Hydraulik und Teleskop:
Ordentliche 3,4 t stemmt der Paus bei abgesenktem Arm. Beim Beladen in 4 m Hubhöhe und 1 m vor der Radvorderkante bleiben davon noch 2,6 t über – ebenfalls okay. Die Losbrechkraft von 3 280 kg liegt im Mittelfeld der Testgruppe. Die Palettengabel bleibt beim Anheben zunächst bis 1,5 m Hubhöhe bodenparallel. Hebt man höher, zieht sie leicht ein – gut. Die Schaufel kippt dagegen unten relativ schnell um 4° aus – nicht so gut. Den TL 8.7 gibt es auch als Schwenklader.Die beiden Arbeitshydraulikpumpen stammen von Parker. Load Sensing ist Standard, entweder mit 80 oder 120 l/min. Unsere Testmaschine war mit der 120 l/min-Option und zwei zusätzlichen Steuerkreisen (3 und 4) ausgerüstet. Am 3. liegt laut Paus die volle Pumpenleistung an, der 4. bringt es nach unseren Messungen auf 47,5 l/min. Die Schwingungstilgung arbeitet im Automatikmodus immer dann, wenn der Joystick nicht betätigt wird – praktisch. Die Überlastsicherung ist immer aktiv, schaltet aber nur die Bewegung des Telearms im Überlastfall ab.
Motor und Fahrantrieb:
Auch Paus verwendet den TCD 3.6 von Deutz mit DOC und 101 PS Nennleistung. Die Fahr-hydraulik stammt von Danfoss. Obwohl es keine mechanische Untersetzung gibt, bringt es der Lader auf sehr gute 7,9 t Schubkraft. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 km/h, in der ersten Fahrstufe sind es 10 km/h. Auf Wunsch gibt es den Lader als Schnellläufer mit 35 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Motordrehzahl wird bei Höchstgeschwindigkeit um bis zu 400 Umdrehungen abgesenkt (intelli speed-Funktion). Das spart Diesel. In den Spicer-Achsen sind 100 %-Sperrdifferentiale verbaut. Die Parkbremse ist beim Abstellen und Starten der Maschine automatisch aktiv – gut. Paus setzt auf ein Knickgelenk mit pendelnder Hinterachse.Joystick und Handhabung:
Neben der Fahrtrichtung liegen auch die Differentialsperre, die dritte Funktion und der Teleskoparm auf dem Joystick. Diese allerdings nur schwarz-weiß. Eine proportionale Steuerung gibt es nur auf Wunsch. Wir würden das allerdings dringend empfehlen, allein wegen der fehlenden Endlagendämpfung. Die Armlehne des Sitzes dient als Armauflage bei der Arbeit mit dem Stick. Sie kann in der Höhe verstellt werden. In der Handhabung zeigt sich der Lader sehr gut abgestimmt und ermöglicht zügiges und feinfühliges Arbeiten. Beim Wendekreis liegt er im oberen Drittel.Kabine und Übersicht:
Die Kabine ist aufgeräumt und vermittelt einen wertigen Eindruck. Die meisten Schalter finden sich rechts auf der Konsole, die Beschriftung ist nicht immer ausreichend eindeutig. Links gibt es ein großes Staufach, das sowohl aus der Kabine als auch von unten zugänglich ist. Allerdings macht der Vorratsbehälter der Scheibenwaschanlage das Fach fast voll – schade.Mit 1,25 m hat der TL 8.7 die höchste Plattform. Über die linke Seite ist der Einstieg mit zwei Stufen und ordentlichen Handgriffen in Ordnung. Da rechts die Konsole im Weg ist, geht’s hier höchstens im Notfall rein und raus. Die Türen schwenken bis zu 180° auf und können arretiert werden.
Die Sicht nach vorne ist gut, die seitlichen Hubzylinder machen die Ladeanlage aber sehr breit, was die Sicht auf das Werkzeug einschränkt. Paus gibt für diese Bauform Stabilitätsgründe an. Die Frontscheibe wird durch ein Dachfenster gut ergänzt, im Übergang gibt es einen Steg. Gut gedacht aber störend ist die Sonnenblende, sie bleibt nicht in Position. Nach hinten ist die Haube sehr lang, aber abgeschrägt.