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Wendiger Flitzer mit guter Kabine

Lesezeit: 5 Minuten

Wir haben den kompakten Vierzylinder New Holland T4.105 über mehrere Wochen auf Acker und Grünland getestet. Zudem liefern wir Ihnen die Ergebnisse eines Prüfstandtests.


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Die T4-Serie löste vor drei Jahren die T4000 im Segment der Kompakttraktoren von New Holland ab. Neben dem Hubwerk und der Kabine haben die Ingenieure vor allem die Motorisierung stark überarbeitet.


In einem mehrwöchigen Praxistest haben wir einen T4.105 mit SuperSteer-Vorderachse im Ackerbau, Grünland und Forst eingesetzt. Außerdem musste er sich am Prüfstand beweisen.


Am Prüfstand bestätigt:

Die nun verbauten Common-Rail-Motoren sorgen mit der gekühlten Abgasrückführung für die Einhaltung der geforderten Abgasnorm Tier 4i bzw. Stufe IIIB.


Im T4.105 werkt ein Vierzylinder mit 3,4l Hubraum, Turbolader und Ladeluftkühlung. New Holland gibt dafür eine maximale Leistung von 79kW/107PS nach der Norm ECE-R120 (direkt am Motor gemessen) an. Zieht man davon rund 10% Verlust durch Nebenaggregate sowie das Getriebe ab, bleiben 71kW/97PS, die der Traktor am Zapfwellenstummel leisten müsste. Am Traktoren-Prüfstand der BLT Wieselburg konnten die Techniker eine maximale Motorleistung von 69,4kW/94,4PS messen. Somit hat der T4.105 seine Leistung am Prüfstand bestätigt (Anmerkung: Da-bei wird eine Abweichung von +/-5% toleriert).


Diese und sämtliche weitere Messwerte finden Sie in der Übersicht auf Seite 44. Dort sind die Ergebnisse zusammengefasst, die die BLT Wieselburg auf ihrem Traktoren-Prüfstand im Auftrag von top agrar ermittelt hat. Denn unsere Traktoren-Tests finden seit einiger Zeit nicht mehr nur in der Praxis, sondern auch am BLT-Prüfstand statt.


Zurück zum New Holland: Im Praxistest zeigte sich die Motorcharakteristik für seine Größenklasse als elastisch und durchzugsstark. Am Prüfstand zeigte der Motor einen weiten Konstantleistungsbereich. Die Arbeit mit einem 10-m3-Güllefass und einem 10-t-Holzkrananhänger schaffte der T4 unter unseren günstigen Bedingungen.


Dieseltank etwas zu klein:

Der Kraftstofftank ist im Verhältnis zur Leistung des Traktors etwas klein ausgefallen: New Holland gibt hier 115 Liter an. Ein langer Arbeitstag wird bei schwerer Beanspruchung nicht ohne weiteren Tankvorgang möglich sein.


Kommen wir zum Getriebe: Unser Testtraktor war mit dem altbekannten Dual-Command-Getriebe mit 40km/h Höchstgeschwindigkeit ausgestattet. Es bietet drei Gruppen und vier Gänge, die jeweils in zwei Lastschaltstufen geteilt sind. Das ergibt 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgänge.


Die zweifache Lastschaltung arbeitete in unserem Test sehr geschmeidig. Die Getriebeabstufung empfanden wir als sehr gut.


Auf der Vorderseite des Gangschalt-hebels sitzt der Knopf für die Power-Clutch-Funktion. Damit kann der Fahrer beim Gangwechsel auf die Fußkupplung verzichten. Links vom Lenkrad sitzt wie gewohnt der Hebel für das Powershuttle. Dessen Ansprechverhalten lässt sich je nach Aufgabe während der Fahrt in drei Stufen verändern.


Der Testtraktor war mit der SuperSteer-Lenkachse ausgestattet. Sie ermöglicht laut Hersteller einen Lenkeinschlag von bis zu 76°. Zu Beginn unseres Tests haben die Vorderräder bei vollem Lenkeinschlag zu graben begonnen. Besonders im Grünland ist dies hinsichtlich Narbenschäden problematisch. Nach Rücksprache mit dem regionalen Händler tauschte dieser einen Sensor. Das Problem war somit behoben.


Zu Testbeginn war der Traktor mit der serienmäßigen, 320kg schweren Frontballastierung ausgestattet. Diese zeigte sich mit dem 8m breiten Zettwender in steilem Gelände als zu gering. Zum Ende des Tests wurde die passende Fronthydraulik montiert, welche ebenfalls mit der Achse mitschwenkt. Dadurch lässt sie beim Mähen in Kurven keine Bärte stehen.


Der kompakte New Holland bietet im Heck verschiedene Kombinationen der Zapfwellendrehzahlen: Unser Traktor war mit 540 und 540 Eco sowie der Wegzapfwelle ausgestattet. Die Hydraulik-leistung stellte sich am BLT-Prüfstand als sehr gut für diese Klasse heraus.


Als nicht praxistauglich stuften wir die Staubkappen der Hydraulikanschlüsse am Heck ein. Zum einen passen nicht alle Kupplungen in die Öffnung der Federklappen. Zum anderen waren vier Kupplungen nur mit Gummistopfen ausgestattet. Nach wenigen Stunden fehlte der erste Stopfen.


New Holland hat hier bereits reagiert und bessere Klappdeckel samt Anschluss für einen Lecköl-Behälter verbaut. Sehr gut ist die Bedienung von Hubwerk und Zapfwelle an beiden Kotflügeln im Heck.


Komfortable Kabine:

Die neue „VisionView“-Kabine ist komfortabel ausgeführt. Der gepolsterte und klappbare Beifahrersitz samt Beckengurt kam bei unseren jüngeren Testern gut an.


Die Kabine ist mit einer hochgezogenen Frontscheibe und einem transparenten Dachfenster ausgestattet. Das ist vor allem bei Frontladerarbeiten von Vorteil. Die großen Türen sind weit hinten angeschlagen. Die Trittstufen am Aufstieg sind aber leider etwas schmal ausgefallen – das hat uns beim häufigen Auf- und Absteigen weniger gefallen.


Bis auf das schmale Heckfenster bescheinigen wir der Kabine eine hervorragende Übersicht. Die Bedienelemente sind einfach und logisch aufgebaut. Die Lenksäule kann per Fußpedal im Winkel verstellt werden. Sie lässt sich zudem ausziehen. Der Innenraum der Kabine ist sehr pflegeleicht gestaltet. Zudem gibt es auch einige Ablagefächer und -flächen.


Trotzdem erscheint die Verarbeitung verbesserungswürdig: Zum Beispiel lösten sich in der Kabine Schrauben, Gummimanschetten rutschten ab. Hier hat New Holland nachgebessert.


Die Anzahl der Arbeitsscheinwerfer und deren Leuchtkraft haben uns zufriedengestellt. Das Kühlerpaket lässt sich auffächern. Wartungsarbeiten daran sind somit benutzerfreundlich.


Gerhard Schieder, Georg Schuller und Lukas Weninger

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