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Sicherheitstipp

Pfosten eindrücken: SVLFG warnt vor Gefahren bei Frontladerarbeit

In vielen Betrieben werden Ladevorgänge mit vorhandenen Traktoren erledigt, an denen ein Frontlader angebaut ist. Die SVLFG gibt einige Sicherheitshinweise zum Arbeiten mit dem Frontlader.

Lesezeit: 4 Minuten

Ging es früher hauptsächlich um die Erleichterung bei der Hubarbeit, z.B. beim Verladen des betriebseigenen Festmistes, so bieten moderne Frontlader mit hydraulischer Gerätebetätigung und weiteren Arbeitsbewegungen heute in Verbindung mit verschiedenen Werkzeugen eine Unterstützung bei einer Vielzahl von Arbeitseinsätzen, schreibt die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

Dabei muss auch immer eine ausreichende Sicherheit für den Fahrer und gegebenenfalls auch für eine nebenstehende Personen vorhanden sein. Der SVLFG werden regelmäßig Unfälle mit Frontladern gemeldet. Ein Schwerpunkt sind immer wieder Unfälle beim An- und Abbauen von Arbeitswerkzeugen sowie beim Einsatz aufgrund von nicht korrekt verriegelten Werkzeugen.

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Keine Pfähle eindrücken!

Es ist darauf zu achten, dass mit den Arbeitswerkzeugen nur die Arbeiten durchgeführt werden, für die sie vom Hersteller vorgesehen sind.

Mit einer Traktor-Frontlader-Arbeitswerkzeug-Kombination dürfen keine Pfähle eingedrückt werden. Beim Weidezaunbau ereigneten sich schwerste Unfälle mit nicht verriegelten Werkzeugen, die sich beim Eindrücken der Weidezaunpfähle von der Frontladerschwinge lösten. Nebenstehende Personen wurden dabei tödlich verletzt.

Auswahl des Traktors

Bei Traktoren mit Frontladern besteht insbesondere beim Stapeln von Rund- und Großballen oder von Obst- und Gemüsekisten die Gefahr, dass der Fahrer von herabfallenden Gegenständen getroffen wird.

Durch die Verwendung von geeigneten Frontlader-Werkzeugen allein kann der in der Unfallverhütungsvorschrift geforderte Schutz nicht gewährleistet werden. Um das Risiko von Verletzungen des Fahrers durch herabfallende Gegenstände zu minimieren, müssen Traktoren mit Frontladern mindestens mit einer Vier-Pfosten-Umsturzschutzvorrichtung oder einer Kabine ausgerüstet sein.

Zusätzlich können bestimmte Arbeitseinsätze (z. B. auf Baustellen) die Verwendung einer erweiterten Schutzeinrichtung zum Schutz vorherabfallenden Gegenständen, z. B. FOPS-Dach, erfordern.

An- und Abbau des Frontladers

Durch Anwachsen von Traktoren und Frontladern, den zugenommenen Hubkräften und einer großen Verbreitung der hydraulischen Gerätebetätigung, sind Frontlader und Werkzeuge so schwer geworden, dass der An- und Abbau des Frontladers häufig mit Hilfe hydraulischer Unterstützung erfolgt. Schnellkuppler auf der mechanischen und der hydraulischen Seite erleichtern und beschleunigen dabei nicht nur den Kuppelvorgang, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag für sicheres An- und Abkuppeln geworden.

Der An- und Abbau darf nur durch den Fahrer erfolgen. Um eine ausreichende Standfestigkeit zu erreichen, ist der Frontlader nur mit ausreichend schwerem, gekoppeltem Werkzeug abzustellen.

Fahrt zum Einsatzort

Für die Transportstellung des Frontladers am Traktor während der Straßenfahrt gibt es zwei Möglichkeiten – oben oder unten.

In der oberen Stellung wird die Frontladerschwinge soweit angehoben, dass sich das Arbeitswerkzeug höher als zwei Meter über der Fahrbahn befindet. Dadurch wird die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer verringert. Für den Fahrer können sich aber Sichtfeldeinschränkungen ergeben. In der ausgehobenen Stellung können Höhen deutlich über vier Meter erreicht werden, so dass darauf beim Durchfahren von Unterführungen, Stromleitungen und Ampelanlagen geachtet werden muss.

In Bezug auf die Fahrstabilität ist die untere Transportstellung durch eine tiefere Lage des Schwerpunkts von Vorteil. Das Sichtfeld ist für den Fahrer weniger eingeschränkt. Allerdings werden die standardmäßigen Scheinwerfer verdeckt, so dass mit der Nutzung der oberen Scheinwerfer auf eine einsatzbedingte Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h zu achten ist. Arbeitswerkzeuge mit Kanten und Zähnen sind durch Schutzvorrichtungen in der unteren Transportstellung abzudecken.

Anbau eines Arbeitswerkzeugs

Nur in Verbindung mit einem Arbeitswerkzeug kann die Traktor-Frontlader-Kombination Arbeit verrichten. Unterschiedliche Güter bedingen oftmals angepasste Arbeitswerkzeuge, so dass während eines Einsatzes auch mehrmals die Arbeitswerkzeuge gewechselt werden müssen.

Von Vorteil sind dabei hydraulische Verriegelungen der Arbeitswerkzeuge, da sie ohne Verlassen des Fahrerplatzes betätigt werden können. Dabei ist die Kontrolle der Verriegelung sehr wichtig. Nicht ausreichend verriegelte Arbeitswerkzeuge haben zu Unfällen geführt, indem sich während des Einsatzes das Werkzeug vom Frontlader gelöst hat.

Die Kontrolle der richtigen Position der Verriegelungsbolzen muss dabei unbedingt auch deren richtige Lage in den Riegelösen des Arbeitswerkzeugs beinhalten. Hier wird dringend eine Kontrolle empfohlen, indem z. B. das Arbeitswerkzeug auf den Boden gedrückt wird.

Sicherheitshinweise

  • Hinweise in der Betriebsanleitung lesen.
  • Traktor mit Kabine oder Vier-Pfosten-Umsturzschutz verwenden.
  • Frontlader wie vorgeschrieben an- und abbauen.
  • Beim Anbau von Arbeitswerkzeugen die korrekte Verriegelung kontrollieren.
  • Bei Straßenfahrt Frontlader nur in der vorgegebenen oberen oder unteren Stellung.
  • Kein Aufenthalt von Personen im Arbeitsbereich des Frontladers.
  • Auf die bestimmungsgemäße Verwendung von Arbeitswerkzeugen achten, z. B. Frontlader nicht zum Eindrücken von Weidepfählen verwenden.
  • Kein Ladungstransport bei Straßenfahrt.
  • Beim Abstellen des Traktors Frontlader auf den Boden absenken.

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