Lösung dieses Problems den LevelTuner an. Das System regelt die Stützlast automatisch. Ein Sensor erfasst die Stützlast an der Deichsel und passt den Luftdruck in den Federbälgen achsweise entsprechend an. Ein manuelles Eingreifen des Fahrers ist nicht nötig. Für diese Neuerung gibt es eine Silbermedaille.


Trockener Feststoff:

Die Hersteller im Bereich Separationstechnik stellen zur Agritechnica neue Anlagen vor, die höhere Trockensubstanzgehalte ermöglichen sollen. Die Firma Stallkamp präsentiert den schwereren Pressschnecken-Separator PSG. Die Durchsatzleistung soll bei 25 m3 pro Stunde liegen.


Die FAN Separator GmbH zeigt den BRU 400. Das System gewinnt Einstreu aus den unverdauten Rohfaserkomponenten der Gülle. Vor einer 3 m langen Trocknungstrommel ist ein Separator vorgeschaltet. Die feste Phase wandert nach der Separation in die Trommel. Dort kompostiert die Masse laut FAN bei 75° C zwischen 15 bis 30 Stunden. Alle pathogenen Keime sollen dadurch abgetötet werden und das Material später als Einstreu hygienisch unbedenklich sein. Das System soll ab 2018 verfügbar sein.


Neues Dreirad: Ploeger bietet ein neues Dreirad. Das 400 PS starke Trägerfahrzeug kann der Kunde mit einem 16 m3 Poly-Tank oder einem 20 m3 Tebbe Aufbaustreuer ordern.


Festmisttechnik:

Im Bereich der Stalldungstreuer präsentieren Strautmann und Bergmann neue Einachsstreuer in Tieflader-Bauweise. Bergmann bringt den TSW 2140 mit einer Spurbreite von 2,40 m und maximal 16 m3. Die 1,8 m breite Wanne ist in Längsrichtung konisch. Waagerecht angeordnete Fräswalzen befördern den Mist auf zwei hydraulisch angetriebene Streuteller. Optional gibt es eine Waage. Bei Strautmann sind die Fräswalzen (880 mm Durchmesser) senkrecht angeordnet und die Wanne ist konisch von oben nach unten gefertigt. Die Spurbreite beträgt 2,20 m.


Zur Festmistaufbereitung, besonders für Biogasanlagen, bietet Annaburger den RS CUT Master an. An einen modifizierten Universalstreuer ist ein Aggregat mit zwei Häckselwerken angebaut. Durch eine hohe Umfangsgeschwindigkeit der Messer will Annaburger in Kombination mit einer stufenlos einstellbaren Gegenschneide eine zuverlässige Zerkleinerung verschiedener Materialien erreichen. Die Schlepperzapfwelle treibt die Dosierwalzen und Häckselaggregate direkt an, Kratzbodenvorschub und Heckklappe arbeiten hydraulisch. Eine 1-Mann Bedienung des Vorschubes mittels Fernbedienung ist möglich.


Andreas Huesmann

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