Praktikerbericht: Sky Easydrill für Mulch-, Direkt- und Pflugsaat
Sebastian Schranner geht mit seiner französischen Sämaschine neue Wege im Ackerbau. Er sät direkt in Zwischenfrüchte und Stoppeln und hat dafür seine Fruchtfolge umgestellt.
Krümelig, feucht und gut durchwurzelt ist er, der Boden von Sebastian Schranner aus Gammelsdorf. Zwischen Senf, Ackerbohne, Phacelia, Wicke und Erbse und den Haferstoppeln der Vorfrucht sind Laufkäfer unterwegs.
Regenwürmer in allen Größen zeigen sich bei der Spatenprobe. Das ist erstaunlich, denn bis vor Kurzem pflügte der konventionelle Landwirt noch. Damit ist aber seit zwei Jahren Schluss. Schranner erweitert seine dreigliedrige Fruchtfolge um Körnerleguminosen und Raps. Und sät direkt – mit der Easydrill.
Sie eignet sich zur Mulch und Direktsaat, aber auch zur Aussaat auf einem bereiteten Saatbett. „Das können viele andere Direktsaatmaschinen nicht“, hat Schranner festgestellt.
Schrittweise weg vom Pflug
Die starke Trockenheit der vergangenen Jahre veranlassten den Landwirt dazu, sich nach Techniken umzuschauen, mit der die Feuchtigkeit im Boden bleibt. Hinzu kamen die schwer zu bearbeitenden Rekultivierungsflächen aus dem Betonitabbau, die Schranner zum Umdenken bewegten.
„Ich habe schrittweise angefangen, meinen Boden anders zu bearbeiten“, erinnert sich der Landwirt. Zuerst habe er statt dem Pflug den Grubber eingesetzt, um das Bodenleben langsam aufzubauen. Das ging ihm aber noch nicht weit genug. Bei seiner Recherche nach passender Technik wurde er in Frankreich fündig: Heute setzt er die Easydrill des französischen Herstellers Sky Agriculture zu allen Ackerkulturen und sogar auf Grünland ein.
Für Mulch- und Direktsaat
Die Säaggregate sind jeweils an zwei Punkten aufgehangen. Die Ablagetiefe des Saatgutes stellt man über Tasträder vorne und Andruckrollen hinten am Aggregat ein. Dazwischen formt eine gezackte Scheibe die Saatrille.
In der FertisemVersion von Schranner lässt sich zusätzlich zum Saatgut auch z. B. Unterfußdünger über ein separates Einlegeschar in der Saatreihe ablegen. Die Easydrill schafft es zudem, mit verschiedenen Korngrößen zurechtzukommen. Sie hat ein Feinsärad für kleinere Saatkörner und ein Nockenrad für größere.
Schranner entschied sich für die kleinste Easydrill, die 3010 Fertisem (Kaufpreis 58.000 € ohne MwSt.). Der Saattank fasst insgesamt ca. 2.250 l und lässt sich je nach Ausstattung im Verhältnis 90:10 oder 60:40 aufteilen. Die rund 3,3 t schwere Maschine hat eine Arbeitsbreite von 3 m. Das Saatgut legen die 18 Säelemente mit einem Reihenabstand von 16,6 cm ab.
„Der Service passt“, so Schranner über den französischen Hersteller. Vor dem Kauf sei extra ein Experte von Sky Agriculture aus Westfrankreich angereist. Außerdem hat Schranner Seminare des Herstellers besucht. Der 40-Jährige lernt nach eigener Aussage aber auch nach wie vor dazu. So ist der Landwirt mit seiner Zwischenfruchtmischung nicht hundertprozentig zufrieden. „Der Senf knickt nicht besonders gut ab“, zeigt er auf die am Boden liegenden Stängel. „Deshalb wäre eigentlich eine Quetschwalze besser.“
Bisher hat der Landwirt eine Cambridgewalze im Einsatz, um die Zwischenfrüchte niederzudrücken.
Ein großer Vorteil des geteilten Tanks ist, dass man sowohl grobes wie auch feines Saatgut zeitgleich und auf verschiedenen Tiefen ablegen kann. „Durch die unterschiedlichen Ablagetiefen schaffen wir bei der Aussaat mehrerer Saatgüter bestmögliche Bedingungen zum Auflaufen der jeweiligen Frucht“, so der Landwirt. Außerdem hat seine Easydrill noch einen kleineren, dritten Tank. Diesen nutzt er z. B. für Schneckenkorn.
Schranner freut sich, dass die Drillmaschine vielseitig einsetzbar ist. Er sät alle Kulturen mit der Easydrill. Dazu gehören neben Wintergetreide auch Soja und Raps. Sogar den Mais hat er in diesem Jahr erstmals mit der Maschine ausgesät – in Doppelreihe. Die Saat sei bei jeder Kultur gleichmäßig ausgebracht.
„Das Gewicht der Sämaschine ist auf drei Achsen verteilt“, nennt Schranner einen weiteren Vorteil der Easydrill. Die befüllte Maschine wiege um die 5,5 t. „Trotzdem kann ich problemlos auch feuchtere Schläge befahren. Weil ich in die Zwischenfrucht einsäe, übe ich nicht direkt Druck auf den Boden aus, sondern habe einen Puffer durch die Pflanzen“, so Schranner. Der Boden sei außerdem gut durchwurzelt und strukturiert.
Pro Schar kann der Landwirt bis zu 250 kg Druck ausüben und sich damit an die Bodenverhältnisse anpassen. Auch die Geschwindigkeit passt er je nach Kultur an. Im Normalfall fährt Schranner 7 km/h: „So habe ich das mit meinem Vorgängermodell auch gemacht.“ Lediglich zu Beginn habe er sich beim Wenden an die längere Maschine gewöhnen müssen. Inzwischen klappt das Bedienen und Rangieren gut – auch am Hang und bei kleinen Schlägen. „Die Easy drill bleibt in der Spur, ist stabil und trotzdem wendig“, so der Landwirt.
Erträge stabil geblieben
Als er vom Pflug auf die Direktsaat umstellte, rechnete der Ackerbauer damit, dass seine Erträge zurückgehen würden. Das war nicht der Fall. Schranner: „Sie sind stabil geblieben und haben sich teilweise sogar verbessert.“
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Krümelig, feucht und gut durchwurzelt ist er, der Boden von Sebastian Schranner aus Gammelsdorf. Zwischen Senf, Ackerbohne, Phacelia, Wicke und Erbse und den Haferstoppeln der Vorfrucht sind Laufkäfer unterwegs.
Regenwürmer in allen Größen zeigen sich bei der Spatenprobe. Das ist erstaunlich, denn bis vor Kurzem pflügte der konventionelle Landwirt noch. Damit ist aber seit zwei Jahren Schluss. Schranner erweitert seine dreigliedrige Fruchtfolge um Körnerleguminosen und Raps. Und sät direkt – mit der Easydrill.
Sie eignet sich zur Mulch und Direktsaat, aber auch zur Aussaat auf einem bereiteten Saatbett. „Das können viele andere Direktsaatmaschinen nicht“, hat Schranner festgestellt.
Schrittweise weg vom Pflug
Die starke Trockenheit der vergangenen Jahre veranlassten den Landwirt dazu, sich nach Techniken umzuschauen, mit der die Feuchtigkeit im Boden bleibt. Hinzu kamen die schwer zu bearbeitenden Rekultivierungsflächen aus dem Betonitabbau, die Schranner zum Umdenken bewegten.
„Ich habe schrittweise angefangen, meinen Boden anders zu bearbeiten“, erinnert sich der Landwirt. Zuerst habe er statt dem Pflug den Grubber eingesetzt, um das Bodenleben langsam aufzubauen. Das ging ihm aber noch nicht weit genug. Bei seiner Recherche nach passender Technik wurde er in Frankreich fündig: Heute setzt er die Easydrill des französischen Herstellers Sky Agriculture zu allen Ackerkulturen und sogar auf Grünland ein.
Für Mulch- und Direktsaat
Die Säaggregate sind jeweils an zwei Punkten aufgehangen. Die Ablagetiefe des Saatgutes stellt man über Tasträder vorne und Andruckrollen hinten am Aggregat ein. Dazwischen formt eine gezackte Scheibe die Saatrille.
In der FertisemVersion von Schranner lässt sich zusätzlich zum Saatgut auch z. B. Unterfußdünger über ein separates Einlegeschar in der Saatreihe ablegen. Die Easydrill schafft es zudem, mit verschiedenen Korngrößen zurechtzukommen. Sie hat ein Feinsärad für kleinere Saatkörner und ein Nockenrad für größere.
Schranner entschied sich für die kleinste Easydrill, die 3010 Fertisem (Kaufpreis 58.000 € ohne MwSt.). Der Saattank fasst insgesamt ca. 2.250 l und lässt sich je nach Ausstattung im Verhältnis 90:10 oder 60:40 aufteilen. Die rund 3,3 t schwere Maschine hat eine Arbeitsbreite von 3 m. Das Saatgut legen die 18 Säelemente mit einem Reihenabstand von 16,6 cm ab.
„Der Service passt“, so Schranner über den französischen Hersteller. Vor dem Kauf sei extra ein Experte von Sky Agriculture aus Westfrankreich angereist. Außerdem hat Schranner Seminare des Herstellers besucht. Der 40-Jährige lernt nach eigener Aussage aber auch nach wie vor dazu. So ist der Landwirt mit seiner Zwischenfruchtmischung nicht hundertprozentig zufrieden. „Der Senf knickt nicht besonders gut ab“, zeigt er auf die am Boden liegenden Stängel. „Deshalb wäre eigentlich eine Quetschwalze besser.“
Bisher hat der Landwirt eine Cambridgewalze im Einsatz, um die Zwischenfrüchte niederzudrücken.
Ein großer Vorteil des geteilten Tanks ist, dass man sowohl grobes wie auch feines Saatgut zeitgleich und auf verschiedenen Tiefen ablegen kann. „Durch die unterschiedlichen Ablagetiefen schaffen wir bei der Aussaat mehrerer Saatgüter bestmögliche Bedingungen zum Auflaufen der jeweiligen Frucht“, so der Landwirt. Außerdem hat seine Easydrill noch einen kleineren, dritten Tank. Diesen nutzt er z. B. für Schneckenkorn.
Schranner freut sich, dass die Drillmaschine vielseitig einsetzbar ist. Er sät alle Kulturen mit der Easydrill. Dazu gehören neben Wintergetreide auch Soja und Raps. Sogar den Mais hat er in diesem Jahr erstmals mit der Maschine ausgesät – in Doppelreihe. Die Saat sei bei jeder Kultur gleichmäßig ausgebracht.
„Das Gewicht der Sämaschine ist auf drei Achsen verteilt“, nennt Schranner einen weiteren Vorteil der Easydrill. Die befüllte Maschine wiege um die 5,5 t. „Trotzdem kann ich problemlos auch feuchtere Schläge befahren. Weil ich in die Zwischenfrucht einsäe, übe ich nicht direkt Druck auf den Boden aus, sondern habe einen Puffer durch die Pflanzen“, so Schranner. Der Boden sei außerdem gut durchwurzelt und strukturiert.
Pro Schar kann der Landwirt bis zu 250 kg Druck ausüben und sich damit an die Bodenverhältnisse anpassen. Auch die Geschwindigkeit passt er je nach Kultur an. Im Normalfall fährt Schranner 7 km/h: „So habe ich das mit meinem Vorgängermodell auch gemacht.“ Lediglich zu Beginn habe er sich beim Wenden an die längere Maschine gewöhnen müssen. Inzwischen klappt das Bedienen und Rangieren gut – auch am Hang und bei kleinen Schlägen. „Die Easy drill bleibt in der Spur, ist stabil und trotzdem wendig“, so der Landwirt.
Erträge stabil geblieben
Als er vom Pflug auf die Direktsaat umstellte, rechnete der Ackerbauer damit, dass seine Erträge zurückgehen würden. Das war nicht der Fall. Schranner: „Sie sind stabil geblieben und haben sich teilweise sogar verbessert.“