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Deere meldet für 2015 kräftigen Gewinnrückgang

Der US-amerikanische Bau- und Landmaschinenhersteller Deere & Company hat im Ende Oktober abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015 wie im Vorjahr einen Gewinn- und Umsatzrückgang hinnehmen müssen.

Lesezeit: 4 Minuten

Der US-amerikanische Bau- und Landmaschinenhersteller Deere & Company hat im Ende Oktober abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015 wie im Vorjahr einen Gewinn- und Umsatzrückgang hinnehmen müssen.


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Wie der Konzern mitteilte, belief sich das Ergebnis auf 1,94 Mrd $ (1,83 Mrd Euro); das bedeutete gegenüber dem Vorjahresgewinn ein Minus von 38,6 %. Maßgeblich dafür war der Rückgang des Umsatzes um 20 % auf 28,863 Mrd $ (27,226 Mrd Euro). Dabei sanken die Erlöse und sonstigen Erträge sowie der Gewinn im vierten Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres überdurchschnittlich, nämlich gegenüber der Vorjahresperiode um 25 % auf 6,715 Mrd $ (6,334 Mrd Euro) beziehungsweise 45,9 % auf 351,2 Mio $ (331,3 Mio Euro).


Der Verwaltungsratsvorsitzende Samuel R. Allen sprach dennoch mit Hinweis auf die weitere Abkühlung der Agrarkonjunktur und die schwächer tendierenden Baumaschinenmärkte von einem „erfolgreich“ abgeschlossen Geschäftsjahr. „Umsatz und Gewinn waren die sechsthöchsten in der Unternehmensgeschichte“, hob Allen hervor.


In der Sparte „Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege“ gingen die Umsätze laut Deere sowohl im Quartal als auch im Geschäftsjahr um 25 % zurück. Der betreffende Betriebsgewinn verringerte sich um 60,3 % auf 271 Mio $ (256 Mio Euro) im vierten Quartal und um 54,8 % auf 1,649 Mrd $ (1,598 Mrd Euro) im Geschäftsjahr.


Diese Entwicklung begründete der Konzern für beide Zeiträume vor allem mit geringeren Liefermengen, einem weniger vorteilhaft zusammengesetzten Produktionsprogramm und ungünstigen Wechselkursen, während sich bessere Preise, geringere Vertriebs-, Verwaltungs- und Gemeinkosten sowie niedrigere Produktionskosten vorteilhaft auf die Resultate ausgewirkt hätten.


Niedrigerer Branchenumsatz für 2016 erwartet


Für das Geschäftsjahr 2016 prognostizierte das Unternehmen einen erneuten Umsatzrückgang, und zwar um 7 % und bezogen auf das erste Quartal um 11 %. Dabei seien ungünstige Umrechnungskurse mit 2 Prozentpunkten im Geschäftsjahr und mit 4 Prozentpunkten im ersten Quartal berücksichtigt. Außerdem wird erwartet, dass der Gewinn um 28 % auf 1,4 Mrd $ (1,3 Mrd Euro) schrumpft.


Mit Blick auf die Sparte „Landmaschinen & Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege“ sieht Deere die weltweiten Umsätze um 8 % zurückgehen, wobei ungünstige Umrechnungskurse mit 2 Prozentpunkten berücksichtigt seien. In den Vereinigten Staaten und Kanada dürften die Umsätze der Branche 2016 voraussichtlich um 15 % bis 20 % niedriger ausfallen.


Der Rückgang spiegle die Auswirkungen niedriger Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe und stagnierender Agrareinkommen wider, die vor allem den Umsatz mit leistungsstarken Maschinen bremsten. Die Branchenumsätze in der Europäischen Union dürften laut Deere um bis zu 5 % zurückgehen. Als Begründung werden niedrige Erzeugerpreise und landwirtschaftliche Einkommen sowie der wachsende Druck auf dem Milchsektor angeführt.


Für Südamerika rechnet der Konzern mit einem Rückgang der Verkäufe von Traktoren und Mähdreschern um 10 % bis 15 %, und zwar vor allem wegen der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung in Brasilen und der Unwägbarkeiten bei staatlich geförderten Finanzierungen. In Asien sollen die Umsätze dagegen etwa gleich hoch wie 2014 ausfallen, wobei aber für China wegen der dort schwächeren Konjunktur mit einem leichten Rückgang gerechnet wird.


Deutscher Marktanteil erneut gesunken


Wären die deutschen John Deere-Unternehmensteile eine eigenständige Gesellschaft, so hätten sie dem Konzern zufolge im Berichtsjahr einen Gesamtumsatz von 3,171 Mrd Euro erzielt; das wären 6,0 % weniger als 2014. Nach Abschluss der Umstellung von Maschinen auf die neuen Abgasnormen der Stufe IV und der Vorstellung neuer Baureihen seien die Investitionen am Standort Deutschland um 35 % auf 87 Mio $ (82 Mio $) zurückgegangen, berichtete das Unternehmen.


Angesichts schwierigerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf einigen Exportmärkten und der Konsolidierung des Produktionsprogramms sei die Traktorenproduktion in Mannheim um 15 % auf 29 000 Einheiten gesunken. Infolgedessen seien in Bruchsal lediglich 31 400 Fahrerkabinen gefertigt worden, nach 38 000 Einheiten im Vorjahr.


Vor allem aufgrund der Ausweitung seines Produktionsprogramms bei großen Mähdreschern und eines Modellwechsels bei Feldhäckslern habe das John-Deere-Werk Zweibrücken mit insgesamt 2 000 Erntemaschinen 29 % weniger als im Geschäftsjahr 2014 gefertigt, in dem bereits Maschinen für 2015 vorproduziert worden seien.


Die deutliche Konjunkturabschwächung hat sich auch auf die Beschäftigungslage in den deutschen Unternehmensteilen ausgewirkt: Deere beschäftigte zum 31. Oktober 2015 an seinen sechs Standorten im Bundesgebiet insgesamt 6 610 Mitarbeiter und damit 5 % weniger als ein Jahr zuvor. Wie der Konzern hervorhob, blieb er aber mit einem Marktanteil von 18,8 % Marktführer bei Traktoren in Deutschland, auch wenn dieser um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert lag. Damals war bereits ein Rückgang gegenüber 2013 um 1,5 Prozentpunkte verzeichnet worden.

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