Moderne Schleppermotoren haben eine Common-Rail-Einspritzanlage. Landmaschinenmechaniker-Meister Reinhard Timpe erklärt, wo die Vorteile liegen.
Hat Euer neuer Trecker denn auch Common-Rail?“ „Natürlich, was denn sonst!“ Jeder will es haben, aber nur wenige wissen genau, was das ist: Common-Rail. Dabei eröffnet Common-Rail dem guten alten Diesel eine Menge neuer Möglichkeiten, hin zu sauberer Verbrennung und weniger Verbrauch. Jetzt werden auch „kleinere“ Schlepper damit ausgerüstet.
Im Pkw-Bereich wurde das System ca. 1997 mit dem Mercedes CDI-Motor eingeführt. Seit etwa drei bis vier Jahren arbeiten auch Schleppermotoren damit. Im Jahr 2003 hat John Deere mit einem Update der 6020er-Reihe die Common-Rail-Technik als erster bei Ackerschleppern eingeführt.
Klassische, mechanische Einspritzpumpen fördern den Diesel in enger Abhängigkeit von der Kurbelwellenposition. Nachteil: Der Motor kann im kalten Zustand nageln, und die heutigen Abgasgrenzwerte lassen sich damit nur schwer einhalten. Vor allem geht’s um den Rußpartikelgehalt und die Stickoxide (Nox).
Je feiner der Diesel zerstäubt wird, desto sauberer läuft die Verbrennung, der Rußgehalt im Abgas sinkt. Mechanische Verteilerpumpen älterer Bauart erreichen „nur“ 550 bis 600 bar, modernere mechanische Reihenpumpen maximal 800 bis 900 bar.
Common-Rail spielt da in einer anderen Liga: Die Anlagen der so genannten ersten Generation erreichen 1 350 bar Einspritzdruck. Aktuell liegt der maximale Druck von Anlagen der 2. Generation (derzeit gängig in Schleppermotoren) bei 1600 bar und der 3. Generation bei ca. 1 800 bar. An Einspritzungen der 4. Generation mit 2500 bar wird im Pkw-Bereich gearbeitet.
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