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Praktikerbericht: Sky Easydrill für Mulch-, Direkt- und Pflugsaat

Sebastian Schranner geht mit seiner französischen Sämaschine neue Wege im Ackerbau. Er sät direkt in Zwischenfrüchte und Stoppeln und hat dafür seine Fruchtfolge umgestellt.

Lesezeit: 5 Minuten

Krümelig, feucht und gut durch­wurzelt ist er, der Boden von Sebas­tian Schranner aus Gammelsdorf. Zwischen Senf, Ackerbohne, Phacelia, Wicke und Erbse und den Haferstoppeln der Vorfrucht sind Laufkäfer unterwegs.

Regenwürmer in allen Größen zeigen sich bei der Spatenprobe. Das ist erstaun­lich, denn bis vor Kurzem pflügte der konventionelle Landwirt noch. Damit ist aber seit zwei Jahren Schluss. Schranner erweitert seine dreigliedrige Fruchtfolge um Körnerleguminosen und Raps. Und sät direkt – mit der Easydrill.

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Sie eignet sich zur Mulch­ und Direkt­saat, aber auch zur Aussaat auf einem be­reiteten Saatbett. „Das können viele an­dere Direktsaatmaschinen nicht“, hat Schranner festgestellt.

Schrittweise weg vom Pflug

Die starke Trockenheit der vergangenen Jahre veranlassten den Landwirt dazu, sich nach Techniken umzuschauen, mit der die Feuchtigkeit im Boden bleibt. Hinzu kamen die schwer zu bearbeiten­den Rekultivierungsflächen aus dem Be­tonitabbau, die Schranner zum Umden­ken bewegten.

„Ich habe schrittweise angefangen, meinen Boden anders zu be­arbeiten“, erinnert sich der Landwirt. Zuerst habe er statt dem Pflug den Grubber eingesetzt, um das Bodenleben langsam aufzubauen. Das ging ihm aber noch nicht weit genug. Bei seiner Recher­che nach passender Technik wurde er in Frankreich fündig: Heute setzt er die Ea­sydrill des französischen Herstellers Sky Agriculture zu allen Ackerkulturen und sogar auf Grünland ein.

Für Mulch- und Direktsaat

Die Säaggregate sind jeweils an zwei Punkten aufgehangen. Die Ablagetiefe des Saatgutes stellt man über Tasträder vorne und Andruckrollen hinten am Aggregat ein. Dazwischen formt eine gezackte Scheibe die Saatrille.

In der Fertisem­Version von Schranner lässt sich zusätzlich zum Saatgut auch z. B. Unterfußdünger über ein separates Ein­legeschar in der Saatreihe ablegen. Die Easydrill schafft es zudem, mit ver­schiedenen Korngrößen zurechtzukom­men. Sie hat ein Feinsärad für kleinere Saatkörner und ein Nockenrad für grö­ßere.

Schranner entschied sich für die kleinste Easydrill, die 3010 Fertisem (Kaufpreis 58.000 € ohne MwSt.). Der Saattank fasst insgesamt ca. 2.250 l und lässt sich je nach Ausstattung im Verhält­nis 90:10 oder 60:40 aufteilen. Die rund 3,3 t schwere Maschine hat eine Arbeits­breite von 3 m. Das Saatgut legen die 18 Säelemente mit einem Reihenabstand von 16,6 cm ab.

Lernen von den Franzosen

„Der Service passt“, so Schranner über den französischen Hersteller. Vor dem Kauf sei extra ein Experte von Sky Agri­culture aus Westfrankreich angereist. Au­ßerdem hat Schranner Seminare des Her­stellers besucht. Der 40-­Jährige lernt nach eigener Aussage aber auch nach wie vor dazu. So ist der Landwirt mit seiner Zwischenfruchtmischung nicht hundert­prozentig zufrieden. „Der Senf knickt nicht besonders gut ab“, zeigt er auf die am Boden liegenden Stängel. „Deshalb wäre eigentlich eine Quetschwalze bes­ser.“

Bisher hat der Landwirt eine Cam­bridgewalze im Einsatz, um die Zwi­schenfrüchte niederzudrücken.

Ein großer Vorteil des geteilten Tanks ist, dass man sowohl grobes wie auch feines Saatgut zeitgleich und auf verschiedenen Tiefen ablegen kann. „Durch die unterschiedlichen Ablagetie­fen schaffen wir bei der Aussaat mehrerer Saatgüter bestmögliche Bedingungen zum Auflaufen der jeweiligen Frucht“, so der Landwirt. Außerdem hat seine Easy­drill noch einen kleineren, dritten Tank. Diesen nutzt er z. B. für Schneckenkorn.

Schranner freut sich, dass die Drillma­schine vielseitig einsetzbar ist. Er sät alle Kulturen mit der Easydrill. Dazu gehö­ren neben Wintergetreide auch Soja und Raps. Sogar den Mais hat er in diesem Jahr erstmals mit der Maschine ausgesät – in Doppelreihe. Die Saat sei bei jeder Kultur gleichmäßig ausgebracht.

„Das Gewicht der Sämaschine ist auf drei Ach­sen verteilt“, nennt Schranner einen wei­teren Vorteil der Easydrill. Die befüllte Maschine wiege um die 5,5 t. „Trotz­dem kann ich problemlos auch feuch­tere Schläge befahren. Weil ich in die Zwischenfrucht einsäe, übe ich nicht di­rekt Druck auf den Boden aus, sondern habe einen Puffer durch die Pflanzen“, so Schranner. Der Boden sei außerdem gut durch­wurzelt und strukturiert.

Pro Schar kann der Landwirt bis zu 250 kg Druck aus­üben und sich damit an die Bodenver­hältnisse anpassen. Auch die Geschwin­digkeit passt er je nach Kultur an. Im Normalfall fährt Schranner 7 km/h: „So habe ich das mit meinem Vorgänger­modell auch gemacht.“ Lediglich zu Beginn habe er sich beim Wenden an die längere Maschine gewöh­nen müssen. Inzwischen klappt das Be­dienen und Rangieren gut – auch am Hang und bei kleinen Schlägen. „Die Easy drill bleibt in der Spur, ist stabil und trotzdem wendig“, so der Landwirt.

Erträge stabil geblieben

Als er vom Pflug auf die Direktsaat um­stellte, rechnete der Ackerbauer damit, dass seine Erträge zurückgehen würden. Das war nicht der Fall. Schranner: „Sie sind stabil geblieben und haben sich teil­weise sogar verbessert.“

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